Scharfe Messer aus Vietnam schneiden dorthin wo ich es will. Ein gutes Reitpferd folgt dem leichtesten Druck – sagt meine Schwester. Und ich sage: Genssler Saiten sind mein Paradies auf Erden.

Genau, liebe Musiker und Musikerinnen, das wünschen wir uns von unseren Instrumenten auch. Wenn ich unserem Hund Louis das Kommando: „Sitz“ gebe, dann folgt er ruckzuck. Viel mehr kann er nicht, aber das eine Kommando geht. Aber bis das so weit war: 2000 mal muss ein Kommando für einen Hund wiederholt werden, bis er es kapiert.IMG_0396

Wie viele Jahre habe ich mich nach meinem Kontrabass strecken müssen. Ich bin immer wieder auf die Suche gegangen. Mein Fünfsaiter von Herrn Wilhelm hatte, seit ich ihn spiele einen wunderbaren Ton, aber die Ansprache war sehr wiederständig. Also lief mir Herr Gerigk aus Köln über den Weg. Seine Vibrationsentdämpfung beschleunigte dieses Instrument auf die Ansprache eines Cellos.

Wenn ich mein Instrument streiche und es kommt kein Ton heraus, bzw keine Antwort oder nicht die Antwort, die ich erwarte, dann beginne ich zu arbeiten, versuche das Ergebnis zu erzwingen. Dann arbeite ich. Ich will aber spielen.

Vago Hesshaimer hat mich den Respekt vor dem Reibungswiderstand gelehrt. Arbeite ich mit einem stumpfen Messer, dann beginne ich zu drücken. Meistens und oft gibt dann plötzlich der Widerstand nach. Und wo das Messer landet, das wissen die Betroffenen nur zu gut. Jedenfalls landet es nicht dort, wo es hingehen sollte.IMG_0372

So langsam spricht es sich herum, dass es mit den Genssler Saiten auf dem Kontrabass auch so ist. Die Rede ist von den „Rabbath„-Genssler Saiten. Sie sprechen an wie eine Geige, Blasen an den Händen beim Zupfen gehören der Vergangenheit an. Und wenn andere Bassisten ihre Saiten austauschen, dann haben die Genssler Saiten erst den richtig satten und seidigen Glanz erreicht. Weil die Saiten dünner sind als die meisten anderen ( ich kenne inzwischen nicht mehr alle ) und zehn Kilo weniger Zug haben, deswegen klingen sie keineswegs hell.IMG_0395

Auf einer CD mit der Gruppe „Tangoharmonika“ von Uli Kieckbusch ist mein Fünf-Saiter mit Genssler Saiten zu hören. Das ist der Sound, von dem ich immer geträumt habe, das ist der Klang, der mir Lust auf den Kontrabass macht. Dabei geht es nicht um mein Spiel. Das ist der Ton, der mich süchtig macht.

 

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