Johann Sebastian Bach und das Präludium der ersten Cello Suite G-Dur. Von Null auf Hundert: in 12 Wochen im Unterricht von Michael Schneider.

Ein Familienvater will es wissen. Das Cello hat es ihm angetan, ebenso wie die Webseite von Michael Schneider. Also landet er auch bei ihm.
Die zweite Stunde beginnt nach einer Tonleiter mit dem ersten Bachpräludium. Michael Schneider hat keine Lust auf Etüden, die meisten Schüler ebenfalls nicht. Also überspringen wir das und gehen gleich in Medias Res. Die erste Stunde reicht bis einschliesslich des dritten Taktes: Michael Schneider rechnet vor: das Präludium hat 42 Takte. Also soviel wie das offizielle Schuljahr Wochenstunden hat. 42 geteilt durch drei ? Das macht ungefähr 14. Somit kann dieser Familienvater bei gleichbleibendem Tempo – jede Woche drei Takte – in 14 Wochen das Präludium spielen.
Mindestens theoretisch. Dann kommt noch die Praxis und der Alltag hinzu. Vielleicht noch eine Grippe oder Ferien liegen noch dazwischen. Das ist dann die Praxis. Jetzt könnte noch eine Konfirmation, bzw. Kommunion für Unterbrechung sorgen.
Aber dennoch: 14 Wochen wären machbar.

Dabei inbegriffen ist das neue Verständnis für und über die Rabbath Technik auf dem Cello.
Kaum herkömmliche Lagenwechsel sondern Pivot, Krabbengang sowie der versteckte Krabbengang – die Kombination der Finger mit dem Daumen hinter dem Hals um höhere entferntere Töne zu erreichen. Dabei lernt der Schüler schon in den ersten Stunden, dass das Drücken der Finger und des Daumens nicht dem Zerquetschen des Halses dient, sondern ganz anders bei der Rabbath Technik ist der Daumen mehr ein Haltepunkt – Pivot: Drehscharnier. Die Finger immer schön rund gekrümmt hängen sich an das Griffbrett. Hat der Schüler das einmal verstanden, dann kostet das „ Drücken „ der Töne auch keine Kraft mehr.
Der Krabbengang führt auch sehr schnell zu einer lockeren Unabhängigkeit der Finger der linken Hand.
Krabbengang bedeutet, dass kein Lagenwechsel ausgeführt wird. Der Vierte Finger z.B. bleibt liegen, alle anderen Finger gehen in die Höhe und der erste Finger setzt sich einen halben Ton unter den vierten. Hat der erste Finger seinen Halt gefunden, dann bleibt er auf dem Griffbrett und die Hand wird nach oben hin in eine ordentliche Position gebracht.
Allem voran wird sofort auf einen schönen Ton geachtet. Damit verbunden ist die richtige Bogengeschwindigkeit. Also: zunächst einmal für lange Zeit immer horizontal denken und mit grosser Bogengeschwindigkeit ( fast ) den ganzen Bogen ausnutzen.
Hier ein Bild dafür: auf der Autobahn fahren nicht die Trecker, sondern die schnellen Wagen. Der Feldweg befindet sich „ Ponticello „ in der Nähe des Steges. Hier lässt sich mit viel Gewicht und langsamer Bogengeschwindigkeit in Trecker-Geschwindigkeit ein guter Ton erzeugen.

Der Familienvater ist guter Dinge, auch wenn er mir diese Behauptungen noch nicht glaubt. Aber darauf kommt es auch gar nicht an. Wir haben Freude an dieser Theorie weil wir so den meterdicken Etüden entkommen sind und freuen uns geradezu hämisch darüber und ebenfalls freuen wir uns über Musik, die auch nach vielen Jahren und Üben nicht ranzig wird.

Ach ja, wir haben auch schon die herkömmliche Daumenlage ( also den Oktavpunkt ) nach unten und oben verschoben. Schon in der ersten Stunde konnte dieser totale Neuanfänger in jeder beliebigen Tonart und Tonhöhe „ Alle meine Entchen „ spielen. Das dürfen normalerweise nur Weltmeister nach vielen Jahren – besser sollte ich schreiben: Alle meine Entchen in allen Tonarten , das können nur Weltmeister.
Mit der grandiosen „ Kapodaster-Technik „ geht das aber schon in der ersten Stunde. Das vermittelt Interessierten vielleicht einen Aspekt der neuen weiten und souveränen Aspekte der Rabbath-Technik auf dem Cello.

Ein Meister dieser Idee ist übrigens Fernando Grillo, ein italienischer Kontrabassist, der in seinen Kompositionen schon vor über 30 Jahren mit dem Einsatz des Daumens in den tiefsten Lagen sehr präzise und jederzeit wiederholbare künstliche Flageoletts hervorzaubern konnte.

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Michael Schneider versucht Bach !

Der Heidelberger Tatort ! Das Philharmonische Orchester Heidelberg und Donald Trump ! ? Ähnlichkeiten einer ungeahnten “ Schlimm-Verbesserung „.

Das Philharmonische Orchester Heidelberg ist berühmt-bekannt durch den Raussschmiss zweier Weltklasse Dirigenten. Das waren Mario Venzago und Yordan Kamdzhalov. Im Fall von Yordan Kamdzhalov ist bemerkenswert, dass das Orchester es dem extra für den Rausschmiss gewählten Vorstand nicht gedankt hat. Gleich nach dem Raussschmiss von Yordan trat der Tutti Bratscher Herr Schlesinger beleidigt zurück, weil er sich noch einmal zur Wahl stellen sollte. Die anderen Vorstandsmitglieder traten auch nicht mehr neu an, besonders der Konzertmeister Herr Stöckl hat dankend abgelehnt. Das scheint eben die Quittung des Lebens für unsauberes Verhalten.
Im Zusammenhang mit Donald Trump scheint sich die sogenannte zivilisierte Welt einig zu sein. Dass die Ziele des neuen U.S. Präsidenten keine Verbesserung bedeuten, das ist zumindest links von den Republikanern klar.
Was hat das mit dem Philharmonischen Orchester Heidelberg zu tun ?
Das Philharmonische Orchester Heidelberg hat nach meinem Ausscheiden meinen weltberühmten Kontrabass gekauft, der mit den Genssler Saiten nach Aussagen vieler Hörer in den Sinfoniekonzerten einen seidenen Klang über das gesamt Orchester legt. Das war der Fünfsaiter, den der Solokontrabassist der Berliner Philharmoniker in den 1930er Jahren für seinen Sohn gekauft hat.
Aber es gibt viele Menschen die alles besser wissen: meine Saiten wurden abgenommen, ein neues Griffbrett war nötig, dick und stark gekrümmt, das alte war zu dünn gehobelt. Neuer Steg, ganz anders als bei Michael Schneider. Neuer Saitenhalter. Sogar ein neuer Stachel war wichtig.
Gesagt, getan: Der Bass wurde in Freiburg von einem Spezialisten nach Heidelberger Wunsch umgeändert.
Und jetzt? Niemand spielt auf ihm. Er klingt spröde, hart. Ansprache: unbefriedigend.
Jetzt liegt er in der Ecke. Für viel Geld in das Nichts verbannt. Niemand mag auf ihm spielen. Das nenne ich : Luxus.
Es ist die seltsame Wahrnehmung von Menschen die alles besser wissen. Sie glauben es, sie müssen es glauben, denn sonst müssten sie sich infrage stellen, einmal nachdenken.
Meine Kollegen sind ihrem eigenen Irrtum aufgesessen: Der wunderschöne und bei Bedarf auch kraftvolle Klang, der seidene Klangteppich, die weiche und klare Ansprache: Davon haben sie erwartet, dass mit ihrer Vorstellung alles noch viel besser würde. Leider, leider: nein. So wie das Massieren der Saiten keinen Klang, geschweige denn einen schönen Ton bringt, so wenig kooperieren eure Vorstellungen mit den Grundeinstellungen eurer Instrumente.
Ein Geiger hat mir vor Jahren über die Rabbath-Technik erzählt: “ Die normalen Bassisten lernen eine Technik und versuchen damit klar zu kommen. Mit der Rabbath Technik lernt man Musik und sucht sich dann die Technik aus die dafür passt „.

Die “ Bachsuite “ von Olga Magidenko für Violoncello Solo. Und dann : “ Spagnelo “ für Kontrabass Solo.

Die neueste Komposition von Olga Magidenko: die “ Bachsuite “ für Cello Solo.
Die Satzbezeichnungen: Prelude – Allemande – Courante – Sarabande – Menuett I und II – Gigue.
Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor. Genauso ist es und ist doch ganz anders. Inspiriert durch das Notenbild des Originals von Johann Sebastian Bach hat dieses Meisterwerk der Heidelberger Komponistin nur die beiden Originale ( Bach und die G-Dur Suite ) als Namens- und Formgeber sowie als auslösendes Moment für ihre eigene kreative Sprache.
Ursprünglich hatte Michael Schneider die Komponistin nur um ein zeitgenössisches Vorwort zu den ersten drei Cello Suiten gebeten. So wie es der Cellist Jean-Guihen Queyras für jede der sechs Suiten in Auftrag gegeben hatte.
So ergibt sich von den mir bekannten Cello Suiten eine interessante Zahlenfolge:
Johann Sebastian Bach – 6, Max Reger – 3, Benjamin Britten – 2, Olga Magidenko 1.
Damit reiht sich Olga Magidenko als erste Frau ein in die Liga der Grossmeister der Cello Solo Literatur.

Es ist eine geniale Idee der Komponistin, sich auf Bach zu berufen, sein formales Strickmuster zu übernehmen und dann diese Formen mit ihrer ganz eigenen Sprache zu füllen.

Vor ca. drei Jahren habe ich ihr “ Spagnelo “ für Kontrabass Solo uraufgeführt. In meinem Leben als Angestellter der Stadt Heidelberg war ich Solokontrabassist des Philharmonischen Orchesters und bin als Solist am Kontrabass immer sehr aktiv gewesen.
Für mich als Solist gab es immer ein ganz wichtiges Kriterium für die Qualität eines Werkes: Versteht der zuhörende Laie der nichts mit Neuer Musik am Hut hat, versteht er, was da über “ Musik “ gesagt wird ? Oder noch besser/schlimmer: gesagt werden soll ?
Dafür habe ich als Ausführender eine ganz klare Antwort:
Teppo Hauta Aho und seine Kadenza und Olga Magidenko mit Spagnelo haben eine klare und verständliche “ Neue Musik Sprache “ in ihrer Musik. Die Hommage à J.S.Bach von Julien Zbinden für Bass Solo habe ich dagegen nie verstanden, mein Publikum aber auch nicht. Zbinden hat seinen Platz unter Fachleuten und bei Wettbewerben. In der musischen Hörerwelt bleibt Zbinden zu sehr in der alten Klangvorstellung, produziert schein-harmonische Klänge, geriert sich noch-klassisch und kommt doch nur schwammig diffus beim Hörer an.
Spagnelo dagegen ist ( wie auch Kadenza ) ein Werk, das eine Geschichte erzählt. Es ist streckenweise sehr sehr spröde, bleibt aber verständlich und nachvollziehbar für den Laien-Hörer.

Adventskalender mit Weihnachtsliedern für zwei Violoncelli herausgegeben in der Ponticello Edition von Bernhard Helpenstein, gesetzt von Traudl Herrmann.


Ab November beginnt in jedem Jahr im Musikunterricht die Weihnachtszeit.
Seit sechs Wochen spielt Michael Schneider mit seinen Schülern also auch Weihnachtslieder.
Die neue Edition des Adventskalenders mit Weihnachtsmusik für zwei Celli ist auch für mich ein willkommenes Novum.
Die Weihnachtsmelodien stehen nicht in C Dur, sondern mal mit einem b, dann auch mal mit zwei Kreuzen, also auch für den Anfänger bedeutet dies eine anspruchsvolle Herausforderung.
Der Lehrer spielt dabei nicht nur eine Schrumm Schrumm Begleitung, sondern interessant anregende Prima Vista Herausforderungen.
Und sollte es den Schülern doch mal zu eintönig werden, dann kann der Lehrer begeistert einen Rollentausch anbieten. Dann wird die Begleitstimme für den Schüler zu einem kleinen Cello Konzert. Rhythmisch wie melodisch dann für den Schüler plötzlich ziemlich vertrackt wird die Begleitstimme zu einer Herausforderung für den Übewillen und die Konzentration des Schülers.
Ich schreibe über diese Veröffentlichung weil es nicht immer nur um Großes und Wichtigstes gehen soll in der Konzertliteratur. Aber gegen eine Einrede für interessante Vielfältigkeit des Unterrichtsmaterials wird niemand etwas haben.

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Ist Deutschland ein sicheres Herkunftsland ? Mit Herrn Thomas Strobl in Baden Württemberg bestimmt nicht. Er hat schliesslich keine Probleme, von denen er auch nichts weiss.

Herr Strobl ist auch nicht im Nazi-Faschismus als Jude oder Schwuler aufgewachsen. Wer aus dem Nazi Deutschland flüchtete: war er in anderen Ländern willkommen ? Herr Strobl ist sehr gebildet und kann diese Frage sicherlich ganz positiv beantworten.
Michael Schneider betreut seit März 2016 die inzwischen regional bekannten Djemben Gambianer, die mit ihrer “ Willkommens Kul-Tour “ überall die bestmögliche Visitenkarte hinterlassen.
Gambia soll ein sicheres Herkunftsland sein. Meint Herr Strobl. Die Geschichten die ich, Michael Schneider zu hören bekomme, die klingen anders. Was müsste geschehen, damit Herr Strobl sein Land verlässt ? Na dann versuchen wir doch mal, ihm das eindrücklich klar zu machen. Herr Strobl wird auf offener Strasse aufgefordert, sein Geld und Handy und Laptop, alles freiwillig abzugeben. Keine Lust dazu, Herr Strobl ? Na, dann ab in den Knast, Warum, wie lange? Keine Ahnung. Das weiss Herr Jammeh auch nicht. Interessiert ihn auch nicht. Vetternwirtschaft und Korruption sind bislang der Alltag gewesen.
Herr Strobl: Brecht gibt Ihnen die Antwort: “ Nur wer im Wohlstand lebt lebt angenehm „.
Sie tun genau dies und leisten sich die Unverfrorenheit und Arroganz der Reichen und der ignoranten Machthaber.
Ich übersetze das aus meiner kleinen Sicht: Auf Ihre scheinbar demokratische Art sind Sie auch nur ein kleiner “ Jammeh „, Diktator und Machthaber der Strenge, also der Unmenschlichkeit.
Die Juden und Schwulen würden im Faschismus unter Ihnen sicherlich auch auf keinen grünen Zweig kommen.

Ehrenamtliche Helfer sind wichtig ? Für Ihr Alibi ? Damit wir doch gute Deutsche sind? Aber mit Ihrer faschistoiden Haltung nehmen Sie allen Helfern gleichzeitg die Bemühungen weg, machen nachträglich überflüssisg, was für Sie vordergründig so bedeutend und hilfreich war.

Der Philharmoniker Michael Schneider trifft auf Tango in der Tradition von Vater Brahms. Sein Urgrossneffe Uli Johannes Kieckbusch komponiert, improvisiert und kokettiert mit der Kunst seiner Stimme.

Image 05.04.16 at 22.52 (1)Das hätte unserem größten deutschen Komponisten Johannes Brahms sicherlich gefallen: vor vier Jahren trat Uli Johannes Kieckbusch an mich heran mit der Idee, dass er ein Klavierkonzert komponieren wolle mit großem Sinfonieorchester und einem zweiten dazu improvisierenden Pianisten.
Beim Theater und Orchester Heidelberg wurde diese Idee zwar aufgegriffen, aber nicht verwirklicht. Vater Brahms dreht sich bestimmt noch heute im Grabe um, dass er nicht schon zu Lebzeiten auf diese Idee verfallen war. Er hätte sicherlich Uli Johannes Kiekbusch vorzeitig ins Leben berufen um dieses Konzert, diese wunderbare Idee zu verwirklichen.
Aber sicherlich schaut Vater Brahms inzwischen wohlwollend auf seinen Urgrossneffen herab, der nämlich in der Tradition der ungarischen Tänze dieses Wort mit Tango verwechselt hat und deswegen dann im Stil von Ulli Kiekbusch komponiert.
Soweit über die Vorgeschichte zu dem Konzert mit dem Trio “ ViolaBaSonika „.
So wie Vater Brahms die satten Klänge liebte, so liebt Uli Kieckbusch den satten, sonorig-bauchigen Ton einer gut gespielten Viola.
Dafür steht Sora Park.
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Gleichzeitig stehen alle drei Musiker auf der Seite der Neugier und der Lust auf Experimente.
Michael Schneider konzertiert mit diesen beiden begnadeten Musikern in verschiedenen Duo Besetzungen und natürlich im gemeinsamen Trio.
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Breite Seite Nummer drei in Sinsheim, Flüchtlingsheim zum Zweiten – der Profi zu Besuch, zweite Ansicht eines Naiven.

Breite Seite, was für eine Strassenbezeichnung ! Passt genau zu dem Krieg, den die Neinsager und Neider gegen die Opfer unseres Wohlstands führen: Klingt also wie: Breitseite, Volltreffer in ein Schiff. Das hätten viele, Herr Seehofer und die AfD sehr gerne, dass die Flüchtlinge verschwinden, einfach versenken damit wir armen Deutsche auch noch etwas abbekommen. Aber wovon?
Ich gebe Heidelberg und Herrn Seehofer und den neidischen Deutschen ein Beispiel:
Michael Schneider war als aktives Orchestermitglied und Solokontrabassist oft und gerne in Schulen um unter dem Motto: “ Profis zu Besuch “ seine Instrumente und die Musik im Allgemeinen vorzustellen. So kam er auch an die Waldparkschule in Heidelberg Boxberg. Diese ist ein Konglomerat aus allen Völkern der Welt die hier in Heidelberg gelandet sind. Nie zuvor hat Michael Schneider so begeisterte und hungrige Augen gesehen.
Also hatte ich die Idee, dass doch jeder Orchestermusiker an einem Nachmittag jeder Woche ein bis zwei Stunden für Musikunterricht an dieser Schule opfern könnte. Diese Idee bot ich dann dem Theater zur Verwirklichung an. Nun scheint es aber grundsätzlich so zu sein, dass Ideen von Michael Schneider nur sehr ungern vom Intendanten oder dem GMD aufgenommen werden. Hinzu kam dann noch das Argument, dass das Orchester der städtischen Musikschule dann Konkurrenz machen würde. ( Die Musikschule hat das aber auch nicht übernommen und die Waldparkschule ebenso nicht ). Bei diesem Projekt wäre es also darum gegangen, in Heidelberg ansässige minderbemittelte Kinder durch Musikunterricht zu fördern.
Und nun zurück zur Breiten Seite Nummer drei: Zweite Begegnung. Wieder viel Musik von Bach. Aber auch “ Adios Nonino “ für Cello Solo in einem Arrangement von mir, ein Tanz von Abramova und wieder fetzige amerikanische Cellomusik.
Elf junge Männer aus Afghanistan und zwei aus Gambia sind heute meine Zuhörer. Ab und zu klingelt ein Handy. Wir können uns bestens auf Englisch verständigen. Michael Schneider ist trotz innerer Verwirrung anderen, mir fremdem kulturellen Hör-Managements bereit und offen sich nicht irritieren zu lassen.
Meine “ Chefin “ ( für freie Mitarbeiter ) erzählt mir in einem Nebensatz: diese jungen Männer befinden sich im Krieg.
Ich erinnere: einer kann Klavier spielen, aber sein Haus ist zerstört, er musste fliehen. Warumm sitzen elf junge Männer aus Afghanistan mir hier gegenüber und hören sich Musik von Johann Sebastian Bach an ? Die sind bestimmt nur hier her gekommen um viel Geld abzukassieren und sich Musik von Bach und anderen vorspielen zu lassen ?
Das mag Herr Seehofer behaupten und die AfD.
Aber der Nebensatz meiner Betreuerin von DRK Rhein Neckar hat gesessen: “ Die sind noch im Krieg „.
Da möchte ich nicht sein. Niemals. Ich hatte am Heidelberger Theater und Orchester Mobbing Krieg gegen mich. Aber wenn mir jemand mein Instrument wegnimmt, zerschiesst, ich mich retten muss, fliehen und es nur um mein Überleben geht. Nein danke. Ich lebe in einer Zeit: 70 Jahre ohne Krieg. 70 Jahre Selbstverwirklichung.
Breite Seite Nummer drei:
Ich kann Dschembe spielen sagt ein Flüchtling zu mir. Ich bringe eine Dschembe mit, er bringt sich aber bei der zweiten Begegnung nicht mit. Aber der junge Mann aus Afghanistan, der Gitarre lernen wollte, er kommt und erhält seine erste Stunde. Ein zweiter Afghane hört zu und will am Ende der Stunde auch Gitarre lernen. Ich sage dem ersteren: Bring du ihm bis zur nächsten Stunde bei, was du heute gelernt hast, dann könnt ihr gemeinsam weiter machen.
Mein junger Afghane bekommt eine Gitarre von mir, der andere eine vom DRK.
Aber es gab auch eine Schlägerei am Wochenende mit Polizeieinsatz und ein Mitarbeiter befürchtet, dass den Gitarren im Rausch eines Problems keine Rücksicht gewährt wird.
Michael Schneider und die DRK Betreuerin gehen beide dieses Risiko ein, wohlwollendes Vertrauen schenkend.

Musiker und Musikant ein Einem, das ist Stefan Kirsch. Der Solokontrabassist Michael Schneider hat die Ehre, am 8. April 2016 um 20 Uhr mit diesem excellenten “ Longhorn “ zu konzertieren.

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Wenn der Musiker und Komponist Stefan Kirsch eines seiner Stücke “ Fröhe Östern „ nennt, dann erwartet Sie an diesem Abend alles ausser Langeweile. Davon haben Sefan Kirsch , Michael Schneider und arkestra convolt überhaupt keine Ahnung. Vielmehr haben Sie die Gelegenheit zu verstehen, was mit dieser Formation erst möglich wäre, würden sie sich nicht nur zu einem all-jährlichen ad hoc Ensemble vereinigen. Aber genau dafür steht diese Konzertreihe, der “ Querklang am Berghang „, für die Erweckung Ihrer Sehnsüchte jenseits des Bekannten und Allzu-Vertrauten. Den Vergleich mit Veranstaltungen wie Heidelberger Frühling oder Enjoy Jazz scheuen wir dabei zu keiner Zeit.

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Francois Rabbath’s „Nouvelle Technique de la Contrebasse “ das Cello – Paradies mit der Rabbath Technik und den Genssler “ Rabbath Saiten Golden Label “

Ein langer Weg der Suche und des Wartens ist vorbei.
Die Rabbath Technik, von mir auf das Cello übertragen macht Musik für mich ( und jeden anderen Anfänger der es wissen will ebenso ) auf eine Weise spielbar, die mir das endlos lange Üben erspart. Selbstverständlich nicht das Üben an sich. Der Unterschied zur herkömmlichen Ausbildung besteht darin, dass ich auf herkömmliche Weise nur das übe, was ich gerade an Noten vor mir habe. Mit der Rabbath Technik übe ich quasi “ einmal “ für alle weiteren Stellen.

Und jetzt kommt noch das Sahnehäubchen oben drauf: Die Genssler Saiten für Cello “ Golden Label „. Das Klangparadies für Michael Schneider.
Aber auch das gibt es nicht geschenkt. Ich bekam den neu entwickelten Satz und nahm sofort die A-Saite wieder ab: So geht das nicht, die macht zu schnell schlapp ! – war mein erster Impuls. Beschwerde bei Gerold Genssler. Lange Gespräche. Dann reisst meine alte A-Saite, die auch von Gerold stammt. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als die neue Original-Saite wieder aufzuspannen.
Seit vielen Jahren predige ich vielen Menschen, meinen Kindern und Schülern: meistens bist du das einzige was du ändern kannst. Also habe ich mich daran erinnert und inzwischen weiss ich: diese A-Saite erlaubt kein ungehobeltes Verhalten. Immer schön zart an die Saite. Aber dann: jetzt geht da tierisch die Post ab und ich möchte sie nicht mehr missen.
Nach meinem letzten Konzert im “ Querklang am Berghang “ in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach erhielt ich Komplimente: “ Sie spielen so schön “ – dabei liegt das gar nicht an mir, das sind die Saiten, die mich und mein Publikum verzaubern. Nachdem ich gelernt habe, mit den neuen Saiten umzugehen und besonders der A-Saite meinen Respekt zu zollen, geht da nichts an Kraft und Energie verloren, es wird nur auf eine andere, sorgfältigere und achtsamere Art ausgeführt. Der Dirigent Mario Venzago erklärte mir einmal, wie barocke Spielweise geht: “ Einfach noch viel schöner spielen als normal „. So darf der Leser das hier auch verstehen. Einfach den Bogen auf die Saiten, ordentlich drücken und dann los-sägen, das geht eben nicht mehr.

Der Profi vom Philharmonischen Orchester Heidelberg zu Besuch: Chilling with the Flow. Easy going: die Biophotonik in der Musik.

Gesunde Zellen sind lichtdurchlässig. Die KLassen 5 der Realschule Waibstadt konnten am 15.7.2015 ihre Lichtdurchlässigkeit zeigen. Und: die vielen Dankeschön’s nach den Stunden andersartiger Herausforderung hinterlassen beim Profi den Eindruck: Ein Stück weit ist es ihm, also Michael Schneider gelungen den Weg zur Offenheit, Thema heute : Lichtdurchlässigkeit in das Bewusstsein zu rücken.

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Die Schüler werden beim biophotonischen Lichtdurchlässigkeitstest von Michael Schneider dahingehend getestet, ob es ihnen gelingt, Augen und Ohren offen zu halten, wie man so sagt – also nur ein anderer Ausdruck für eigentlich das Gleiche – das bedeutet in der Praxis: haben die Schüler mit ihren Nachbarn während der Musik von Johann Sebastian Bach noch etwas zu klären, muss der Stuhl noch zurecht gerückt werden, oder fallen jemandem gerade ein paar Turnübungen auf dem Stuhl ein ? Alles Faktoren, die die Aufnahmefähigkeit trüben. Bekanntlich lassen ungeordnete Zellen das Licht nicht durch, sondern reflektieren es. So “ strahlt “ Unruhe auf den Profi zurück, denn er möchte auch gerne wissen, worüber gerade getuschelt wird.
Das war das Übungs- und Lernziel am 15.7.2015 in der Realschule Waibstadt. Selbstverständlich ist Michael Schneider gerne zum zweiten Mal in diesem Jahr in den fünften Klassen zu Besuch, denn sie waren diejenigen mit den 1 Millionen Fragen, die heute beantwortet werden sollten. Wieder konnte nicht alles gelöst und beantwortet werden.

Die Photos stammen von der Lehrerin Sybille Bachmaier.