Cello und Kontrabass als ganzheitliches Spiel im Flow

Handelt es sich dabei etwa um esoterischen oder spirituellen Unterricht ?  Zen in der Kunst des Bogenschiessens von Alfred Herriegel gehört für philosophisch Interessierte durchaus dazu, ist aber kein Muss.

Der herkömmliche Unterricht beginnt ganz unten. Das Ziel ist das andere Ende, die schwindelnden Höhen am Ende des Griffbretts. Wie kommt man aber dort hinauf ? Klettern. Wie in den Bergen, Step by Step, dann ist man irgendwann oben. Hier gibt es nichts Ganzheitliches. Weder auf dem Berg noch beim herkömmlichen Unterricht.  Francois Rabbath ging andere Wege, weil ihm niemand vorgeschrieben hat, wie es zu machen sei.  Wenn ich in der gewöhnlichen Lage etwas spielen kann, ( beim Cello wie beim Bass ), dann kann ich es auch mit kleiner Änderung der Fingersätze in der Oktave spielen. Der Daumen wird zum Obersattel und bekommt die quasi leeeren Saiten geschenkt. D.h. der Daumen muss nicht drücken, weil die Flageoletts hier in der originalen Tonhöhe klingen wie gedrückte Töne. Und schon geht es weiter: Hat der Daumen ein wenig Hornhaut entwickelt lässt sich das Ganze leicht in eine andere Lage oder auf andere Zwischen-Töne verschieben. So kann ein Anfänger schon ab der zweiten Stunde in der Oktave spielen.

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Michael Schneider

In der gewöhnlichen Lage ist das A auf der G-Saite fast der höchste Ton. Gehe ich nun eine Oktave höher, dann habe ich das gleiche A auf der dritten Saite als leere A-Saite und als tiefsten Ton. Also kann ich in der ersten Lage  bis zum leeren G spielen, springe mit dem Daumen auf die A-Saite in die Oktave und spiele leicht weiter in der zweiten Oktave. Es dauert nicht lange, dann kann der Schüler so die auch auf dem Bass bekannte Kreutzer Etude spielen. Das bewältigt gerade spielerisch eine Schülerin nach zwei Monaten. Dabei spielen die Tonarten mit der Zeit keine Rolle mehr, da das Denken mehr auf die Tonschritte fokussiert ist.. Wenn ich 13 Töne in einer Hand habe ( über vier Saiten ), dann geht es nicht mehr um unvermeidliche Lagenwechsel, sondern nur noch um Tonabstände. Beim Notenlesen sehe ich nur noch Tonschritte und -Abstände und setze die Finger entsprechend ohne meine Daumenposition verlassen zu müssen.

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