Neue Klangkultur – Saiten von Gerold Genssler : “ Rabbath Saiten „

Diese Saiten hat Gerold Genssler ( Firma : Sonores, Berlin ) für Rabbath persönlich entwickelt. Sie sind wesentlich dünner als alle sonstigen Bass Saiten die ich kenne und haben pro Saite 10 Kilo weniger Zug. Das Drücken mit dem Bogen auf die Saiten gibt man schnell auf, trotzdem entwickeln sie einen sonoren ( “ Sonores “ !!! ) satten und warmen Ton. Ich merke schon, daß mein Handgelenk noch lockerer wird, da die Saiten schon ansprechen bevor ich die Saiten berühre. Nach sechs Wochen fangen die Saiten richtig an zu klingen und alle meine Bässe die ich mit diesen Saiten spiele haben außer einem tollen Klang auch ihr Volumen gewaltig verstärkt.

Der Spaß kostet einiges, besonders“ im Kopf. Von Zeit zu  Zeit entspanne ich zwei Saiten ganz, danach klingen sie wieder wie neu. Meine Saiten spiele ich jetzt im fünften Jahr. Bemerkenswert ist auch, dass die Saiten auf der Stegkante nicht aufbrechen ( die Umwicklung ).

Um das Vergnügen vollkommen zumachen braucht es auch einen neuen Saitenhalter, schwer, am besten aus Ebenholz damit die besondere Saitenaufhängung – auch von Gerold Genssler entwickelt – optimal wirken kann. Die Saiten sind ein wenig teurer, er gibt aber zwei Jahre Garantie auf die Saiten.

Diese Saiten und die Corelli Saiten sollten andersherum als üblich aufgezogen werden, dann schwebt der Saitenhalter oberhalb der Saiten und dem Aufhängeseil. Das sieht optisch auch gut aus, weil beide Saiten einen Ring am Ende haben und keinen Knopf.

J.S. Bach. Die h-moll Suite auf dem Cello und dem Kontrabass

Joh. Seb. Bach : h-moll Suite ( BWV 1067 )

1. Satz, Allegro: h-moll ist keine schwierige Tonart auf dem Kontrabass. Mein Problem in der h-moll Suite war viele Jahre, dass gleich beim Allegro Thema im Bass ein“ gis“ und ein „ais“ auftauchen. Dadurch muss ich mehrfach für einen Halbton einen Lagenwechsel machen, genau genommen zwei – hin und wieder zurück. Also doch unangenehm. Lege ich nun den Daumen auf die Höhe vom d auf der G-Saite und bleibe in dieser Position ( nach Rabbath also die Dritte Lage ), dann habe ich alle Töne in einer Hand über vier Saiten. Für das “ ais “ setze ich den Daumen einen halben Ton höher, für das “ gis “ und später “ dis “ nehme ich jeweils den dritten Finger. So habe ich die erst Passage (  Takt 34-50 ) in einer Hand, muss für Halbtonveränderungen keinen Lagenwechsel machen und gewinne Zeit für die Musik. Flötisten haben manchmal schnelle Finger und somit auch flotte Tempi. Das stört mich nun aber nicht mehr, das brauche ich auch nicht mehr zu üben. Überhaupt : einmal in den Fingern bleibt es bei mir, auch wenn viele Jahre zwischen dem letzten Konzert liegen.Bevor ich diesen Weg gegangen bin, musste ich dieses Stück immer wieder neu üben, auch die schnellen Tempi.

Auch heute noch wird gelehrt, dass es nach Franz Simandl 13 Lagen bis zur Oktave, gibt , dann kommt die Daumenlage und dann gar nichts mehr. Es ist selbstverständlich, dass die Daumenlage in Kontrabasskonzerten benutzt wird. Bei Orchesterstellen jedoch nur , wenn es nicht anders geht. Ich werde in weiteren Beispielen mir unangenehme Passagen vorstellen, die durch das Lagendenken von Francois Rabbath plötzlich sehr leicht werden mit dem wunderbaren Nebeneffekt, dass sie der Erinnerung nicht mehr verloren gehen.

Auf dem Cello verhält es sich ähnlich. Ist erst einmal eine Sicherheit mit dem Daumenspiel erreicht, so kann jeder Hobbymusiker schon schwierige und schnelle Passsagen bewältigen, für die er andernfalls Jahre üben müsste um die vielen Lagenwechsel beherrschen zu können.