Cello Unterricht in Heidelberg bei Michael Schneider – Cello spielen leicht gemacht – die Rabbath Technik macht es möglich. Ebenso im Gitarrenunterricht macht das Pivot einen Sinn.

Meterweise Etüden studieren ? Muss nicht sein. Ein anderes Denken genügt: Michael Schneider macht es mit der Rabbath Technik und seinem anderen Denken leicht und schnell. Cello spielen macht Spass wenn man es spielt. Arbeitet man es jedoch, weil es einem so vermittelt wurde, dann fällt es ungeheuer schwer zu akzeptieren, dass es auch leicht sein kann, weil den Schülern in den meisten Fällen immer noch vermittelt wird, dass alles schwer sei. ( Sein muss ). Pivot, Krabbengang und die Einstellung dass es klingen muss und nicht gearbeitet – dies alles führt  in der Optik zu einer Spielweise, dass alle Bewegungen wie ein grosses Glissando wirken. D.h. die Finger in der Bewegung einfach auf das Griffbrett fallen lassen. Wie soll das gehen ? Ein Anfänger spielt nach einem Jahr die Egmont Ouverture in einem VHS Orchester mit ? Geht nicht. sagt die Cellogruppe, du musst erst ganz viele Etuden üben. Mit Daumen und Krabbengang spielt man das nicht. ( Da steht ein Ferrari vor der Höhle und der Höhlenmensch sieht ihn nicht, weil es ihn nicht geben darf – behaupte ich mit Gerald Hüter, Neurowissenschaftler ).Ebenso kann man die Egmont Ouverture mit Daumen nicht spielen.

So ist das menschliche Gehirn, es weigert sich die Leichtigkeit des menschlichen Seins zu akzeptieren, wenn doch alles schwer sein muss. So auch in der Musik. Ein Schüler kam zu mir der schon sieben Jahre Kontrabass Unterricht hinter sich hatte. Ich brachte ihm das Pivot bei. Er akzeptierte die Rabbath Technik ab der vierten Lage ( herkömmlich. die Daumenlage ). Darunter fühlte er sich mit dem Pivot unsicher, brauchte die Sicherheit des gelernten Lagenwechsels. Nach dem Versuch, eine Tonleiter herkömmlich und mit Pivot zu spielen musste er anerkennen, dass er mit Pivot schon sauberer spielte, obwohl er sich damit noch nicht sicher fühlte.

Das Pivot auf auf der Gitarre verhilft schnell zu einer sichern und zielgenauen Griff Technik. Im Gitarren Unterricht bei Michael Schneider wird dies schnell deutlich. Weer sich dafür interessiert, sollte bei mir vorbeischauen.

Die Breite Seite besucht den Querklang – der Querklang besucht die Breite Seite am 5. Mai um 20 Uhr.

Die Breite Seite Nummer drei “ verdrängt an Häufigkeit die 35 Jahre “ Philharmonisches Orchester Heidelberg “ auf meiner Webseite.
Michael Schneider war nie ein Linker. Aber jetzt höre ich mich reden: Wir exportieren unsere Waffen an Diktatoren in Länder, damit wir im Wohlstand leben können. Dafür unterdrücken und morden diese Diktatoren ihr Volk. Und nun wundern wir uns, dass die Opfer uns um Hilfe bitten. Aber der geistige “ Nazi-Geiz “ lebt unter uns immer noch.
Grenzen dicht machen, geht uns nichts an. Das “ Aal-Prinzip “ gilt: durchwursteln, Probleme vermeiden, abschieben, an andere delegieren.
Wo landet unser Müll ? Warum muss in armen Ländern zu Hungerlöhnen für uns immer billiger produziert werden ?
Bert Brecht: Nur wer im Wohlstand lebt lebt angenehm angenehm.
Als ich 1991 mit einem Zweitstudium der Rabbath-Technik in Paris begann, da glaubte ich nicht daran, dass ich das lernen kann. Ich habe es einfach getan, die Antwort an das Ergebnis delegiert.
Und jetzt tue ich es wieder, eine neue Freundin im Geist, meine Betreuerin vom DRK Rhein Neckar macht mit: für die Flüchtlinge.
Wo das hinführt, ob das Sinn macht, das können wir erst später, mit Abstand sehen. Aber wir versuchen, wir suchen.
29. April 2016: Sieben Flüchtlinge aus der Breiten Seite Nummer drei konnten mit einem Bereitschaftsbus des DRK Rhein Neckar zum Galakonzert in die Bergkirche gebracht werden.
Abdularahman klärte mich in der Pause auf: “ So etwas habe ich noch nie gehört „. Michael Schneider hat ihm in der Aufregung verschwiegen, dass es der vollen Kirche an diesem Abend genauso erging.
( Dorle Ferber und Paulina Tyszka waren die beiden Sängerinnen, die mit ihrer musikalischen Solidarität eine Kraft verströmten, die ich, Michael Schneider in 35 Jahren am Theater und Orchester Heidelberg und auch anderswo so nie erlebt habe).
Am 5. Mai 2016 um 20 Uhr kommt die Retourkutsche: arkestra convolt kommt in die Breite Seite Nummer drei und bietet fünfhundert Flüchtlingen Musik an, die sie noch nie gehört haben. Ob sie das dann hören möchten ? Que serra ? Whatever will be ?!?!?!?!?!?
Sie haben fleissig meine Berichte verfolgt? Dann wissen und kennen Sie meine Fisch-Schwarm Gedanken.
Oder denken Sie an den Hundertjährigen der aus dem Fenster stieg und verschwand. Ein sich immer wiederholender Satz war: “ Es kommt wie es kommt und so kommt es dann auch „.

Genssler Saiten – für wen ? Wiederholung: Genssler-Rabbath Saiten – für wen ?

Michael Schneider hat immer wieder neue Kontinente gesucht und musste folglich viele alte Kontinente aus den Augen verlieren.
Das überzeugendste Argument für eine Umorientierung auf dem Kontrabass erhielt ich ausgerechnet von meiner Schwiegermutter.
Ich übte das Bottesini h-Moll Konzert. Meine Schwiegermutter betrat den Raum und fragte mich: “ Warum müssen die Kontrabassisten denn immer so hoch spielen? “
Michael Schneider war schwer beleidigt. Ich übersetze das für den Leser: das klingt ja überhaupt nicht gut wenn du auf dem Kontrabass in den hohen Lagen spielst oder gar am Ende des Griffbrettes.
Jahre später.
Wieder war ich beim Üben, in diesem Fall jedoch beim Hören des Concerto Nr.2 für Kontrabass und Klavier von Francois Rabbath. Rabbath spielte auf der CD gerade die Kadenz, eine freie Improvisation. Genau diesen Moment erwischte meine Schwiegermutter und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus über die faszinierenden Klänge und diese Klang Kultur.

Was war geschehen? Worin lag der Unterschied zwischen “ meinem Bottesini “ und der Komposition von Rabbath?
Dem liegt eine ganz andere Spielkultur zu Grunde. Ohne Bogendruck, sondern nur mit dem Arm- beziehungsweise Bogengewicht zu spielen und das alles mit weicheren Saiten – damals noch mit den Corelli Medium Saiten – das erlaubt, die Saiten sehr tief zu legen, ohne dass es dabei scheppert.
Auch mit den Pirastro Saiten beherrscht Michael Schneider beim Einrichten die Kunst, die Saiten so tief zu legen, dass es möglich ist, an jedem Punkt des Griffbrettes zu spielen, ohne dass die Saiten scheppern.
Wer zum Beispiel im Orchester darauf besteht, dass Lautstärke nur mit enormem Druck zu erzeugen ist, der ist auf diesem Kontinent fehl am Platze.
Enormer Druck erzeugt jede Menge hässliche Geräusche, aber keinen sonoren Ton.
Hinzu kommt noch die Qualität des Ton Ansatzes. Die meisten Töne bei den Kontrabassisten  beginnen mit einem knarzendem Ton, mit Kratzgeräuschen, aber nicht sofort mit dem reinen Ton.
Eine Therapiestunde für alle Kontrabassisten könnte sein, dass sie auf der Geige lernen, einen kratzfreien und sonoren Ton zu erzeugen. Dann kann man sie wieder an den Kontrabass schicken und bitten, mit diesem Bewusstsein, mit diesem Anspruch an den Ton auf dem Kontrabass das Geigenspiel zu wiederholen.
Ähnlich ergeht es den Kontrabassisten und Kontrabassistinnen, die sich für die Genßler Saiten interessieren. In der Regel beginnen Sie mit einem Kontrabass mit viel zu hohe Saitenlage und Pirastro Saiten. Irgendwann finden Sie in ihrer Unzufriedenheit meine Web Seite und erfahren etwas über die Genßler Saiten. Nach einem Telefonat sind alle restlos überzeugt. Um allen Interessenten auch das Gefühl zu vermitteln, dass ich ihnen nichts aufschwatzen will, biete ich Ihnen an, dass ich die Genssler Saiten nach einem Monat zurücknehme, sowie den handgefertigten teuren Saitenhalter aus Ebenholz.
Mir hat noch nie jemand etwas zurückgegeben, oder sein Geld zurück verlangt.
Meine Empfehlung geht also insbesondere darin, dass Anfänger, auch und besonders späte Anfänger oder Anfängerinnen sich für diese Saiten interessieren.
Solche Spieler, die vielleicht studieren oder schon Berufsmusiker sind, die haben in der Regel durch sehr hartes Training genügend Muskelkraft um den Saiten Widerstand und eine hohe Saitenlage durch Kraft zu kompensieren.

Wollen sie sich jedoch umorientieren, dann müssen sie sich sehr viel Zeit lassen für eine mentale und besonders körperliche Einstellung auf diese neue Leichtigkeit. Wer Kontrabass-Arbeiten gewohnt ist, der kann nur schwer einsehen, dass etwas plötzlich sehr leicht ist und es bisher nicht sein durfte.

Lauffer-Feinstimmwirbel für das Violoncello.

Die Lauffer Feinstimmwirbel ( eine Erfindung des Ingenieurs Adelbert Lauffer aus Reutlingen ) sind die ultimative Ergänzung zu den “ Rabbath “ Genssler Saiten. Jetzt kann ich auf die Feinstimmer am Saitenhalter verzichten und die Saiten direkt anbringen .
Unter dem folgenden Link www.cello-technologie.de
können Sie sich einen Demofilm von cello-technologie anschauen.
Warum brauche ich diese Wirbelfeinstimmer ?
Wenn ich die Saiten anders herum aufziehe, nämlich von oben durch den Saitenhalter führe, dann habe ich zwei gleiche Aufhängepunkte unterhalb des Saitenhalters ( Saite und Aufhängeseil ). Dies bewirkt eine deutliche Klangverbesserung gegenüber der herkömmlichen Art, bei der eine Diagonale Linie der Austrittspunkte entsteht.
Dann wird die Saite durch den Ring am Ende der Genssler Saite gezogen und dann sieht diese Befestigung auch noch gut aus.

Workshops – Cello oder Kontrabass bei Michael Schneider in Heidelberg.

Einzel oder Gruppenunterricht. In anderthalb bis zwei Tagen erleben Interessierte eine Einführung mit praktischen Übungen in die Denk- und Spielweise, die die Rabbath Technik anbietet. Ein Wochenende reicht aus, um einen guten theoretischen Überblick über die neuen Möglichkeiten der Spiel- wie der Bogenhand zu bekommen. Ich betone immer wieder: üben müssen Sie danach selbst. ( Siehe auch : Gerald Hüter – Gebrauchsanweisung für das menschliche Gehirn. Hier können Sie nachlesen, warum Spieler sich die Praxis erarbeiten müssen ).
Welche Voraussetzungen werden verlangt ?
Keine. Anfänger, die noch nie ein Cello in der Hand gehalten haben bis hin zu Profis: alle werden von mir dort abgeholt, wo sie stehen. Auch absolute beginners spielen nach diesem Wochenende z.B. “ Alle meine Entchen “ in allen Tonarten und in jeder beliebigen Tonhöhe. Und dieses Lied funktioniert auch nicht anders als die “ Ode an die Freude “ von Ludwig van Beethoven. Und eine C-Dur Tonleiter über vier Oktaven nehmen Sie nach so einem Workshop auch mit nach Hause.
Wenn ich noch ein Anfänger bin, was bringt mir so ein Workshop ?
Ganz einfach: eine Alternative zu dem was Sie schon können. Haben Sie gelernt den Bogen auf die Saite zu drücken und dann mit einem kratzigen Ton zu beginnen ? Hier lernen Sie eine weitere Möglichkeit: mit dem Armgewicht zu spielen und mit der Bogengeschwindigkeit. Dann lernen Sie, einen Bogenstrich sofort mit einem reinen Ton zu beginnen. Sie bekommen eine Ahnung von Perfektion, wie sie Alfred Herriegel beschreibt. ( Alfred Herriegel – Zen in der Kunst des Bogenschiessens ).
Ich bin Cello Virtuose. Was soll ich da noch lernen ?
Wie der Anfänger: eine Alternative zu dem bisher Gelernten. Die Rabbath Technik verlangt nicht weniger Üben. Aber der Focus liegt auf anderen Schwerpunkten. Das Verhältnis von Raum-Zeit-Bewegung wird in virtuos-ökonomische Bahnen gelenkt. ( Krabbengang, Pivot, neue Lageneinteilung auch auf dem Cello ( mit 5 Lagen bis zum Ende des Griffbrettes und sechs Lagen beim Kontrabasss ). Dadurch erhalten Sie ein inneres Bild vom Griffbrett, das Ihnen eine entspannte Sicherheit bietet. Ausserdem lernen Sie so die Position aller Töne auf allen Saiten. Dies ist bei Kontrabassisten mit “ Simandl “ Ausbildung nicht der Fall.

Lyrik-Kontra-Bass: Michael Schneider, der Solokontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg – ein Switcher zwischen Barock, Free Jazz und Neuer Musik. Das ist auch ein Ergebnis seines Studiums der “ Rabbath Technik “ und der Entwicklung der “ Rabbath-Genssler „Saiten.

Alte Musik und die Rabbath Technik haben eines besonders gemeinsam: Es geht nicht um Töne, sondern um Klangfarben ( Rabbath: Timbre ). Und es geht um Freiheit. Die Freiheit, sich selbst auch einmal in Frage zu stellen, bzw. den Mut zu finden, ganz andere Wege zu gehen. Da sind die Herausforderungen durch Yordan Kamdzhalov und Felice Veranzoni die besten mir bekannten Protagonisten der experimentellen Extreme: so leise zu spielen, dass jeder Musiker herkömmlicher Denkart sich überflüssig fühlt und die Bereitschaft, im Konzert zu reagieren, anstatt im “ Geübten “ zu verharren. Beide haben das Philharmonische Orchester Heidelberg extrem provoziert, Yordan Kamdzhalov mit dem Ergebnis internationaler Anerkennung und Felice Venanzoni das Heidelberger Publikum in fasziniertes Erstaunen versetzt. Wie geht Michael Schneider damit um ? Hier sind zwei aktuelle Angebote: wir nennen es: Schön und vital, also so wie Michael Schneider die Zusammennarbeit mit Yordan Kamdzhalov und Felice Venanzoni liebt.

Das Kontrabass Spiel in drei Oktaven in der zweiten Stunde. Kontrabass und Cello Unterricht bei Michael Schneider

Vorab und in Kürze: Mit der Rabbath Technik erspare ich meinen Schülern die vielen und endlos langen herkömmlichen Etüden. Anstatt sich durch ( viele ) Meter Noten zu quälen, fassen wir uns kurz und üben eine Technik, mit der wir sehr schnell alles spielen können. Dazu passt der Kommentar eines Geigers: „ Andere lernen eine Technik und versuchen damit Musik zu machen.  Mit Rabbath lernt man Musik zu machen und sucht sich dann eine Technik aus, die dazu passt. 

In der Kategorie : “ Orchesterstellen “ habe ich Beispiele aus Verdis Oper “ La Traviata “ mit meinen Fingersätzen und Saitenangaben abgebildet. Wem das Prinzip dieser Krabbentechnik vertraut ist, der sieht, erkennt an diesem Beispiel die Idee. Das ist natürlich so , wie es Carl Valenin gesagt hat: “ Wenn man es kann, dann ist es keine Kunst mehr“.

Ich habe das einmal als “ Kapodaster Technik „. ( Jetzt habe ich es richtig geschrieben, also mit „d“ anstatt mit t.) Schiebe ich den Daumen dorthin, wo ich meinen nächsten Grundton haben möchte, dann kann ich von dort aus wieder dreizehn Töne lang quer über die Saiten spielen. Nun gibt es in Lübeck Professor Jörg Linowitzky – und nicht nur dort – der ein eifriger Verfechter des Spiels auf einer Saite ist, wegen des einheitlichen Klanges. Michael Schneider kann dies nicht so richtig nachvollziehen. Er schickt immer wieder Zuhörer in einen anderen Raum und spielt den Schwan von Camille Saint Saens auf dem Cello mal auf einer Saite und dann quer über die Saiten. Ebenso auf dem Kontrabass das, was gerade auf dem Pult liegt. Bei mir klingt es quer über die Saiten immer besser.

Wie lange habe ich vor vielen Jahren gebraucht, um ein Kontrabass Konzert  zu spielen? Ein Vierteljahr, also drei Monate. Widerspreche ich meiner obigen Behauptung damit selbst? Keineswegs, denn ich konnte damals nur mein Kontrabass Konzert das ich zur Aufnahmeprüfung gespielt habe. Mein spontaner Entschluss, mit 24 Jahren ein Klassiker auf dem Kontrabass zu werden liess mir damals keine andere Wahl. Die Zeit rannte mir davon, weil ich ja schon so alt war. Francois Rabbath hat es inzwischen möglich gemacht, dass ein Anfänger über drei Oktaven, also den Tonumfang eines gediegenen Kontrabasskonzertes sehr schnell verfügen kann. Das hängt auch damit zusammen, dass so viele Rock Musiker und andere, die im klassischen Sinne ihr Instrument nie gelernt haben, trotzdem überall wunderbare Melodien spielen können. Wenn ich meine Wünsche auf dem Kontrabass allerdings in herkömmlicher Art ausführen möchte, dann bedarf das sehr viel intensiver Arbeit. Also gewissermassen ohne eine gediegene „Fahrstuhltechnik„. Mithilfe von Rabbath habe ich aber sehr schnell verstanden, dass die Töne in der gewöhnlichen und ersten Lage, die mir für schöne Melodien zur Verfügung stehen, dass ich die mithilfe des Daumens in jeder beliebigen Lage genauso ausführen kann. Mir persönlich geht immer noch die Begabung ab, auf einer Saite über 3 Oktaven so schön und virtuos zu spielen wie ich das möchte. Spiele ich jedoch einfach quer über die Saiten, dann stehen mir jeweils in einer Lage, beziehungsweise Daumenlage 13 Töne zur Verfügung.

Dafür benötige ich ein Instrument, das so eingerichtet ist, dass es auf meine Fragen antwortet. Nehme ich die „üblichen“ Orchestersaiten, dann brauche ich viel Kraft, damit ich die Antwort bekomme, die ich mir wünsche. Schon Francois Rabbath hat sehr früh bei seiner Entwicklung der “ Rabbath-Technik“, der “ Nouvelle Technique de la Contrebasse„, erkannt, dass die optimale Einrichtung der Saitenlage eine weitere Voraussetzung für die “ unerträgliche Leichtigkeit“ des souveränen Bass- und Cellospielens sind.

 

Michael Schneider fällt es wie Schuppen von den Augen: ein Leser und Kenner und “ Besser-Wisser “ im positivsten Sinn hat mich eines Besseren belehrt – über die Lagen Einteilung bei Franz Simandl.

Herr A. A. schrieb mir den folgenden Kommentar :  “ Kleine Anmerkung: Die Lagen auf der G-Saite (Bass) sind nicht nach der B-Dur-Skala benannt, sondern in C-Dur. Relevant ist nämlich nicht der 1., sondern der 4. Finger, somit also die jeweilige Grenze des Tonumfangs nach oben.“

Dieser Kommentar bezieht sich auf meinen Artikel: Die Lagenbezeichnungen auf dem Cello und dem Kontrabass

Jetzt macht das auch für mich einen Sinn, bzw. jetzt verstehe ich das Denken von Franz Simandl und dass ich jetzt mit meiner Weisheit als der Unwissende hier herumstehe, das macht mich auch noch glücklich.

Dies ist für mich ein besonders eklatantes Beispiel, wie sich durch einen anderen Blickwinkel eine “ Wahrheit “ quasi in das Gegenteil verkehren kann. Aus Simandl’s sinnloser, zumindest mir nicht zugänglicher Denkweise, strahlt plötzlich ein klares C-Dur und die Sonne geht auf. 

Word Press teilt mir zurzeit mit, dass es mich schon vor 15,291 Spam-Kommentaren bewahrt hat. Von den restlichen, die Word Press als Kommentar durchgehen lässt, lösche ich noch einmal 99,99 Prozent. Und was dann übrig bleibt, das ist dann der Prozentsatz, der mich glücklich macht. Glücklich, weil ich nun wieder weiss: bilde dir nicht zu viel ein Michael Schneider, morgen kommt einer des es besser weiss. Das ist mir bewusst und darum freue ich mich so darüber. Voilà hier ist er und darf sich gerne noch einmal melden, denn ich hoffe, nicht nur ich möchte wissen, wer so gut informiert ist.

Barock Musik , “ Historisch Informierte Aufführungspraxis “ und Genssler “ Rabbath “ Saiten – passt das zusammen ?

Philhamonisches Orchester Heidelberg – 1. Sinfonie Konzert mit unserem Ehrendirigenten Mario Venzago am 17/18. September 2014.

Zweiter Programmpunkt des Abends: Das Violinkonzert von Johann Sebastian Bach für Violine, Streicher und Basso Continuo Nr. 2 E-Dur BEV 1042.

Die Überraschung des Abends: der Geiger Stefan Jackiw. Eine ganz andere Welt tat sich durch ihn auf, gepaart mit einer komplett anderen Klang Vorstellung so wie einer äusserst virtuosen Barock Spielweise. Das Orchester, sowie das Publikum waren hingerissen. Selbstverständlich erzähle ich dies nicht um Matthias Roth, den Heidelberger Kritiker der Rhein Neckar Zeitung auszustechen, sondern um Ihnen etwas ganz anderes mitzuteilen. Sie werden gleich sehen, beziehungsweise lesen, dass diese Einleitung durchaus einen Sinn macht.

Zwei Kontrabass Kollegen waren im Konzert und haben mein Continuo Spiel auf meinem Fünfsaiter gehört ( in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts vom damaligen Solobassisten Herrn Wilhelm von den Berliner Philharmonikern für dessen Sohn gekauft ). Die noch zu erwähnenden Kommentare dieser beiden Kollegen nach dem Konzert wurden mir mitgeteilt, obwohl diese Kollegen von der Rabbath Technik und den “ Rabbath „ Genssler Saiten nichts wissen wollen. Im ersten Kommentar wurde meine sehr saubere Intonation beim zweiten Satz des Violinkonzertes bewundert ( diese Continuo Stimme wird gelegentlich bei Probespielen vorgelegt ).

Der zweite Kommentar lobte die Rabbath Genssler Saiten über die Maassen. Wörtliches Zitat: “ Wenn hier jemand in der Bass Gruppe Barockmusik spielen darf, dann Michael Schneider. Das klingt nach 25 Jahren Freiburger Barockorchester. Diese “ Rabbath “ Genssler Saiten sind die perfekten Barock Saiten für den Kontrabass. Sie tragen sehr warm und klangvoll ohne vordergründig direkt zu sein -Zitat Ende.

Namen möchte ich hier nicht erwähnen, weil diese beiden Kollegen möglicherweise von anderen für verrückt erklärt würden. Ich füge noch hinzu, es ehrt Gerold Genssler und seine Saiten, dass dieser Kollege gar nicht anders konnte, als mir diesen Kommentar so mitzuteilen. Der Klang dieser “ Rabbath “ Genssler  Saiten war anscheinend so überwältigend, dass er sich ein Kompliment nicht verkneifen konnte.

Dass mein Cello Bogen mit meinem Bass und den Genssler Saiten auch richtig zur Sache gehen können, wenn ich in meinem Kopf die Barocke Spielweise ablege und mich für Arthur Honegger und Brahms in diesem Konzert ins Zeug lege, das ergibt sich aus dem deutlich geringeren Zug der Genssler Saiten gegenüber allen anderen, Gerold Gensslers Spezial Aufhänge Seil, einer otimal flachen Saiten Lage, die es mir ermöglicht wie ein Konzert Solist überall auf dem Instrument, von der ersten Lage bis zum Ende des Griffbretts auf allen Saiten leicht und doch kraftvoll zu spielen.

Die saubere Intonation besonders im zweiten Satz des Violinkonzertes ist mit der Rabbath Technik überhaupt kein Problem, da ich nicht auf einer Saite rauf und runter spiele, sondern mich im wesentlichen komprimiert in der dritten Lage bewege. Für Laien und Neulinge sei noch erwähnt, dass die dritte Lage nach Francois Rabbath sich in der Halsbeuge des Kontrabass Halses befindet. Dort sind die Tonabstände schon um ein Drittel geringer als in der ersten Lage, das heisst, mit Pivot ( Springen ohne den Daumen zu bewegen ) habe ich keinen großen Raum zu durchqueren. Oder ich setze gleich den Daumen in der dritten Lage auf und spiele den Rest quer über die Saiten. ( Die dritte Lage nach Rabbath ist der Daumenaufsatz auf der Höhe des D auf der G-Saite ).

Meine Kategorie “ Orchesterstellen “ ist übrigens verwaist, weil ich noch keine adäquate Darstellungsform gefunden habe. Neugierige können sich jedoch gerne an mich wenden oder mir Noten schicken, ich werde dann mit Fingersätzen im Sinne der Rabbath Technik Anregungen geben.

Deutsche Erstaufführung : die Kontrabass Sonate von Olga Magidenko spielt Michael Schneider am Mittwoch den 24.9.2014 ab 20 Uhr im Musikhaus Hochstein. Sie hat “ die schönste “ Kontrabass Sonate für das 21. Jahrhundert geschrieben – behauptet Michael Schneider. Der setzt noch einen drauf: Olga Magidenko wird viel zu sehr unterschätzt.

Bin ich zum Hasardeur mutiert, einem Vabanque Spieler ?  Davon gehen Leute wie Christoff Schlesinger sowieso aus, weil sie wissen, dass ich nichts in der Birne habe. Aber Spass beiseite: warum stelle ich hier diese rhetorische Frage ? Ich bin auch ein “ Ober „- Pädagoge, Oberlehrer sozusagen. Also: aufreizende Einleitung und dann kommen wir ( also: ich ) zum praktischen Teil der Nutzanwendung.

5.9.2014 : die letzte Spielzeit war anstrengend, nicht die Musik, nein, der verlorene Kampf um den Jahrhundertdirigenten Yordan Kamdzhalov und das gegen mich gerichtete Mobbing seitens……….

Also erst mal etwas Erholung, dann jedes Wochenende kleine Konzertreisen und in dieser Woche eine Zeugenaussage im Berliner Landgericht wegen der Polizei-Prügelei in Berlin genau vor einem Jahr am 2.9.2013.  Also der gleiche Fall wie bei Yordan Kamdzhalov, nur ohne Körperverletzung.

Also, heute am 5.9.2014 mache ich mich an die Kontrabass Sonate von Olga Magidenko.

Vorher: Hoffentlich ( schaffe ich das noch ).

Heute Abend ( 5.9.): Alles klar, die Rabbath Technik macht es möglich. Auch in den ganz hohen Lagen kurz vor dem Ende des Griffbretts ist eigentlich alles nur wie in der ersten Lage oder in der vierten Lage ( also: die herkömmliche Daumenlage ). Die Luft ist da oben natürlich etwas dünner, die Tonabstände also deutlich geringer, daran muss ich mich also noch gewöhnen, ist schliesslich nicht mein Alltagsjob im Orchester in der fünften und sechsten Lage ( also kurz vor dem Ende des Grriffbretts ) quer über die Saiten zu spielen, bzw. so wunderbar schräg und doch melodiös schreibt eben nur Olga Magidenko.

Heute ist der achte September und ich habe mir die Sonate von Olga Magidenko in nur drei Tagen “ drauf geschafft „. Dies war mir nur möglich mit Hilfe des Pivot ( Vermeidung von Lagenwechsel, der Daumen bleibt wo er ist, die linke Hand wird geöffnet und springt auf einen entfernteren Ton). Das in Verbindung mit dem Krabbengang kann auch bedeuten, dass ich nach dem Pivot den Daumen nachhole und ein zweites Pivot anhänge – das nenne ich den verdeckten Krabbengang: Pivot, dann Daumen nachholen und wieder Pivot.

In den höheren Lagen gibt es beim Kontrabass für mich kaum ein Rutschen zum D über der Daumenlage, wenn es danach noch höher geht. Dann ist schon ab dem A über dem Oktav-Daumen die 5. Lage ( A auf der D-Saite ) angesagt.

So bediene ich mich im musikalischen Sinn einer bequemen “ Fahrstuhl Technik „: keine Angst, kein Schweiss. Und Kraft kostet es auch nicht, dank der weichen Genssler Saiten und des Knickstachels, der mir den Bass beim Spielen im Stehen als grosses Cello präsentiert, im 45 Grad Winkel vor mir, fällt der Arm und der Bogen von selbst auf die Saiten und mit dem linken Arm muss ich mir nicht den Arm verrenken und mein Rücken bleibt relativ gerade, aber von “ gebückter Haltung “ wie bei den “ Senkrecht Spielern “ ist schon lange keine Rede mehr.