Cello stimmen…………….!

Drei Aspekte: Ohren, Feinstimmer, Stimmgerät.
Das Stimmgerät: Das beste, das ich bis heute gefunden habe ist “ Cleartune „, eine App, die für 3.99 € sowohl für i-phone als auch für Android erhältlich . Eine grosse Drehscheibe zeigt den Ton mit einem grossen Pfeil an, der nicht flackert und nervös hin und her wedelt, wie ich es von vielen vorangegangenen Versuchen kenne. Die prozentuale Genauigkeit wird darüber von plus/minus 20% bis Null angegeben.
Die Feinstimmer: Kürzlich hat mir Gerold Genssler die “ Lauffer Feinstimmwirbel „ empfohlen, damit ich seine Saiten, die am Ende mit einem Ring ausgestattet sind, direkt am Saitenhalter befestigen kann. Jetzt fallen für mich die klobigen Feinstimmer am Saitenhalter weg. Mit einer Wirbelahle sind die “ Lauffer Feinstimmwirbel “ tatsächlich in Null-Komma-Nichts eingebaut, sind spielend leicht zu drehen und äussert präzise. Ein Meisterwerk der Ingeieurskunst von Herr Lauffer aus Reutlingen.
Das Ohr: Ihre Ohren werden es Ihnen danken wenn Sie ihnen dazu einen Satz “ Genssler Saiten „ gönnen. Das ist das Beste und Wärmste an Klang, was ich bis jetzt erlebt habe.

Cello – Musikinstrumente und Zubehör in Perfektion.

Das ist manchmal ein langer Weg. Auf diesem Weg gibt es Sackgassen und oft gewöhnt man sich an Mängel und lebt mit ihnen, die Alltagsbequemlichkeit kümmert sich dann darum, dass es auch so bleibt.
Und wenn ich dann noch meinem Lehrer glaube – Bogen an die Saite drücken und los mit einem ordentlichen Ansatzgeräusch – dann glaube ich auch an die Notwendigkeit einer hohen Saitenlage.
Beginne ich aber diese in Frage zu stellen und reduziere sie, dann hat das Konsequenzen für meine Bogentechnik.
Habe ich gelernt, den Bogen wie einen Flitzebogen zu spannen und Michael Schneider behauptet dann, eine weiche Bogenspannung erzeuge einen schöneren Ton , so werde ich das hören und zustimmen.
Aber schon beim nächsten mal fordert die Macht der Gewohnheit ihren Tribut: ich spanne den Bogen wieder so fest wie üblich.
Lasse ich mich jedoch konsequent auf weniger Bogenzug ein, dann darf ich nicht mehr wie gewohnt drücken.
Das gleiche Prinzip gilt für die Einrichtung meines Instruments.

Lauffer Feinstimmwirbel und Genssler Saiten
ergänzen sich perfekt miteinander. www.cello-technologie.de
Die Lauffer Feinstimmwirbel erlauben die Aufhängung ohne Feinstimmer am Saitenhalter.
Dadurch wird die Saite von oben durchgefädelt, so dass der Saitenhalter auf einer geraden Linie über den Austrittspunkten von Saite und Aufhängeseil schwebt. Dies bewirkt eine enorme Klangverbesserung.

Dazu gehört noch das Genssler Aufhängeseil.

Das gibt es für Cello und Bass – sogar meine Kollegen sind inzwischen davon überzeugt nach dem Motto: probieren geht über studieren. All mein Reden hat sechs Jahre nichts gefruchtet.
Dieses Aufhängeseil gibt im Moment des Einschwingvorgangs kurz nach und erleichtert so die Ansprache der Saite, ist aber kein Gummiband.

Ebenholz Saitenhalter – schwer.
Gerold Genssler empfiehlt einen schweren Ebenholz Saitenhalter für seine Saiten. Michael Schneider bevorzugt handgefertigte Modelle, dem Stil des Instruments individuell angepasst.

Cellobrett an einer Schnur – für den gleichen 45 Grad Winkel des Cellos.

Ich habe mir für jedes Instrument, also Cello und Kontrabass – den ich im Orchester im Sitzen spiele – ein Brett gefertigt mit entsprechenden Löchern, damit ich in jeder Sitzhaltung das Instrument im 45 Grad Winkel vor mir habe.

Meine Bögen.
Auf dem Cello spiele ich nur noch den “ Carbondix “ Bogen der ersten Stunde, sozusagen das billigste Erstmodell aus China – seit ich Genssler Saiten spiele. Auf dem Kontrabass spiele ich zusammen mit den “ Rabbath “ Genssler Saiten nur noch einen etwas schwereren Cellobogen. Die Kontrabass Saiten von Genssler sprechen so leicht und schnell an wie bei einer Geige. ( Kommentar von Isabel Schneider, 3. Konzertmeisterin beim Philharmonischen Orchester Heidelberg ).

Lauffer-Feinstimmwirbel für das Violoncello.

Die Lauffer Feinstimmwirbel ( eine Erfindung des Ingenieurs Adelbert Lauffer aus Reutlingen ) sind die ultimative Ergänzung zu den “ Rabbath “ Genssler Saiten. Jetzt kann ich auf die Feinstimmer am Saitenhalter verzichten und die Saiten direkt anbringen .
Unter dem folgenden Link www.cello-technologie.de
können Sie sich einen Demofilm von cello-technologie anschauen.
Warum brauche ich diese Wirbelfeinstimmer ?
Wenn ich die Saiten anders herum aufziehe, nämlich von oben durch den Saitenhalter führe, dann habe ich zwei gleiche Aufhängepunkte unterhalb des Saitenhalters ( Saite und Aufhängeseil ). Dies bewirkt eine deutliche Klangverbesserung gegenüber der herkömmlichen Art, bei der eine Diagonale Linie der Austrittspunkte entsteht.
Dann wird die Saite durch den Ring am Ende der Genssler Saite gezogen und dann sieht diese Befestigung auch noch gut aus.

Das Kontrabass Spiel in drei Oktaven in der zweiten Stunde. Kontrabass und Cello Unterricht bei Michael Schneider

Vorab und in Kürze: Mit der Rabbath Technik erspare ich meinen Schülern die vielen und endlos langen herkömmlichen Etüden. Anstatt sich durch ( viele ) Meter Noten zu quälen, fassen wir uns kurz und üben eine Technik, mit der wir sehr schnell alles spielen können. Dazu passt der Kommentar eines Geigers: „ Andere lernen eine Technik und versuchen damit Musik zu machen.  Mit Rabbath lernt man Musik zu machen und sucht sich dann eine Technik aus, die dazu passt. 

In der Kategorie : “ Orchesterstellen “ habe ich Beispiele aus Verdis Oper “ La Traviata “ mit meinen Fingersätzen und Saitenangaben abgebildet. Wem das Prinzip dieser Krabbentechnik vertraut ist, der sieht, erkennt an diesem Beispiel die Idee. Das ist natürlich so , wie es Carl Valenin gesagt hat: “ Wenn man es kann, dann ist es keine Kunst mehr“.

Ich habe das einmal als “ Kapodaster Technik „. ( Jetzt habe ich es richtig geschrieben, also mit „d“ anstatt mit t.) Schiebe ich den Daumen dorthin, wo ich meinen nächsten Grundton haben möchte, dann kann ich von dort aus wieder dreizehn Töne lang quer über die Saiten spielen. Nun gibt es in Lübeck Professor Jörg Linowitzky – und nicht nur dort – der ein eifriger Verfechter des Spiels auf einer Saite ist, wegen des einheitlichen Klanges. Michael Schneider kann dies nicht so richtig nachvollziehen. Er schickt immer wieder Zuhörer in einen anderen Raum und spielt den Schwan von Camille Saint Saens auf dem Cello mal auf einer Saite und dann quer über die Saiten. Ebenso auf dem Kontrabass das, was gerade auf dem Pult liegt. Bei mir klingt es quer über die Saiten immer besser.

Wie lange habe ich vor vielen Jahren gebraucht, um ein Kontrabass Konzert  zu spielen? Ein Vierteljahr, also drei Monate. Widerspreche ich meiner obigen Behauptung damit selbst? Keineswegs, denn ich konnte damals nur mein Kontrabass Konzert das ich zur Aufnahmeprüfung gespielt habe. Mein spontaner Entschluss, mit 24 Jahren ein Klassiker auf dem Kontrabass zu werden liess mir damals keine andere Wahl. Die Zeit rannte mir davon, weil ich ja schon so alt war. Francois Rabbath hat es inzwischen möglich gemacht, dass ein Anfänger über drei Oktaven, also den Tonumfang eines gediegenen Kontrabasskonzertes sehr schnell verfügen kann. Das hängt auch damit zusammen, dass so viele Rock Musiker und andere, die im klassischen Sinne ihr Instrument nie gelernt haben, trotzdem überall wunderbare Melodien spielen können. Wenn ich meine Wünsche auf dem Kontrabass allerdings in herkömmlicher Art ausführen möchte, dann bedarf das sehr viel intensiver Arbeit. Also gewissermassen ohne eine gediegene „Fahrstuhltechnik„. Mithilfe von Rabbath habe ich aber sehr schnell verstanden, dass die Töne in der gewöhnlichen und ersten Lage, die mir für schöne Melodien zur Verfügung stehen, dass ich die mithilfe des Daumens in jeder beliebigen Lage genauso ausführen kann. Mir persönlich geht immer noch die Begabung ab, auf einer Saite über 3 Oktaven so schön und virtuos zu spielen wie ich das möchte. Spiele ich jedoch einfach quer über die Saiten, dann stehen mir jeweils in einer Lage, beziehungsweise Daumenlage 13 Töne zur Verfügung.

Dafür benötige ich ein Instrument, das so eingerichtet ist, dass es auf meine Fragen antwortet. Nehme ich die „üblichen“ Orchestersaiten, dann brauche ich viel Kraft, damit ich die Antwort bekomme, die ich mir wünsche. Schon Francois Rabbath hat sehr früh bei seiner Entwicklung der “ Rabbath-Technik“, der “ Nouvelle Technique de la Contrebasse„, erkannt, dass die optimale Einrichtung der Saitenlage eine weitere Voraussetzung für die “ unerträgliche Leichtigkeit“ des souveränen Bass- und Cellospielens sind.

 

Neue Nachrichten aus Berlin – dieses mal positiv. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich !

Kommentar Gerold Gensslers zu der neuen CD von arkestra convolt:

Hallo Michael

1000Dank für die CD’s.
Ich hab nur Zeit gehabt, in die eine kurz rein zu hören, wo Du gleich als erstes Stück einen RABBATH spielst.DSC_0256
Komisch, so einen Cellosound habe ich persönlich noch nicht gehört. Liegts an dem Bassisten MS oder am Instrument oder den Saiten?
Ganz irre, die Sache
Jedenfalls mein Glückwunsch, habt Ihr fein gemacht 🙂
Viele Grüsse von Gerold

 

Und hier gleich die Antwort von Michael Schneider:

Lieber Gerold,

es liegt an Deinen verdammt guten Saiten, die so richtig Lust darauf machen, nicht nur ein neues Universum auf/in dem Instrument zu entdecken. Ich lebe täglich im Paradies, seit ich Deine Saiten spiele. Ob Bass oder Cello, ich werde einfach nicht satt.

Joel Quarrington – Quintstimmung nah am Steg – eine Bereicherung.

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Quintstimmung auf dem kleinen Violone: dem Violoncello

Seit fünf Jahren spiele ich nebenbei auf meinem dritten Kontrabass in Quintstimmung. Da ich auch Cello spiele denke ich auf dem Kontrabass in Quintstimmung an das Cello Spiel. Die Fingersätze kann ich natürlich 1/1 nicht übertragen. Aber die Daumentechnik von Francois Rabbath kann ich überall anwenden. Und natürlich das Pivot.

Irgendwann erzählte mir Gerold Genssler, dass Joel Quarrington sehr nah am Steg spielt, so nah, dass wir es nicht klingendes Ponticello nennen würden. Ponticello, weil es allgemein nicht als schön betrachtet wird. Dabei ist Ponticello eine weitere und andere Klangfarbe. Karl Valentin drückte es so aus: wenn man es kann ist es ja keine Kunst mehr. Da die Aufnahmen, die ich von Joel kenne sehr schön klingen, habe ich es auch versucht. Und sofort wieder gelassen. Aber seit meiner Erfahrung nach fünf Jahren Genssler Saiten habe ich auf einem anderen Bass mit Pirastro Saiten erlebt, dass ich sogar mit diesen Saiten plötzlich sehr gut umgehen kann. „Kann“ heißt in diesem Fall jedoch noch lange nicht „will“. Aber nun fiel mir Joel Quarrtington  ein und ich beginne nun eine bereichernde Variante zu entdecken.

Da die Rabbath Saiten von Gerold Genssler zehn Kilo weniger Zug pro Saite haben als andere, unterstelle ich mal, dass sie in der Nähe des Steges genau den Widerstand bieten, den normale Saiten in der Nähe des Griffbretts aufweisen. Ich bekomme also mit den Genssler Saiten quasi noch einen Satz Pirastro Saiten dazu geschenkt. Jetzt folgt die Werbung: beim Kauf von einem Satz Genssler Saiten gibt es gratis dazu einen Satz Pirastro Saiten – aber nur virtuell.

 

 

Genssler Saiten, die musikalische Freiheit und die Ballade vom Seiltänzer Felix Fliegenbeil.

Fünf Jahre Genssler Saiten, gespielt mit einem Cellobogen. Leichte und schnelle Ansprache, satter sonor-seidener Bass Klang.

Baustellenstau und Verkehrschaos in Heidelberg machen es möglich: ich habe keine Zeit meinen eigenen Bass mit zur Aushilfe in einem anderen Orchester mit zu nehmen. Also spiele ich mit der üblich hohen Saitenlage und Pirastro Saiten auf einem mir fremden Bass. Es geht spielend leicht. Es wird zu einer lustvollen Herausforderung, mit dieser Saitenlage  und mit diesen Saiten einen mir vertraut schönen Ton hervorzubringen. Und es gelingt. Es geht mir wie dem Seiltänzer Felix Fliegenbeil in der Ballade von Michael Ende.

Auf dem Weg zur Virtuosität entwickelt Felix Fliegenbeil die Fertigkeit, auf einem immer dünneren Seil zu tanzen, bis er am Ende so virtuos sich bewegen kann, dass er gar kein Seil mehr benötigt.

So war meine letzte Begegnung mit einem anderen Bass, einer anderen Saiten Einrichtung und Pirastro Saiten. Keine Polemik, sondern die reine Wahrheit. Ein wenig Fremdeln war auch nach der zweiten Probe noch vorhanden, aber es überwiegte das Erstaunen über die Leichtigkeit nach meinem Umweg über die noch leichtere Variante: Die unerträgliche Leichtigkeit der Genssler Saiten führt zur Leichtigkeit im Umgang mit Pirastro Saiten.

Hier die dazugehörige Ballade von Michael Ende:

Die Ballade vom Seiltänzer Felix Fliegenbeil

Es war ein Tänzer auf dem Seil
mit Namen Felix Fliegenbeil.
Der größte aller Zeiten.
Das kann man nicht bestreiten.
Ihm lag nicht viel an Gut und Geld,
nichts an der Menge Gunst.
Ihm ging`s nicht um den Ruhm der Welt,
ihm ging es um die Kunst.

Schon in der Seiltänzerschule war
er bald der Beste in der Schar.
Und als ein Jahr vorüber,
war er dem Lehrer über.
Da sagte der in mildem Ton :
„Du Wunderkind, ade !
Ich kann dich nichts mehr lehren, Sohn,
drum geh´ mit Gott – doch geh´!“

So zog er in die Welt hinaus,
wohin er kam , erscholl Applaus.
Die ganze Welt bereist´ er
und suchte seinen Meister.
Doch keiner tanzte so genial
die Sprünge des Balletts
hoch droben auf dem Seil aus Stahl
und immer ohne Netz !

Da er den Meister nirgends fand,
beschloss er endlich kurzerhand,
statt andre zu begeistern
sich selber zu bemeistern.
„Mein Tanz“, sprach Felix Fliegenbeil,
„ist noch kein Meisterstück.
Zwar kann ich alles auf dem Seil,
doch ist das Seil zu dick!“

Drum spannte er von Haus zu Haus
nun einen Draht anstatt des Taus
und übte, drauf zu springen.
Das sollte bald gelingen.
Dann nahm er einen dünnern Draht
und einen dünnsten noch –
Es dauerte zwei Jahre grad,
dann konnte er´s jedoch.

Und schließlich kam das siebte Jahr,
da tanzte er auf einem Haar,
gespannt von Turm zu Turme.
Dort schritt er hin im Sturme.
Das Publikum sah schweigend zu
und hielt die Hüte fest.
Dann aber kam der letzte Clou,
der sich kaum glauben lässt:

Denn eines Tags um acht Uhr früh,
da spannt er nichts mehr zwischen sie :
Er tanzte auf der Leere,
als ob dort etwas wäre !
Hoch überm Abgrund ging er zwar
mit leichtem Tänzerschritt.
Doch weil er ohne Halt nun war,
nahm ihn ein Windstoß mit.

Wer weiß, wohin der Wind ihn trieb ?
Ein Astronom allein beschrieb,
was er im Fernrohr schaute
im Sternbild Argonaute :
Es sei, sprach er, gewiss kein Traum,
er habe ihn gesehn,
von Stern zu Stern im Himmelsraum
wie einen Tänzer gehn.
Michael Ende

 

 

 

Pirastro Saiten und mögliche Klang Verbesserung!

Genssler Saiten haben an der Aufhängung eine Schlaufe. Corelli Saiten haben am Ende einen Ring. Dies erleichtert das umgekehrte Aufziehen der Saiten. Über diese umgekehrte Aufhängung habe ich schon berichtet.

Dadurch schwimmt sozusagen der Saitenhalter auf einer virtuellen Linie über der Verbindung des Aufhängeseils und der Kontrabass Saiten. Freunde der Pirastro Saiten können den gleichen Klang und die gleiche Klangverstärkung erreichen, indem sie einfach die Knöpfe des Endes oben aus dem Seitenalter heraus gucken lassen. Das ist optisch nicht so schön, hat aber die gleiche Wirkung in der Klangverbesserung und der Ansprache des Instruments.

Die Faulheit sagt natürlich zunächst: lass das, mach‘ dir nicht soviel Arbeit, es ist doch alles gut so wie es ist. Wer aber den Versuch wagt und dann trotzdem enttäuscht ist, der kann sich darauf verlassen, dass ich vorbeikomme und die Saiten wieder normal aufziehe. (Natürlich muss er oder sie warten, bis ich mal in der Gegend bin!).

Wer das also ausprobiert und eine deutliche Verbesserung hört, der sollte der Firma Pirastro vorschlagen, auch ein Loch in den Knopf oder eine Schlaufe am Ende der Saite anzubringen.

Kürzlich liess sich ein Kollege von Herrn Wilfer überreden, das Spezial-Aufhängeseil von Gerold Genssler zu benutzen. Und was höre ich ? Der Bass klingt plötzlich wie ein Streichinstrument. Mein Stellvertreter probierte ihn  so nebenbei aus und ich traute meinen Ohren nicht, hätte Stradivari einen Bass gebaut, der hätte nicht besser klingen können.

 

 

Über Wert und Unwert !

Kürzlich fragte mich eine ehemalige Schülerin, ob ich ihr ihren schrecklichen Bass doch reparieren könne. Sie war bei einem namhaften Kontrabassbauer und Reparateur und der hielt ihren Bass für einen Fehlkauf und für einen hoffnungslosen Fall. Michael Schneider ist kein Kontrabassbauer, aber ein Reparateur. In erster Linie bin ich aber Musiker und sozusagen Handwerker. Und als solcher behaupte ich, dass der Wert eines Kontrabasses, beziehungsweise sein „Unwert“ von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet werden sollte. Ich nehme einmal an, meine Erfahrung bestätigt dies, dass Geigenbauer Instrumente von ihrem Wert, beziehungsweise Verkaufs- oder Wiederverkaufswert aus betrachten. So bringt ein Bodenriss oder ein Deckenriss, oder noch schlimmer ein Stimmriss eine Wertminderung von bis zu 50 manchmal auch bis zu 100 %.

Wenn ich ein Instrument also als Wertanlage zu meiner Bereicherung betrachte, dann muss ich sehr wohl schauen auf die Anzahl der Risse und die Qualität des Instrumentes aus der Sicht eines Geigenbauers. Aus meiner Sicht ist ein Streichinstrument zunächst einmal nur eine Holzschachtel mit Saiten daran. Was ich davon erwarte, das hängt von meinen Ansprüchen ab. Mit einer einfachen, zusammen genagelten Holzkiste brauche ich mich bei den Philharmonikern in Berlin bestimmt nicht vorzustellen. Dieter Seiferling habe ich seinen Sperrholz Bass mit voller Holzdecke so eingerichtet, dass er schon seit langem besser klingt als mein teurer alter Antoniazzi Bass. Zumindest hört sich das in meinen Räumen so an. Im Konzertsaal weiß ich, dass es sich dann wieder sehr anders anhört. Wenn also der Marktwert eines Kontrabasses gleich Null ist, dann kann ich trotzdem für den Spieler das Instrument so herrichten, dass er sich mindestens wie ein kleiner Philharmoniker fühlt. Das sind bei Benutzung von Corelli, beziehungsweise Genssler Saiten und einer von mir sehr niedrig eingestellten Saitenlage, die das Spielen auf dem gesamten Griffbrett ermöglicht, alles Faktoren, die man mit dem Instrument nicht kauft, sondern sich nebenbei holen kann. Natürlich bewirken meine Bemühungen niemals, dass aus einem Kontrabass eine Stradivari Geige wird. Diese Schülerin, von der ich anfangs erzählte, die musste irgendwann einmal an dem Instrument Gefallen gefunden haben. Für mich muss ein Bass sehr ansprechend sein, in der Farbe, er muss einen Typen darstellen, denn meistens stehe ich ja alleine auf der Bühne. Und wenn ich mit den Heidelberger Philharmonikern auftrete, dann sitze ich mit meinem Bass vorne im Rampenlicht. Obige Schülerin will aber nur im Uniorchester oder in irgend einem anderen Hobbyorchester mitwirken. Da ihr irgendwas einmal optisch oder sonstiges an dem Instrument gefallen hat, wird er in dieser Hinsicht auch jetzt noch seine guten Dienste tun. Den Rest, den sie persönlich zum Spielen braucht, den holt sie sich jetzt bei mir. Wenn Sie dieses Instrument also nicht als Geldanlage gekauft hat, dann kann es durchaus noch passieren, dass dies ihr absolutes Lieblingsinstrument wird. Selbstverständlich nicht in finanzieller Hinsicht.

Aber auch für Kontrabässe gilt der uralte Spruch: jeder Topf findet auch seinen Deckel.

Scharfe Messer aus Vietnam schneiden dorthin wo ich es will. Ein gutes Reitpferd folgt dem leichtesten Druck – sagt meine Schwester. Und ich sage: Genssler Saiten sind mein Paradies auf Erden.

Genau, liebe Musiker und Musikerinnen, das wünschen wir uns von unseren Instrumenten auch. Wenn ich unserem Hund Louis das Kommando: „Sitz“ gebe, dann folgt er ruckzuck. Viel mehr kann er nicht, aber das eine Kommando geht. Aber bis das so weit war: 2000 mal muss ein Kommando für einen Hund wiederholt werden, bis er es kapiert.IMG_0396

Wie viele Jahre habe ich mich nach meinem Kontrabass strecken müssen. Ich bin immer wieder auf die Suche gegangen. Mein Fünfsaiter von Herrn Wilhelm hatte, seit ich ihn spiele einen wunderbaren Ton, aber die Ansprache war sehr wiederständig. Also lief mir Herr Gerigk aus Köln über den Weg. Seine Vibrationsentdämpfung beschleunigte dieses Instrument auf die Ansprache eines Cellos.

Wenn ich mein Instrument streiche und es kommt kein Ton heraus, bzw keine Antwort oder nicht die Antwort, die ich erwarte, dann beginne ich zu arbeiten, versuche das Ergebnis zu erzwingen. Dann arbeite ich. Ich will aber spielen.

Vago Hesshaimer hat mich den Respekt vor dem Reibungswiderstand gelehrt. Arbeite ich mit einem stumpfen Messer, dann beginne ich zu drücken. Meistens und oft gibt dann plötzlich der Widerstand nach. Und wo das Messer landet, das wissen die Betroffenen nur zu gut. Jedenfalls landet es nicht dort, wo es hingehen sollte.IMG_0372

So langsam spricht es sich herum, dass es mit den Genssler Saiten auf dem Kontrabass auch so ist. Die Rede ist von den „Rabbath„-Genssler Saiten. Sie sprechen an wie eine Geige, Blasen an den Händen beim Zupfen gehören der Vergangenheit an. Und wenn andere Bassisten ihre Saiten austauschen, dann haben die Genssler Saiten erst den richtig satten und seidigen Glanz erreicht. Weil die Saiten dünner sind als die meisten anderen ( ich kenne inzwischen nicht mehr alle ) und zehn Kilo weniger Zug haben, deswegen klingen sie keineswegs hell.IMG_0395

Auf einer CD mit der Gruppe „Tangoharmonika“ von Uli Kieckbusch ist mein Fünf-Saiter mit Genssler Saiten zu hören. Das ist der Sound, von dem ich immer geträumt habe, das ist der Klang, der mir Lust auf den Kontrabass macht. Dabei geht es nicht um mein Spiel. Das ist der Ton, der mich süchtig macht.