Genssler Saiten treffen auf eine Stradivari, eine echte von unbezahlbarem Wert. Sie glauben es nicht ? Ich auch nicht.

Es begab sich zu der Zeit, als Michael Schneider wieder einmal den Hausmeister machen durfte in einem Ensemble, in dem er nur der Stellvertreter ist.
Ebenso und gleichfalls konzertierte der Geigenvirtuose Carol Vitez in eben diesen drei Konzerten als Gast.
Michael Schneider, Klangfetischist von Francois Rabbath’s Gnaden traute seinen Ohren nicht: Höre ich richtig?
Dieser Schmelz, diese musikalischen Amor-Pfeile mitten in das Herz und mehr noch in die Seele. Mit diesem Menschen will ich Musik machen.
Carol Vitez – kann nur ein ungarischer Name sein. Stimmt, seit mehr als drei Generationen Adel und Musiker in seinem Stammbaum. Mehr noch : ungarisches Pfeffer nach Bedarf.
Der schlechteste Bassist aller Zeiten und noch schlechtere Cellist, mit dem will dieser ungarische Virtuose konzertieren ?
Macht ja nichts, solange er das nicht merkt soll mir das recht sein.

Spass beiseite:
Ich hatte eine Stradivari und einen Magier der Musik, einen Ungarn neben mir, nicht nur im Ohr, ich sah, erlebte seinen musikalischen Körpergestus. Ich wusste: da will ich hin, mit dem, mit diesem Klang, dieser Musikalität will ich Musik machen. Musik machen ? Spinne ich? Machen?
Ich will diesen Klang, diese Musikalität zelebrieren.
Nun darf ich es.
Cello: von Matthias Kohl aus Heidelberg.
Saiten: von Gerold Genssler für mein Kohl Cello.
Im Dialog mit Carol Vitez und seiner Stradivari.
Fühle ich mich geehrt ?
Ich glaube: Ja, ich bin es.
Ein Maestro und seine Stradivari akzeptieren mich, mein Cello von Matthias Kohl und meine Genssler Saiten.

I Musici Palatini – die Pfalz, Stammland und Sitz einer neuen Bewegung. Musikalische Energiebündelung auf allen Ebenen. Von der Stradivari bis zu innovativen Genssler Saiten.

Die Rabbath Technik, Gerold Genssler Saiten für das Cello und den Kontrabass haben es möglich gemacht: Der ungarische Geigenvirtuose Carol Vitez wurde auf Michael Schneider aufmerksam und gründete gemeinsam mit ihm die “ I Musici Palatini „.
Das erste Konzert ereignet sich am Samstag den 21. Juli 2018 um 19 Uhr in Freinsheim/Pfalz. ( Siehe beigefügtes Plakat ).
Sie werden Carol Vitez mit seiner einmaligen Stradivari erleben. Weltklasse dieser Geigenvirtuose und Klangmagier mit seiner Stradivari.
Das neue formierte Ensemble setzt sich zusammen aus Musikern und Musikerinnen, die vom Konzertmeister bis zu Solopositionen in Orchestern ein breitgefächertes Spektrum an Können und Musikalität in dieses Ensemble einbringen.

Die optimal flache Saitenlage beim Kontrabass und die Lernfähigkeit des menschlichen Gehirns

IMG_0394

Alter französischer Bass von Herrn Wilhelm

IMG_0396

Die Berliner Philharmoniker und der Französische Fünfsaiter von Michael Schneider

IMG_0393

Groove-it Michael Schneiders Französischer Fünfsaiter

Geht es noch flacher ? Das hängt davon ab, ob ich mit Druck spiele, presse und versuche mit Gewalt die Töne zu erzwingen. Spiele ich mit dem Armgewicht, dann kann ich ohne Arbeit und Druck einen satten sonoren Klang erzeugen. Sogar die 113 cm Mensur meines alten französischen Basses macht absolut keine Probleme, weder in der linken Hand, noch in der Bogenhand. Dabei habe ich dieses Instrument nur erwerben können, weil sein Vorbesitzer mit der grossen Mensur nicht mehr zurecht kam. Herr Gerigk, aus Köln, einer der Erfinder der Vibrationsentdämpfung hat mir gezeigt, dass es möglich ist einen Kontrabass so einzurichten, dass er an jedem Punkt auf dem Griffbrett gut spielbar ist, ganz gleich, welche Saiten  gespielt werden.

Gesagt, getan. Ein Kunde kommt mit seinem Fünfsaiter, lässt sich diese optimal-flache Saitenlage einrichten. Ruft am nächsten Tag an. Die tiefe H-Saite scheppert. Dann muss ich wohl noch einmal ran. Ach nein, jetzt weiss ich es, unterbricht er mich: ich muss nur nicht soviel drücken. Wegen Zufriedenheit habe ich deswegen nichts mehr von ihm gehört.

Dann wiederum ist das Gehirn ganz anderer Meinung als das Gefühl. Mir erzählt eine Kollegin, dass über mich geredet wurde. Aha, warum ? Ich habe einen Schüler, der hat seinen Bass bei dir einrichten lassen. Wenn ich die Pirastro Saiten drücke weiss ich nicht, ob ich schon gedrückt habe. Sagte es, ging nach Mannheim an ihre hohe Saitenlage und drückte weiter.

Ich wurde einmal krank, eine Kollege musste einspringen und  spielte das Weihnachtsoratorium auf meinem Bass. nach dem Konzert rief ich ihn an, wollte wissen ob alles gut gelaufen ist. ja , Klasse, hat Spass gemacht, besonders auf deinem Bass, der spricht so leicht an und lässt sich gut spielen. Ging wieder an seinen Bass und……………………..

Kontrabass Unterricht in Heidelberg: Genssler Saiten in Quintstimmung. Auch diese Facette des Kontrabasses bedient Michael Schneider.

Die leeren Saiten korrespondieren mit den leeren Cellosaiten im Oktavabstand. Das ergibt einen ganz neuen unisono Klang und eine ungewohnte Gemeinsamkeit in den Obertönen.  Der Tonumfang des normalen Fünfsaiters wird in dieser Stimmung auf vier Saiten komprimiert.

Ich frage mich immer noch, wie es der kanadische Bassist Joel Quarrington oder junge Studenten fertig bringen, in dieser Stimmung zu spielen, ohne die Basstechnik von Francois Rabbath. Ohne das „ Pivot „, die Krabbenrechnik  ( La marche en crabe) scheint es mir fast unmöglich.
Antworten hierauf gibt der Kontrabass Unterricht in Heidelberg von Michael Schneider.

Die Genssler Saiten in Quintstimmung sind noch weicher als die für die Quartstimmung ( fünf Saiten auf vier reduziert ). Diese Saiten wurden für Francois Rabbath entwickelt und heissen dementsprechend auch “ Rabbath-Saiten“. Ich habe für mich herausgefunden, daß  sie mit einem Cellobogen  noch brillanter und fokussierter klingen als mit einem Bassbogen, der meines Erachtens eine viel zu breite Streichfläche hat.

Mit dem Tonart-Orchester Heidelberg habe ich im Frühjahr 2012 das Carmen-Kontrabasskonzert von Frank Proto aufgeführt und hatte mit diesen Saiten und dem Cellobogen keine Probleme dem großen Orchester Paroli zu bieten.
Auch zu diesem Thema bietet der Kontrabass Unterricht in Heidelberg von Michael Schneider hilfreiche und erklärende Unterstützung.

Sowohl in Quart- als auch in Quintstimmung reduziert sich der Kraftaufwand des Drückens der Saiten in Richtung Null. Das verschafft mir Zeit und Spielraum mich “ spielerisch “ dem Pivot und der Krabbentechnik zu widmen. Den Bogen halte ich oft nach heue angesagter Barock-Technik nicht mehr am Frosch, sondern in Richtung ein Drittel des Bogens. Ich reduziere damit noch einmal das Gewicht und je weniger ich drücke gewinne ich nicht nur einen schönen Ton, sondern erreiche ohne Kraft eine enorme und klare Lautstärke, die ich früher nur mit viel Kraft und Drücken erzeugen konnte. Klanglich fühle ich mich heute jedoch viel wohler.
Antworten bekommt jeder Interessierte im Kontrabass Unterricht in Heidelberg bei Michael Schneider.

Michael Schneider, der Klangfetischist im Allgemeinen und im Besonderen auf dem Kontrabass und dem Violoncello. 5 Jahre Querklang am Berghang in Zusammenarbeit mit Gerold Genssler, Saitenmacher in Berlin. Zwei Konzerte in der Bergkirche Schlierbach am 20. und 22. Oktober 2017.

Zum fünfjährigen Bestehen der Reihe “ Querklang am Berghang “ hier einige Gedanken zum Klang, der dem Queren dieser Konzertreihe seinen Namen leiht. Neben den vielen musikalischen Experimenten in schier unzähligen Genres und “ Quer- “ Verbindungen ist die Bergkirche auch ein Versuchsfeld mit den Saiten von Gerold Genssler.
Oft, bei Improvisationen wie bei fordernden Avantgarde Kompositionen werden die Saiten arg strapaziert. In fünf Jahren hat Gerold Genssler seine Leidenschaft für Saiten bis zu den Golden Label Saiten für das Violoncello gesteigert. Michael Schneider musste dann aber feststellen, dass die A-Saite bei langanhaltender Bespielung nur zwei Monate überlebt. Wie in der Ballade von Michael Ende über den Seiltänzer Felix Fliegenbeil wollte er die A-Saite so dünn machen, dass zwischen dem Gold und dem Seil kein Raum mehr für abfedernde Polsterung war. Nach vorübergehendem Rückschlag hat er nun doch eine Lösung gefunden, die Michael Schneider in Kürze spielen darf.

Für das Violoncello gilt für Michael Schneider auf diesem weiten Feld der Suche nach dem “ Klang “ und dem breitgefächerten Repertoire der letzten Jahre:
1. Mit der Rabbath Technik entfällt das Drücken, ich spiele nur mit dem Armgewicht, muss also den Kontakt zur Saite nicht suchen sondern klebe daran.
Dadurch gehe ich mit der A-Saite auf knapp vier Millimeter Saitenabstand am Ende vom Griffbrett. Kaum ein Geigenbauer traut sich freiwillig die Saiten so tief zu legen, weil sie nur die andere Spielweise kennen.
2. Die Recitalbox. Sie verleiht dem Cello (ebenso der Gitarre und sogar dem Kontrabass ) einen langen Nachhall mit Entdämpfungseffekt. So habe ich in jedem Raum die Akustik wie in einer Kirche.
3. Das besondere Aufhängeseil für den Saitenhalter, eine Erfindung von Gerold Genssler. Inzwischen sind auch Bass und Geigenbauer davon begeistert und empfehlen es. Ausserdem geben sie es zum gleichen Preis weiter, den jeder auch bei Gerold bezahlen muss.
4. Lauffer Feinstimmwirbel lösen das bedrängt-verklemmte Stimmen mit den Feinstimmschrauben. Das ermöglicht auch die Aufhängung der Saiten in einer Schlaufe. Dadurch kommt die Saite auf der gleichen Ebene aus dem Saitenhalter wie das Aufhängeseil. Dadurch “ schwimmt “ der Saitenhalter quasi auf einer Ebene über den beiden Ausgängen von Saite und Saitenhalter. Die eklatante Klangsteigerung durch diese Veränderung konnten mir sogar meine Bass Kollegen im Orchester immer wieder bestätigen.
5. Die Saiten von Gerold Genssler. Ob ich drücke, das weiss ich nicht mehr. Die tiefe Saitenlage ist der eine Aspekt. Verlasse ich die Saite, so folgt sie dem Finger nur minimal nach oben. Die Genssler Saiten erlauben es mir, mich richtig gewaltig in die Saite zu legen obwohl sie kaum einen “ Drück-Widerstand “ hat.
Nach einem Konzert in der Toskana in diesem Sommer kam jemand aus dem Publikum und fragte mich, ob ich ein sehr altes Cello spiele, der Klang wie der kraftvolle Sound bewegten ihn zu dieser Frage. Ich fragte erstaunt zurück: sind Sie Musiker. Nein, ich habe das nur gehört.
Ich spiele einen Neubau aus dem Jahr 2016 von Matthias Kohl, Geigenbauer in Heidelberg.

Cello spielen leicht gemacht. Nicht nur durch die “ Rabbath Technik “ auf dem Cello. Eine optimale Einrichtung des Cellos ist schon die halbe Miete auf dem Weg zu leichterem Fortschritt.

Ein Geschenk für Michael Schneider war die Rabbath Technik. A Priori selbstredend wegen der anderen Ansicht auf Einsichten. Dann kommt auch schon das nächste Geschenk:
Auf dem Kontrabass wie auf dem Cello bekommt jeder die herkömmliche Technik am Ende sowieso gratis. Nur ist ein Lagenwechsel dann kein herkömmlicher mehr. Latent ist dann immer das “ Pivot “ mit im Spiel und verleiht jeder Bewegung den fliessenden Charme eines Zen Gedankens.
Gut, dann beginne ich mit dem philosophisch übergeordneten Weltbild an einem Beispiel aus der Sicht von Volkwin Marg, Architekt.
In der Sendung “ SWR2 Zeitgenossen „ vom 27.5.2017 beginnt das Gespräch mit der Frage, wie für Volkwin Marg das optimale Haus aussieht. Antwort: Die Güte. Nicht im Sinne eines Gütesiegels mit technischen Daten, sondern Güte ist das, was ein Haus für die Menschen und die Gesellschaft macht und was es ihnen gibt. Später höre ich neben vielen anderen bemerkenswerten Äusserungen einen Kommentar zur Berliner Philharmonie von Hans Scharoun: Das ist kein Gebäude, sondern ein gebauter Gedanke.
Das passt haargenau zu einem Kommentar eines Geigers zur Rabbath Technik:
“ Auf die herkömmliche Art lernt man eine Technik und versucht dann damit klar zu kommen. Mit der Rabbath Technik lernt man Musik machen und sucht sich dann die Technik aus die dazu passt „.
Genau so fühle ich mich und dafür brauche ich und niemand einen Weltmeistertitel. Diese Haltung ist frei von Konkurrenz Denken und strahlt die wissende Gelassenheit nicht nur nach aussen auf andere, besonders in uns zeigt sie sich in einem konkurrenzfreien Spiel.
Jetzt also die technischen Daten zu diesem Gütesiegel:
1. Saitenlage / Hohlkehle.
In letzter Zeit begegne ich vielen Celli, die eine so hohe Saitenlage haben, dass die Saite dem Finger sehr hoch folgt, bis sich der Finger von der Saite gelöst hat. Braucht es eine Zeichnung um die Wirkung einer flachen Saitenlage darzustellen? Die Saite folgt dem Finger bei mir fast gar nicht mehr. Ich werde also nicht von meinen Saiten verfolgt und kann mich frei bewegen. Je flacher der Winkel am Steg, dester mehr Druck wird von der Decke genommen.
2. Saitenabstand auf dem Steg wie auf dem Obersattel.
Ebenso schicke ich oft Cellisten zum Geigenbauer um den Saitenabstand zwischen D/A Saite auf den gleichen Abstand zu bringen wie er zwischen den übrigen Saiten üblich ist. Danach höre ich auch nicht mehr die Frage warum es immer zischt und pfeift mit unerwünschten Obertönen.
3. Spielwinkel des Cellos. Festes Spielbrett für konstanten Spielwinkel.
Kein Kommentar. Ihr Bogenarm wird es Ihnen danken. Er fällt jetzt wie von selbst und selbstverständlich mit seinem Gewicht auf die Saiten.Voraussetzung: Sie haben verstanden, dass Sie eine Marionette sind und mental die Aufhängung Ihres Bogenarmes dosieren. Also: Muskeln entspannen, loslassen und dan fallen lassen – auf die Saiten. Sie werden sich und Ihr Cello nicht wieder erkennen.
4. Saitenaufhängung am Saitenhalter.
Eine Entdeckung von Francois Rabbath: lassen Sie den Endknopf der Saiten oben aus dem Saitenhalter schauen. Hässlich – aber sehr wirksam: Das bedeutet noch einmal eine enorme Klangverbesserung.
5. Kautchuk Schlauch am Frosch.
Damit habe ich den Bogen “ fest im Griff ohne zu greifen „. Kaufen Sie nicht diese dünnen Schläuche im Internet. Es sollte vier Millimeter dickes Kautchuk sein, mindestens. Dann haben Sie alles im Griff.
6. Aufhängeseil des Saitenhalters.
Gerold Genssler hat ein spezielles Aufhängeseil entwickelt. Normal: 40 Euro, Premium: 80 Euro. Geigenbauer geben das tatsächlich auch zu diesem Preis weiter.
Michael Schneider hat im Philharmonischen Orchester seit sieben Jahren dieses Aufhängeseil gespielt und empfohlen. Aber die Idee kam von Michael Schneider. Darum mussten meine Kollegen noch sieben Jahre warten, bis sie es für sich entdeckt haben. Aber jetzt schwören sie auch darauf.
Nota Bene: Das ist völlig in Ordnung. Sie wissen: Der Prophet gilt nichts im eigenen Land.

Habe ich etwas vergessen? Dann helfen Sie alles Interessierten.

Genssler Saiten : Sie sollten Hammer Saiten heissen. Sie sind der Hammer. Michael Schneider spielt Cello “ fast “ ohne Kolophonium, die Cellosuiten sowieso ohne Staub, dafür sehr lebendig.

Es begab sich zu der Zeit, als in der Bergkirche Schlierbach am 12. Mai Werke von Olga Magidenko aufgeführt wurden.
Für dieses Konzert begaben sich einige Interessierte auf den Weg, teilweise sehr langen Weg, um diese Musik zu erleben.
Darunter war ein Cellist, der die von mir so gepriesenen Genssler Saiten für Cello und Kontrabass erleben wollte.
Er durfte sogar auf meinem Gorilla Cello ( von Geigenbaumeister Matthias Kohl vor einem Jahr fertiggestellt ) spielen, ebenso auf dem Genssler-Saiten Bass von Walter Pfundstein.
Zwei interessante Bemerkungen kamen Michael Schneider zu Ohren:
Mein Gorilla Cello: “ Ich muss drücken um einen Ton herauszubekommen „.
Michael Schneider antwortet: Ich brauche kein Kolophonium weil ich nicht drücke, ich spiele mit dem Armgewicht. Ich nehme das Cello, lasse meinen Arm darauf fallen und ohne Druck legt mein Gorilla Instrument los. Sie wissen, dass Gorillas wunderbar anmutige Wesen sind. So erlebe ich es selbst täglich: Schnelle Antwort auf meine Fragen, kein Zerren, kein Drücken um eine Antwort zu erhalten.
Die Kontrabass-Bogen Frage beantwortet der Cellist bei Walters Bass sofort selbst: “ Bei diesen Saiten brauche ich keinen Kontrabass Bogen.“

Dieser Gorilla-Genssler Sound ist am 2. und 3. Juni zu erleben.
Am 2. Juni um 20 Uhr spielt Michael Schneider gemeinsam mit der Gesangskünstlerin Paulina Tyszka drei Bachsuiten, die sie singend-improvisierend begleitet und umrahmt.
Am 3. Juni wiederholen wir im “ Konzert zur Marktzeit “ in der Stiftskirche Mosbach um 10.30 das Programm, hier aber nur mit zwei Bachsuiten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Play Bach – Paulina Tyszka – Michael Schneider

Querklang am Berghang, Evangelische Bergkirche am 2. Juni um 20 Uhr. Die Suiten I – III.
Musik zur Marktzeit am 3.6.2017 um 10.30 Uhr Stiftskirche Mosbach.
Die Cello Suiten Nr. 1 G-Dur und Nr. 3 C-Dur im Dialog mit Stimme und Violoncello.
Paulina Tyszka – Gesang, Michael Schneider – Violoncello

Als Pablo Casals die Cello Suiten von Johann Sebastian Bach 1890 in einem Antiquariat entdeckte, da ließ er sich zehn Jahre Zeit bevor er diese Werke zum ersten Mal öffentlich aufführte.
Der Kontrabass Virtuose Francois Rabbath beschäftigte sich 40 Jahre mit den Bach Suiten um sie in der originalen Tonlage auf dem Kontrabass zu spielen und entwickelte dafür eine ganz neue phänomenale Technik. Vor fünf Jahren veröffentlichte er dann eine CD mit allen sechs Cello Suiten.
Das Klassik-Jazz Trio von Jacques Louissier sollte 1959 im französischen Fernsehen live Musik von Bach spielen. Die Besetzung bestand aus Klavier, Kontrabass und Schlagzeug. Wie sollte man diese Musik nennen? Francois Rabbath kam auf die Idee und gab ihr den Namen: Play Bach.
Die Musik von Johann Sebastian Bach ist so lebendig geblieben, weil sie nicht auf eine Aufführungspraxis beschränkt oder fest gelegt ist. Es ist ein Phänomen, dass diese Musik sich besonders dazu eignet mit ihr und um sie herum zu spielen.
Das wurde Michael Schneider sofort klar, als er Paulina Tyszka in Darmstadt bei einem Konzert für neue Musik hörte. Besonders beeindruckend war für ihn die Improvisations Kunst dieser jungen Sängerin, bei der jede Wendung, jede neue Idee und jeder Impuls so selbstverständlich wirken, wie Neue Musik selten ist.

Neue Musik: manchmal, nein: oft anstrengend und bemüht mit einem Mangel an Leichtigkeit. Paulina Tyszka beherrscht die Kunst der Improvisation auf eine Art, die uns glauben lässt: so steht es geschrieben. In den Noten. Das, so etwas kann nicht frei erfunden sein. Und genau an diesem Punkt trifft die Moderne, die Neue Musik, die Avantgarde uns in das Herz, berührt uns dort, wo wir blockiert sind gegenüber dem Fremden und Unbekannten, dem überraschend Neuen.
Michael Schneider hat in Paulina Tyszka und seinem neuen ( Matthias ) Kohl Cello die Partner gefunden, die seiner Klangsprache adäquat antworten können. In diesem Konzert hilft die wunderbare Cello Musik von Johann Sebastian Bach dabei, diese Metamorphose in die Tat umzusetzen: die Musik von Bach wird durch die kongenialen Improvisationen dieser begnadeten Sängerin noch einmal in eine andere und völlig neue Dimension katapultiert.

Paulina 3
Paulina Tyszka

Mit dabei sind die wunderbaren Gold Label Saiten von Gerold Genssler, ohne die Michael Schneider diese Spielfreude für die Bachsuiten kaum erleben könnte.

Die Rabbath Technik auf dem Kontrabass – in einem viertel Jahr ein Virtuose im Ton und im Habitus. Der Rest ist: Weitermachen. So geht der Kontrabass Unterricht bei Michael Schneider.

Die Idee ist genial und so einfach:
Was Schüler in der ersten Lage spielen können, dass können sie genauso gut – und sofort – auch in der Daumenlage spielen. Nach der Rabbath Technik ist dies die „ Vierte Lage „, also anders als nach der Lageneinteilung bei/nach Franz Simandl.
Warum ist das möglich, dass Schüler in so kurzer Zeit das berühmte Larghetto von Antonio Vivaldi aus L’Estro Harmonico auf dem Kontrabass spielen können?
Die Antwort ist einfach einleuchtend: Es wird alles quer über Saiten gespielt, es gibt keine Lagenwechsel. Nur ab und zu eine leere G- oder D-Saite.
Die Oktave, die der Daumen belegt hat, die gibt es gratis als Flageolett. Mit der Zeit lernt der Daumen auch, die Saite gedrückt sauber zu spielen, dann, wenn der die Position hält und sich genügend schmerzfreier Widerstand am Nagel gebildet hat.

So ist saubere Intonation auch vom Anfang an kein Problem. Es gibt keine Lagenwechsel. Das ganze Stück befindet sich mental-virtuell quasi in der ersten Lage nur eben eine Oktave höher. Es muss kein Lagenwechsel geübt werden, es bedarf keiner inneren Vorstellung der Tonabstände. Dass die Oktave nur noch hälftige Tonabstände hat, dass leuchtet schnell den Fingern ein. Wenn es dort dunkel bleibt, dann malen wir für einige Zeit Striche, quasi Bünde auf das Griffbrett. Die innere Optik befreit sich schnell von diesem Hilfsmittel. Aber sie helfen Schülern, sofort richtig loszulegen, ohne über Intonation nachdenken zu müssen.
Hier, bei Rabbath wie bei Musik gilt, anders als in der Schule: Abgucken erwünscht. Nur so geht das Lernen schnell und lustvoll.

Fragt ein Schüler: Warum mache ich dies oder das verkehrt?
Der grosse „ Zen-Meister „ also: Michael Schneider erzählt viele erläuternde Geschichten.
Dann spricht der Schüler: „ Also, Übung macht den Meister ! „
Damit sind alle Fragen beantwortet.
Vor zwei Wochen erhielt dieser Schüler die Noten vom Larghetto. Nach zwei Wochen, also heute, am 3. Mai spielt er es mir auswendig, sauber und klangschön vor.
Mit vielen Lagenwechseln – nach Simandl – ist dies eine Utopie, auf Deutsch: unmöglich.
Aber manche mögen es heiss ( Lagenwechsel ) und langwierig mit viel Arbeit.

Fazit : Manche mögen es „ faul „ und sind doch schneller.

Humorvolle Kollegen haben seinerzeit die Plakate meines Kontrabass Ensembles überschrieben:
Gedruckt war zu lesen: „ BASS MUSS SEIN „.
Von meinen Kollegen korrigiert stand zu lesen: „ SPASS MUSS SEIN ! „
Heute sage ich: Sie hatten recht. Sie haben lange vor mir erkannt, wie Kontrabass spielen einen Sinn macht.

Die „ Bachsuite „ von Olga Magidenko. Ein Jahrhundertwerk der Cello Literatur. Michael Schneider, der Solocellist schlägt sie schon für das Bundesverdienstkreuz vor. Konzert zu Ehren dieser mutigen Frau am 12. Mai 2017 um 20 Uhr im Querklang am Berghang.

Die Idee zu einem Vorwort zu jeder einzelnen Bachsuite, die stammt nicht von Michael Schneider.
Jean-Guihen Queyras hatte die Idee, für jede der sechs Cellosuiten von Johann Sebastian Bach einen Komponisten um ein musikalisches Vorwort zu bitten.
Michael Schneider wollte das kopieren. Er begann bei Uli Johannes Kieckbusch, der keine Zeit hatte.
Olga Magidenko setzte diese Anfrage sofort in die Tat um. Daraus entstand eine komplette Bachsuite, die auch diesen Namen trägt. Inspiriert, aber nicht kopiert nach der ersten Cello Suite.
Die Uraufführung steht noch aus.
Seit 2012 setzt sich Michael Schneider aktiv für die Kammermusik dieser genialen Komponistin ein. Kammermusikalisch gibt es viele Verehrer und Mitstreiter, die ohne Wenn-und-aber ihre Musik vertreten.
Alle Versuche, die Sinfonien dieser Komponistin beim Philharmonischen Orchester Heidelberg zur Aufführung zu bringen , die scheiterten an der bekannt-üblichen Arroganz der Theater: Anregungen von Musikern? Die können nicht gut sein. Bessere Ideen von anderen ? Das geht gegen den Egomanismus der Intendanten und Konzertdramaturgen. Der GMD hat dann auch noch ein Wort mit zu reden.

Olga Magidenko ist der vital-lebende Beweis einer authentisch modernen Musik. Intensiv, kraftvoll, so erlebt Michael Schneider ihre Musik. Das Schweigen des Publikums nach einer Aufführung ist der „ redselige „ Beweis der Treffsicherheit ihrer intensiven Musik.
Auf Youtube gibt es unter „ Olga Magidenko „ viele Zeugnisse ihrer musikalischen Kraft.
Aber Propheten gelten nichts im eigenen Land, das ist ist auch in Heidelberg nicht neu.
Solange aufsteigende Projekte nichts besseres haben, solange ist „ Örtliches „ gern gesehen. Wird es besser, teurer !!! und international, dann gibt es Qualität nur noch in der Welt, aber nicht mehr vor Ort. Der Heidelberger Frühling hat die Vernachlässigung zu diesem Theme wesentlich mit zu verantworten, trotz aller grossen Worte die anderes suggerieren.
Thorsten Schmidt ist inzwischen „ Intendant „ des Heidelberger Frühlings. Michael Schneider hat noch erlebt, wie er als Mitarbeiter des damaligen GMD Thomas Kalb plötzlich den „ Frühling „ übernommen hat. Das klingt nach Schach, bei dem einige Züge übersprungen werden. Eigentlich ein Grund zur Disqualifizierung. Aber Heidelberg ist dem Faschismus und der Vetternwirtschaft immer noch sehr verbunden.