Manuela Wingenfeld – ihre Lyrik in wandelnder Bedeutung durch Musik aus fünf Jahrhunderten. Ein neues Quer- und Klang- Konzert in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach im Querklang am Berghang. Freitag 15. September 2017 um 20 Uhr.

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wingenfeld 3_1Buch Manuaela Wingenfeld – Lichtverlust, Gedichte
Coverbild von Doris Egger
Gest-Verlag 2017

Der Morgenhimmel

Leuchtendes
Geschenkpapier
Kondensstreifen der Düsenjets
Als Kräuselbänder
Im Sonnenaufgang
Darin eingewickelt
Der neue, wunderbare Tag
Mit dir.

Neben Manuela Wingenfeld und ihrer Lyrik wirken mit:
Elisa Herbig – Cello
Susanne Barak – Cello
Michael Schneider – Cello,Kontrabass
Walter Pfundstein – Kontrabass

David Loeb – Werke für Cello und Kontrabass am Freitag den 18. November 2016 20 Uhr. Michael Schneider und Walter Pfundstein umrahmen die Lesung mit Vanja Michailova-Simeonova. Evangelische Bergkirche Schlierbach.

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Die Werke des New Yorker Komponisten David Loeb sind filigran und sehr kompakt. Wer den Cellopart der fünf Nocturnes für Cello und Kontrabass hört wird kaum etwas vermissen, so dicht klingt jeder einzelne Part dieser Duos. Häufig mitgespielte Bordun Saiten füllen den Klang jeder Solostimme ebenso wie die Verwendung von farbenreichen Flageolett Passagen.
Am Freitag den 18 November werden die folgenden Werke von David Loeb aufgeführt:
Eine dreisätzige Duo-Sonate, drei Pastoralen sowie die fünf Nocturnes für Violoncello und Kontrabass.

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Vanja Michailova-Simeonova: Es wird niemals Freude sein – Gedichte. Norbert Büttners Rezension mit Blick auf die Konzertlesung am 18.11.2016

Geest Verlag Homepage
Norbert Büttner mit Rezension zu Vanja Michailova: Es wird niemals Freude sein
Michailova, Vanja: Es wird niemals Freude sein. Gedichte. Mit einem Nachwort von Reinhard Rakow
Norbert Büttner Altenbraker Straße 20 12053 Berlin

Rezension
 Vanja Michailova: Es wird niemals Freude sein, Geest Verlag 2012, 190 Seiten, ISBN 978-3-86685-357-7, 12 EUR
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I.
“Ich trage eine Bombe/ in meinem Bauch/ und die Zündung zwischen den Zähnen…“
Der Kapitalismus ist eine soziale Kraft, die um der Profitmaximierung willen alle Verhältnisse, Einrichtungen und Bewußtseinszustände umwälzt, zerstört, zertrümmert und neu erschafft. Sein Wesen ist Disharmonie, seine Lebensform die Krise. Ruhe ist für ihn nur eine Vorphase des Todes. 
Der Mensch im Kapitalismus ist wie der Nerv eines Organismus, der immerzu gereizt wird. Sein Dasein – und es ist dabei völlig egal, auf welcher Stufe der sozialen Leiter er sich befindet, ob ganz unten als Lohnarbeiter oder ganz oben als Finanzkapitalist oder ob er ins Nichts hinabgestoßen wurde als Bohemien oder Lumpenproletarier ist ein fortwährnder Exzeß, ein nie abreißender Beschuß mit Sinneserregungen und Informationen, eine fortgesetzte Attacke auf körperliche und seelische Gesundheit. In diesen Verhältnissen gibt es auf Dauer kein Auskommen und aus ihnen keine Flucht. Wenn ihre Abschaffung mißlingt, können sie nur mit Betäubungsmitteln halbwegs ertragen werden. Das Ritalin des Kapitalismus ist der Konsum, unmäßiger, geistloser, überflüssiger, aber blendender Konsum.
Aber jede Bedrückung erzeugt auch Widerstand, ruft spontane Revolten hervor, die sich in der Kultur spiegeln.
 In der Kunst, in der Literatur erzeugte die Expansion des Kapitalismus wie eine konvulsivische Folge von Explosionen und Eruptionen eine Vielzahl einander ablösender Bewegungen und StiIrichtungen, die alle als Rebellion begannen, aber nach einigen Jahren eingefangen und, waren sie erst einmal abgestumpft, in das Arsenal der sozialen Betäubungsmittel eingereiht wurden.
 Der exzessive Aufschrei der empörten Menschlichkeit ist der Expressionismus. Der Mensch, aus der Sicherheit seiner Verhältnisse und der ihnen entsprechenden Vorstellungen, Konventionen und Traditionen gerissen, empfindet sich als offene Wunde und schreit es heraus. 
Der Expressionist ist kein stiller Dulder. Er hasst die Gesellschaft, die ihn peinigt; er hasst die offiziell gepredigte soziale Ruhe, die wie ein Leichentuch Kunst und Kultur Liberzieht. Hier ist etwas faul, ruft er. Sein Nihilismus ist der rohe Griff, der die Schutzverbände von den Wunden der Gesellschaft reißt. Er zerstört alle Harmonie in der Kunst und baut sein Werk aus diesen Trümmern.
 Seine Revolte erscheint so überwältigend, weil sie elementar ist. Auch wo er sie theoretisch zu durchdringen und zu verarbeiten versucht, verläßt er nie den Bereich spontaner Auflehnung. Bewußtheit – das ist für ihn wie ein Kerkergitter, das seine Sinne und Regungen ein- schliesst.
 Die Welt, so stellt es sich ihm dar, ist ein Irrenhaus, dessen gefähr-lichste Insassen die Ärzte sind und in dem der sogenannte normale Bürger der ärmste, weil unwissenste Patient ist. Nur wer sich als krank erkennt, kann in diesem Universum normal handeln.
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II.
“Ich stehe/ auf der falschen/ Seite der/ Tür:/ draußen …“
Der Expressionismus hat auch nach Bulgarien ausgestrahlt und in Geo Milew einen bedeutenden Dichter gefunden, der ihm ganz eigene Facetten verliehen hat.
Und wenn diese Bewegung auch schon seit Langem in den Literaturkanon eingegangen ist, wenn sie auch schablonisiert und musealisiert wurde und die Kennzeichnung eines heutigen Künstlers als expressionistisch beinahe immer nur die Hervorhebung einer besonders pikanten Geschmacksnote für den vermögenden Genießer bedeutet – im Untergrund arbeiten ihre Anstöße weiter, drängt sie immer wieder ungestüm ans Licht. 
Vanja Michailova ist ein Nachfahre des Expressionismus. Wenn sie sich auch wahrscheinlich nicht absichtlich in seine Spuren stellt, so lebt er dafür um so stärker in ihren Gedichten. Geboren und aufgewachsen in Bulgarien, ist seit einem Vierteljahrhundert Deutschland ihr Zuhause. Ihre Texte wirken so eindringlich, weil sie aus dem Rahmen der üblichen, entweder neuromantischen oder ästhetizistisehen Lyrik herausfallen.
“Tornados aus Dynamit/ fallen/ von dem strahlenden Himmel herab/ zerschellen/ zerbrechen/ zersprengen/ zerschmelzen/ zerfetzen/ das Gesicht dieser Stadt…“
Es ist der Druck geborstenen Lebens, dessen Trümmer noch auf ihr lasten, der die Initialzundung für diese lyrische Explosion abgibt. Frau Michailova geht dabei ganz von ihrer subjektiven Sicht aus, deren Grenzen sie auch nicht überschreitet. Ihre Revolte ist privat. Ihr Schreiben schließt sich nicht den deutschen Expressionisten an, die ihre Auf- und Ausbrüche gern in tradierte Formen – vor allem ins Sonett – einbanden. Sie folgt mehr dem freien Vers des bulgarischen Expressionismus, der sich nicht gegen die Vorherrschaft einer klassischromantischen Tradition auflehnen und dazu deren Gedichtformen verzerren und travestieren mußte.
In immer neuen Anläufen, stakkatohaft hämmernd, ekstatisch beschwörend, in unzähligen Zornausbrüchen und Selbstbezichtigungen malt sie das Bild eines Individuums, dessen Welt zersprungen ist.
“… hatte mich gerade umgebracht/ getötet/ ermordet/ erwürgt/ erdrosselt/ erhängt/ geköpft/ stranguliert…“
Verzweiflung, Gekränktheit, Wut und Auflehnung sprechen aus diesen Gedichten, aber nur ganz selten Resignation. Wenn Frau Michailovas Blick auch fast nur auf ihre Person gerichtet ist, so bekommt er doch nie etwas Solipsistisches. Es äußert sich kein Narziss, der nur: Ich, ich, sagt und denkt. Es ist ‚ein Mensch, der um sein Menschsein ringt.
“Ich höre draußen die Welt/ reden/ streiten/ toben…/ Doch ich bin nicht Teil davon./ Ich bin ungeboren./ Ich bin allein…“
Ihre Gedichte halten sich immer am Rande der Gattung. Sie sind lyrische Prosa, aber auch dramatischer Monolog und es fehlen nicht anekdotische und parabelhafte Anklänge. Die Gattungsgesetze werden sehr oft verletzt. Damit wird aber auch die feste, abweisende Hülle, die ästhetische Konvention um die Lyrik errichtet hat, zerstört. Frau Michailova zieht ihr Skalpell durch das Netz der faden Gewohnheiten.
“Ich darf dir/ zwei Sachen nicht/ sagen./ Daß ich dich/ liebe/ und daß du mich/ schmerzt…“
Im Zentrum ihrer Lyrik steht die Liebe. In ihr erfährt sich die Persönlichkeit ihrer Gedichte als humanes Wesen, aber sie wird auch mit der Welt konfrontiert, die ihr in Gestalt eines anderen Ichs entgegentritt. Die romantische Liebe, von der sie besessen ist, kann nur mißlingen. In einer Gesellschaft, wo alles Ware ist, werden zu Waren auch die Beziehungen, die Liebe, spielt sich alles nur noch um Nehmen und Besitzen ab. Die Ware Liebe, deren krassester Ausdruck die Prostitution ist, erdrückt die wahre Liebe, die ein Geben und Beschenken ist.
Dennoch liebt der Mensch, weil seine Existenz es verlangt, liebt rückhaltlos und verrennt sich lieber als zu verzichten, auch wenn er ahnt, daß es nur katastrophal ausgehen kann.
“Und/ Asche./ Weiße Asche./ Weiche weiße Asche./ Ein zärtlicher Kuß auf den Mund…“
Die Bewegungen des Lebens, die in diesen Gedichten anschaulich werden, sind immer Äußerungen des Schmerzes.
 

Vanja Michailova-Simeonova – szenische Lesung am 18. November 2016 in der Evangelischen Bergkirche mit Musik von David Loeb für Violoncello und Kontrabass.

Szenische Lesung ihres Ein-Personen Stücks “ Der Schrei „, mit Zwischenmusiken von David Loeb für Violoncello und Kontrabass.

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Vanja Simeonova, geb Michailova
1962 in Sofia, Bulgarien, geboren. Studium der Englischen Philologie an der Universität Sofia, Diplom-Anglistin, Arbeit als Englischlehrkraft und als Redakteurin in den englischsprachigen Kulturredaktion des Bulgarischen Rundfunks, Sofia.
1990 Ausreise nach Deutschland, Public Relations Assistentin, ZA-Gesellschaft, Düsseldorf, seit 2005 Mitarbeit und Assistenz in dem Theater “ Die Pathologie „, Bonn.
Schreibt: Gedichte, Erzählungen, Theaterstücke.

Michael Schneider, Violoncello
Walter Pfundstein, Kontrabas
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Sezierung einer Liebe
An M.N.

(Ein Monolog für mehrere Stimmen)

Auf der kalten Straße der Nacht – kriechend, robbend, sich schleppend, unnachgiebig, unablässig – der Schmerz.

In dem Leichentuch lebt es! Mit Händen und Füßen scharrt es und pocht und wimmert und heult. Der noch nicht gestorbene Leib umklammert ein absurdes Gefühl, umschließt es mit den Tentakeln seiner verendenden Fasern und versucht auszubrechen. Narr! Atemlos wirft sich das gewesene Sein gegen die Wände, der letzte schwache Atemhauch steigt auf seinem Weg zum Licht, schreit noch einmal nach Liebe, erschaudert, erfriert und erlischt…
….

Ich wusste, dass ich mich gefährde, indem ich mich zu dir begebe… ich muss es geahnt haben, gespürt, gefühlt mit einem siebten Sinn… trotzdem… ich habe alle Schilder fallen lassen und mich dir offenbart… ich bin nackt vor dich getreten… in dem Bewusstsein, das könnte mein Ende sein… das ist mein Ende…

Du bist in mein Herz hineingeleuchtet und es mit deinem Schmerz versiegelt, und indem ich an deinem Leiden litt, erhob ich mich zu dir und verlor mich aus dem Blick. Ich übernahm dich und deinen Schmerz… jetzt sterbe ich daran…

… diese Nacht will ich mit dir sein… ich will meinen Leib hinter das Gitter deiner Arme klemmen… die Peitschenhiebe deiner feuchten Zunge auf meiner Haut spüren… in dem Rausch deiner Leidenschaft verbrennen…

Wer bist du, den ich liebe mehr als mein Leben? Ich kenne dich nicht. Ich habe dich nie kennengelernt. Ich habe dich immer nur gefühlt, geahnt, gespürt. Ich habe dich herbeigesehnt. Du warst immer woanders. Auch wenn du bei mir warst, warst du woanders… Zu mir hast du deinen Doppelgänger geschickt. Dein wahres Ich blieb weg, ich vermute zu Hause? Bei der Anderen?… So habe ich eine Fälschung gesehen, bin mit einer Fälschung ins Bett gegangen… Aber geliebt… geliebt habe ich DICH!…………….

Nicoleta Craita Ten’O, Alfred Büngen, das Schengen Abkommen und Thomas de Maizière, der Lügenbaron der Deutschen Bundesregierung. Alles zu hören am 7. Oktober um 20 Uhr in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach..

Vieles wiederholt sich. Michael Schneider macht mit. Was die Weltgeschichte kann, dann kann Michael Schneider auch. Hier bemüht er sich um die Wiederholung des wirklich Wichtigen: Integration – um die wir nicht herumkommen angesichts von 7,5 Milliarden Erdbewohnern und besonders unseres Reichtums ( den wir nur durch Ausbeutung der betroffenen Flüchtlings-Länder aufrechterhalten ), auch wenn wir mit unserer Vogel Strauss Politik die Probleme nur vor uns herschieben, damit sie eines Tages noch heftiger auf uns einwirken.

Merken Sie sich den 7. Oktober 2016. Um 20 Uhr gibt es eine Konzertlesung in der Bergkirche Schlierbach mit der stummen Autorin Nicoleta Craita Ten’O, ihr Verleger Alfred Büngen liest in Anwesenheit der Autorin aus ihrem preisgekrönten Roman: “ Man bezahlte den Kuckuckseiern den Rückflug „.

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Hier zunächst eine Selbstdastellung der stummen Autorin:
Nicoleta Craita Ten’o kommt nach Heidelberg. Ihr Verleger Alfred Büngen liest am 11.10.2015 um 17 Uhr in Anwesenheit der stummen Autorin aus ihrem preisgekrönten Roman. Hier ihr bewegendes Selbstbekenntnis.
Ich heiße Nicoleta Craita Ten’o, ich bin am 16 März 1983 in Galati, einer rumänischen Großstadt an der Donau geboren und aufgewachsen. Als Kind war ich scheu, aber fröhlich, und vor allem ganz gern für mich allein. Jede freie Minute nutzte mein kindlicher Verstand um sich in die eigenen Phantasie zu begeben, ich weiß noch, wie die kleinsten Dinge mich zu einer Geschichte anregten und dass ich nie gezögert habe, mich von den jeweiligen Geschichten gefangen nehmen zu lassen, auch wenn ich dadurch viele Stunden einsam verbrachte. Als Kind war mir die Familie wichtig. Genau so wichtig war die Schule für mich. Die Schule war mein zweites Zuhause. Ich liebte meine Lehrerinnen, ich liebte das Lernen. In den ersten Grundschuljahren hatte ich die Angewohnheit, den Inhalt des nächsten Unterrichts im Voraus, zu Hause aus dem Schulbuch zu lernen. Meine damalige Lehrerin schätzte diesen Einsatz und belohnte mich dadurch, dass ich, mit ihr zusammen die Klasse unterrichten durfte. Die Schule war der schönste Ort der Welt für mich. Ich war nicht sehr kontaktfreudig und verbrachte sogar die Pausen mit Vorbereitungen für die nächste Unterrichtstunde, aber diese Aneignung von Kenntnissen, die dazu führte, die Welt etwas besser zu verstehen und die Anerkennung, die ich dadurch erhielt, waren meine heile Welt, mein eigenes Planet der Rosen. 1996, im Alter von 13 Jahren, bin ich, nach einem traumatischen Erlebnis, aus meinem Leben ausgeschieden, ich bin innerlich zerbrochen, habe das Sprechen eingestellt, die Menschen machten mir auf einmal Angst und ich wünschte mir zu sterben. Ich war nicht mehr in der Lage, die Schule zu besuchen, ich habe viele Jahre einfach nur im Bett gelegen, mit einem Heft und einem Stift auf dem Kopfkissen – ich schrieb Gedichte. Und ich schrieb sie überm Kopf, aus dem Bauch heraus, oder auch mit Tränen in den Augen. Ich schrieb sie, weil ich nicht anders konnte – ich lag im Bett und schrieb Gedichte. 2001 erhielt mein Vater, als Schiffbauingenieur, ein Arbeitsangebot in Hamburg. Es war nicht leicht, Rumänien zu verlassen, es war nicht leicht in Deutschland Anschluss zu finden. Mir persönlich tat die neue Umgebung sehr gut, ich öffnete mich und fing an, an einem geregeltem Alltag Teil zu nehmen. Durch das Schweigen und durch die Angst vor Menschen, war es mir nicht möglich einen Deutschkurs zu besuchen. Die Deutsche Sprache war mir vollkommen fremd, daher habe ich weiterhin auf Rumänisch gedichtet. 1999 wurde in Rumänien mein erster Gedichtband veröffentlicht, eine Sammlung aus den Gedichten, die ich im Liegen geschrieben habe.

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In Deutschland habe ich meinen ersten Roman verfasst, der ebenfalls in Rumänien veröffentlicht wurde. Das Buch beschreibt die Schwierigkeiten der Teenager-Zeit, die Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Ansprüchen an den jungen Menschen und die Entdeckung der eigenen Homosexualität. Weitere 5 Jahre nach der Veröffentlichung dieses Romans habe ich meine Texte auf Rumänisch verfasst, davon erblickten ein weiterer Roman und ein zweiter Gedichtband das Licht der Welt. Rumänien entfernte sich, aber, mit jedem Tag mehr und mein Herz schlug inzwischen für, in meinen Augen, den schönsten Ort auf dieser Erde, für meine neue Heimat Deutschland und für die Deutsche Sprache. 2009 habe ich den Entschluss gefasst, ausschließlich auf Deutsch zu schreiben. Die ersten Versuche waren mühselig. Ich habe bis zu 8 Stunden an einem Gedicht gesessen. Ich übersetzte Begriffe aus dem Rumänischen, schlug dann in Duden nach diesen Begriffen nach um den Artikel festzustellen und benutzte ein Grammatikbuch bei der Formulierung fast jedes Satzes. Mit dem Synonymenwörterbuch habe ich mein Vokabular erweitert. Heute noch brauche ich bei jedem Text solche Hilfsmittel. Das Entscheidende bei der Erlernung der Deutsche Sprache war, mein ganzes Denken auf Deutsch umzustellen. Ich träume inzwischen ausschließlich auf Deutsch und habe das Gefühl, dass ich schon immer Deutsch gesprochen habe, die Sprache habe ich jetzt im Blut. 2010 durfte ich mein erstes Buch auf Deutsch in den Händen halten – ein Gedichtband über Liebe. Auch die darauffolgenden Romane handeln von Liebe, nämlich von der Liebe zwischen zwei Frauen. Es ist ein sehr wichtiges Thema für mich und ich würde gern meinen kleinen Beitrag zu mehr Toleranz leisten, in der Hoffnung, dass die Gesellschaft sich bereit erklärt, mehr Verständnis dafür aufzubringen. Auch wenn die Berührungsängste noch da sind, sollte jeder von uns, denke ich, seinen eigenen Schalter umlegen, weil es nur eine Kopfsache ist, zu akzeptieren, dass es uns frei steht, uns den Menschen an unserer Seite selbst auszuwählen, unseren Weg unbehindert zu gehen. Meine Bücher auf Deutsch sind (mit Ausnahme meines letzten Buches), und dafür möchte ich mich entschuldigen, in einer fehlerhaften Sprache geschrieben – ich habe massige Grammatik- und Rechtschreibungsfehler gemacht. Ich bin nicht stolz darauf, ganz im Gegenteil.
Ich heiße Nicoleta Craita Ten’o, bin 32 Jahre alt, stumm, ich habe ein ganz skurriles Erscheinungsbild, ich wohne zusammen mit meiner Katze in Bremen und arbeite in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Ich schreibe immer noch jeden Tag an meinen Manuskripten. Meine Träume sind alle in Erfüllung gegangen – ich bin dankbar für dieses Land, für Deutschland, für die Menschen hier, die mich bedingungslos aufgenommen haben, für jedes Lächeln, das mir zugeworfen wird und für die Großzügigkeit derjenigen, die die Zeit und die Geduld aufbringen, meine Texte kennenzulernen. Vielen Dank!

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Flüchtlinge in Sinsheim “ Breite Seite Nummer drei „, der Profi zu Besuch : Michael Schneider und was Nicoleta Craita Ten’O dazu sagt.

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Ich heiße Nicoleta Craita Ten’o, ich bin am 16 März 1983 in Galati, einer rumänischen Großstadt an der Donau geboren und aufgewachsen. Als Kind war ich scheu, aber fröhlich, und vor allem ganz gern für mich allein. Jede freie Minute nutzte mein kindlicher Verstand um sich in die eigenen Phantasie zu begeben, ich weiß noch, wie die kleinsten Dinge mich zu einer Geschichte anregten und dass ich nie gezögert habe, mich von den jeweiligen Geschichten gefangen nehmen zu lassen, auch wenn ich dadurch viele Stunden einsam verbrachte. Als Kind war mir die Familie wichtig. Genau so wichtig war die Schule für mich. Die Schule war mein zweites Zuhause. Ich liebte meine Lehrerinnen, ich liebte das Lernen. In den ersten Grundschuljahren hatte ich die Angewohnheit, den Inhalt des nächsten Unterrichts im Voraus, zu Hause aus dem Schulbuch zu lernen. Meine damalige Lehrerin schätzte diesen Einsatz und belohnte mich dadurch, dass ich, mit ihr zusammen die Klasse unterrichten durfte. Die Schule war der schönste Ort der Welt für mich. Ich war nicht sehr kontaktfreudig und verbrachte sogar die Pausen mit Vorbereitungen für die nächste Unterrichtstunde, aber diese Aneignung von Kenntnissen, die dazu führte, die Welt etwas besser zu verstehen und die Anerkennung, die ich dadurch erhielt, waren meine heile Welt, mein eigenes Planet der Rosen. 1996, im Alter von 13 Jahren, bin ich, nach einem traumatischen Erlebnis, aus meinem Leben ausgeschieden, ich bin innerlich zerbrochen, habe das Sprechen eingestellt, die Menschen machten mir auf einmal Angst und ich wünschte mir zu sterben. Ich war nicht mehr in der Lage, die Schule zu besuchen, ich habe viele Jahre einfach nur im Bett gelegen, mit einem Heft und einem Stift auf dem Kopfkissen – ich schrieb Gedichte. Und ich schrieb sie überm Kopf, aus dem Bauch heraus, oder auch mit Tränen in den Augen. Ich schrieb sie, weil ich nicht anders konnte – ich lag im Bett und schrieb Gedichte. 2001 erhielt mein Vater, als Schiffbauingenieur, ein Arbeitsangebot in Hamburg. Es war nicht leicht, Rumänien zu verlassen, es war nicht leicht in Deutschland Anschluss zu finden. Mir persönlich tat die neue Umgebung sehr gut, ich öffnete mich und fing an, an einem geregeltem Alltag Teil zu nehmen. Durch das Schweigen und durch die Angst vor Menschen, war es mir nicht möglich einen Deutschkurs zu besuchen. Die Deutsche Sprache war mir vollkommen fremd, daher habe ich weiterhin auf Rumänisch gedichtet. 1999 wurde in Rumänien mein erster Gedichtband veröffentlicht, eine Sammlung aus den Gedichten, die ich im Liegen geschrieben habe. In Deutschland habe ich meinen ersten Roman verfasst, der ebenfalls in Rumänien veröffentlicht wurde. Das Buch beschreibt die Schwierigkeiten der Teenager-Zeit, die Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Ansprüchen an den jungen Menschen und die Entdeckung der eigenen Homosexualität. Weitere 5 Jahre nach der Veröffentlichung dieses Romans habe ich meine Texte auf Rumänisch verfasst, davon erblickten ein weiterer Roman und ein zweiter Gedichtband das Licht der Welt. Rumänien entfernte sich, aber, mit jedem Tag mehr und mein Herz schlug inzwischen für, in meinen Augen, den schönsten Ort auf dieser Erde, für meine neue Heimat Deutschland und für die Deutsche Sprache. 2009 habe ich den Entschluss gefasst, ausschließlich auf Deutsch zu schreiben. Die ersten Versuche waren mühselig. Ich habe bis zu 8 Stunden an einem Gedicht gesessen. Ich übersetzte Begriffe aus dem Rumänischen, schlug dann in Duden nach diesen Begriffen nach um den Artikel festzustellen und benutzte ein Grammatikbuch bei der Formulierung fast jedes Satzes. Mit dem Synonymenwörterbuch habe ich mein Vokabular erweitert. Heute noch brauche ich bei jedem Text solche Hilfsmittel. Das Entscheidende bei der Erlernung der Deutsche Sprache war, mein ganzes Denken auf Deutsch umzustellen. Ich träume inzwischen ausschließlich auf Deutsch und habe das Gefühl, dass ich schon immer Deutsch gesprochen habe, die Sprache habe ich jetzt im Blut. 2010 durfte ich mein erstes Buch auf Deutsch in den Händen halten – ein Gedichtband über Liebe. Auch die darauffolgenden Romane handeln von Liebe, nämlich von der Liebe zwischen zwei Frauen. Es ist ein sehr wichtiges Thema für mich und ich würde gern meinen kleinen Beitrag zu mehr Toleranz leisten, in der Hoffnung, dass die Gesellschaft sich bereit erklärt, mehr Verständnis dafür aufzubringen. Auch wenn die Berührungsängste noch da sind, sollte jeder von uns, denke ich, seinen eigenen Schalter umlegen, weil es nur eine Kopfsache ist, zu akzeptieren, dass es uns frei steht, uns den Menschen an unserer Seite selbst auszuwählen, unseren Weg unbehindert zu gehen. Meine Bücher auf Deutsch sind (mit Ausnahme meines letzten Buches), und dafür möchte ich mich entschuldigen, in einer fehlerhaften Sprache geschrieben – ich habe massige Grammatik- und Rechtschreibungsfehler gemacht. Ich bin nicht stolz darauf, ganz im Gegenteil.
Ich heiße Nicoleta Craita Ten’o, bin 32 Jahre alt, stumm, ich habe ein ganz skurriles Erscheinungsbild, ich wohne zusammen mit meiner Katze in Bremen und arbeite in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Ich schreibe immer noch jeden Tag an meinen Manuskripten. Meine Träume sind alle in Erfüllung gegangen – ich bin dankbar für dieses Land, für Deutschland, für die Menschen hier, die mich bedingungslos aufgenommen haben, für jedes Lächeln, das mir zugeworfen wird und für die Großzügigkeit derjenigen, die die Zeit und die Geduld aufbringen, meine Texte kennenzulernen. Vielen Dank!

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Cello Heidelberg – Michael Schneider – Heidelberg Kontrabass. Lyrik mit Stefan Hölscher im Rote Insel Salon am 18.3.2016

Mit dem Duo “ Lyrik-Kontra-Bass “ verbindet sich Sprache mit Musik. Musik mal begleitend oder kommentierend oder als seelischer Weichspüler nach heftigen Texten mit außer Kontrolle geratenen Bass-Kommentaren.
Die literarisch-musikalische Hemmungslosigkeit zahlt sich aus: die spannenden musikalischen Einlagen, mal im Duo mit Klavier-Kontrabass, dann wieder nur Kontrabass Solo geben dem Publikum Zeit und Raum, die Gedanken nachklingen zu lassen, sowie durch Eintauchen in die faszinierenden Klangwelten des Kontrabasses die Empfangsbereitschaft für neue, weitere literarische Eindrücke frei zu machen.
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Stefan Hölscher, studierter Philosoph, Literaturwissenschaftler und Psychologe (Dr. phil., Dipl.-Psych., M.A.), hat eine berufliche Doppelexistenz: er arbeitet als Managementberater, Trainer, Coach und ist Geschäftsführender Gesellschafter der Metrion Management Consulting, Frankfurt a.M. Gleichzeitig ist er als Autor, Lyriker und Sprecher tätig. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher und Beiträge. Seine Gedichte kreisen um existenzielle, politische, alltägliche und queer-erotische Themen. Sie verwenden klassisch gefügte ebenso wie experimentell freie Formen; sie erweisen sich als poetisch-philosophische Reflexion oder einfach als Spiel mit Bildern, Worten und Lauten. Statt mit erwartungsbestätigender Familienähnlichkeit zeigen sie sich mit eigensinniger Verschiedenartigkeit. Immer aber suchen sie die Verbindung mit der Musik.

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Michael Schneider, Kontrabassist und Cellist, ist Solobassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg und Mitbegründer des Weltmusik Ensembles „arkestra convolt“. Daneben widmet er sich als Solist wie im Ensemble der Verbreitung zeitgenössischer Musik und spielt Uraufführungen von Gegenwartskomponisten wie Olga Magidenko, David Loeb, Martin Georgiev und Maria Panayotova. Sein besonderes Interesse gilt dem Aufspüren von inspirierenden, energievollen Werken abseits des musikalischen Mainstreams. Mit Stefan Hölscher verbindet ihn die Leidenschaft für das immer wieder neue, vitale und elementare Zueinanderfinden von Sprache und Musik.

Nicoleta Craita Ten’o, Alfred Büngen und der “ Bullshit Slam “ – Dark Horse und die hohlen Phrasen der Politiker und anderer wichtiger Menschen.

Es gibt den Poetry Slam, den Science Slam und kürzlich als neuer Running Gag: den Bullshit Slam in Stuttgart.
Von Vorne: Nicoleta Craita Ten’o ist stumm. Die Realität hat ihr mit 13 Jahren die Sprache verschlagen. Aber sie redet weiter. In ihrer Sprache: sie schreibt. Eine intensive Lese-Tournee im Heidelberger Raum vom 9. bis 11. Oktober bewirkte die Umwandlung von vielen und grossen Worten in Wesentliches: wissendes Schweigen – bei den Zuhörern. Und die Liebe und Zuneigung zu einem behinderten Menschen ( nach unserem allgemeinen Sprachgebrauch ).
Der Verleger Alfred Büngen, der bei den Lesungen mit Nicoleta Craita Ten’o ihr seine Stimme leiht, er führt die sprachliche Regie. Die Sprache führt hier zu den Inhalten, das Reden führt die Zuhörer zu sich selbst.

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Bullshit Slam führt das Publikum in die Absurdität der Alltagssprache, der Floskeln von so vielen wichtigen Menschen, von Politikern bis zu Intendanten wie von Start-Up Gerede. Der Kontrast von Geschwindigkeits- sowie Massengequassel und “ Slow Noise “ führt bei den Lesungen von Nicoleta/Alfred Büngen sehr schnell zu der Erkenntnis und der Frage: Wer ist hier eigentlich behindert ?

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In der letzten Konzertlesung warf der Perkussionist von arkestra convolt die Frage auf: wer ist behindert ? Behindert bin ich nur, wenn ich darauf angesprochen werde. Sind wir alle behindert, weil wir ständig ein Handy mit uns herumtragen ? Ist Nicoleta behindert, weil sie immer eine Puppe bei sich hat ? Puppe, Handy ? Was hat der Leser, die Leserin noch zu bieten ? Weitere Behinderungen ? Oder nur Normalitäten ?
Toti Lanzalaco weiss, wovon er redet. Und hier ist er, der Fragesteller der wesentlichen Frage: Toti Lanzalaco.

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Toti Lanzalaco, Perkussionist und Mensch, weiss: Behindert ist nur, wer als solcher bezeichnet wird.

Konzert in der Evangelischen Bergkirche zum dreijährigen Jubiläum vom “ Querklang am Berghang „. Konzertlesung mit Nicoleta Craita Ten’o, Alfred Büngen und arkestra convolt. Unser Perkussionist Francesco Panarese weilt in Italien. Toti Lanzalaco weilt in der Bergkirche, sowohl als aktiver Musiker, wie als Zuhörer.

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Toti Lanzalaco, Photos: Peter Bösselmann

Der Zuhörer Toti meldet sich zu Wort. Es geht um eine Puppe. Die heisst Bianca. Die hält Nicoleta in ihren Armen. Immer. Wenn sie kaputt geht, dann kommt eine Neue. Die heisst dann auch Bianca. Bianca ist der Name der Betreuerin von Nicoleta, der sie besonders viel verdankt. Wenn Nicoleta im Bus sitzt, dann erlebt sie immer wieder Unverständnis bei anderen Jugendlichen.

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In den Augen mancher Jugendlicher ist Nicoleta schon wegen ihrer Puppe “ behindert „. Das bringt Toti auf einen Punkt mit der Feststellung, dass wir es alle ganz normal finden, wenn wir alle ständig mit einem Handy in der Hand herumlaufen. Er geht aber noch weiter: Nicoleta ist stumm, beherrscht sechs Sprachen, lebt allein und eigenständig in einer eigenen Wohnung, hat einen festen Arbeitsplatz, schreibt nach der “ Arbeit “ zur Zeit an ihrem dritten deutschen Roman. Erst wenn ich mit dem Finger auf andere zeige wird das zur Behinderung weil ich es so benenne.

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Nicoleta Craita Ten’o, Alfred Büngen und die Beredsamkeit des Schweigens.

Der Verleger Alfred Büngen leiht der stummen Autorin Nicoleta Craita Ten’o seine Stimme. Er liest aus ihrem Roman “ Man bezahlte den Kuckuckseiern den Rückflug „. Er entwickelt an einigen Schnittstellen mit dem Publikum den weiteren Verlauf des Romans. Er redet, er fragt und Nicoleta schweigt. Schweigt sie wirklich ?

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Dieses wunderbare Photo von Peter Bösselmann ( wie auch alle weiteren Bilder in diesem Zusammenhang ) spricht so viele Sprachen, wie Nicoleta sie beherrscht: Sie hat sich selbst gerade die sechste Sprache beigebracht. In allen diesen erlernten Sprachen könnte sie auch schreiben.
Aber dieses Bild spricht noch eine andere Sprache, die nahezu jeweils hundert Schüler in Waibstadt und in Schriesheim an zwei Vormittagen in je drei Lesungen kennengelernt haben.

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Nicoleta Craita Ten’o, Alfred Büngen

Wir, die wir alle so gut reden können, die wir den ganzen Tag über wenig Wesentliches aussprechen: Wir sind am Ende der Lesungen sprachlos, den Tränen nahe. Eine stumme und bescheidene junge Frau hat uns zum Schweigen gebracht. Wir haben nichts mehr zu sagen, es hat uns die Sprache verschlagen.
Nicoleta kann sehr wohl mit uns reden: Mit ihren Augen, ihren Gesten, ihre Körperhaltung verändert sich. Und wenn sie ihre Antworten zu Papier bringt, die während sie schreibt, für das Publikum auf eine Leinwand ( heute heisst das: Touchboard ) projiziert wird, dann erwischt es uns wie ein Hammerschlag, wenn sie brillant und locker eloquent Formulierungen zu Papier bringt, die nur einem äusserst lebendigen Geist entspringen können.
Alle Bilder und Vorstellungen über stumme ( und damit nach unserem Verständnis “ behinderten “ Menschen ) werden Makulatur.

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