Flüchtlinge – unsere Krise ? Unser Reichtum und Lernprogramm für Ehrlichkeit und saubere Gerechtigkeit. Die Leiden der ehrenamtlichen Helfer: Sinnlosigkeit durch Ausdünnung. Am Ende dieses Tunnels wartet ein neuer Sinn auf Michael Schneider.

Den Flüchtlingen werden die Wege abgeschnitten. Die europäischen Grenzen sind ziemlich dicht. Kaum noch Nachschub an Flüchtlingen. Das macht die ehrenamtlichen Helfer arbeitslos. Besser: das ist sehr frustrierend. Michael Schneider will an ihnen gutmachen, was wir – unser Reichtum – ihnen geklaut haben.
Stimmt es, dass Rheinmetall in der Türkei eine Panzerfabrik bauen will um sie dann in der Region zu verkaufen ?
Sinnlosigkeit steht auf den Gesichtern meiner Mitstreiter.
Ein voller Deutschkurs im PHV – Patrick Henry Village in Heidelberg – mutiert in die Leere. Drei waren es noch vor einer Woche. Einer heute am dritten Mai 2017. Dank an die Grosse Politik, die AFD und Herrn Seehofer. Alle haben unsere europäischen Grenzen inzwischen erfolgreich geschützt.

Wer beschützt meine, unsere Seele, die der ehrenamtlichen Helfer ?
Im Ursprung waren heimische Hausfrauen, die auch etwas tun wollten die Quelle dieser Idee. Dann war die sogenannte „ Flüchtlingskrise „ nur Dank der Ehrenamtlichen zu meistern.
Jetzt: der volle Tritt in den Hintern.
Meine ehrenamtlichen Kolleginnen im PHV, C…… und A……. tragen die Fragezeichen so wie Michael Schneider im Gesicht. Aber auch in ihrer Seele.
Das ergibt kein Trauma, das haben die meisten Flüchtlinge und auch die „ UMA’s „ – wir fühlen uns missbraucht, vor einen Karren gespannt und dann: Ex und Hopp.

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Doch nein, da gibt es am Ende dieses Tunnels ein Licht. Das ist das mir bekannte Trauma von Abdulrahman.
A. hat seine Familie in Syrien durch eine Bombe – einen Gruss von Assad – verloren. Ein Auge sieht nicht mehr, seine Nase vernarbt, Splitter im Körper – einer steckt noch im Knie – und er spielt wahnsinnig gerne Fussball.
Es gibt also noch Begeisterung. Aber sein Trauma arbeitet auch gegen ihn. Er ist ausserdem mit seinen 16 Jahren noch ein echter Pubertist.
Michael Schneider wurde vor einigen Wochen zu seinem „ Ersatz-Papa „ !
Seitdem ist einmal in der Woche Kaffee in einem türkischen Kaffee angesagt. Dabei kann er rauchend von sich und dem Unmöglichen in seinem Leben erzählen, ebenso wie von seinen Träumen: Familie, Auto, einen Beruf und besonders: Fussball.
Gut, gehen wir, es wird Zeit.
Nein, noch nicht. Abdulrahman. Hast du noch Zeit, Michael Schneider ?
Bevor wir PHV Richtung Kaffee verlassen haben musste sein Sozialarbeiter ihm noch eine CD von dessen Kollegen ausleihen. Ein US-amerikanischer Rapper. Viele Bässe, so richtiger Bass-Stoff.
Schon auf dem Weg zum Kaffee fehlten mir die Ohrenschützer.
Was war der Höhepunkt dieser zwei Stunden mit Abdulrahman?
Lass uns einmal um den Bismarckplatz fahren. Mit offenen Fenstern, die Stereoanlage im Auto bis zum absoluten Output aufgedreht. Also bis kurz vor dem Exitus des Möglichen.
Ich sollte mir also für das nächste Treffen einen richtigen SUV, sorry: Hausfrauen Panzer besorgen, damit Abdulrahman das Gefühl der grossen Freiheit noch mehr geniessen kann.
Michael Schneider macht viel bis alles mit um Abdulrahman diese gefühlte Weihnachtsfeier zu ermöglichen.
Wie so oft in diesem Leben: Weniger ist oft mehr.

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Abdulrahman

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