„Hechingen Kieckt“ am 8..3.2014 – Hohenzollerische Zeitung zum Konzert akestra convolt-Uli Kieckbusch

HECHINGEN

 

Musik in der (Strick-)Fabrik

 

Eine Fabrik und ein Konzert rund um Jazz, Free-Jazz und Blues: passt das zusammen? Ja – erbrachten die Musiker von “Arkestra convolt” im vorletzten “Hechingen kieckt!”-Konzert den Beweis.

LEONIE MASCHKE | 

 

 

Man musste fast ein bisschen suchen, bis man den Ort des vorletzten Konzerts in der Reihe “Hechingen kieckt!” fand: Die Tutto-Fabrikhalle der Wolfgang Zwerger GmbH (Opal) diente am Wochenende dem Ensemble “Arkestra convolt” als Konzertraum mit erfrischendem, ungewöhnlichem Charme.

Während sich die bisherigen Konzerte des Musikfestes vor allem durch extravagante Klangfarben, ungewöhnliche Improvisationen und der Verwendung alltäglicher Gegenstände zur Kreation neuer Musik auszeichneten, griff das Ensemble “Arkestra convolt” gemeinsam mit Uli Johannes Kieckbusch und dem Schlagzeuger Joachim Gröschel auf eher vertraute Klänge des Jazz, Free-Jazz und des Blues zurück, ohne dabei ihren ganz individuellen Charme zu verlieren.

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Photo Willy Beyer

Das Quartett mit Bernd Stang an der Posaune, Michael Schneider am Kontrabass und Cello, Claus Rosenfelder am Saxophon und Francesco Panarese an den Percussions gründete sich 2009 und vereint Folklore mit neuer Musik. Die Gruppe greift zwar auf komponierte Musikstücke zurück, lässt sich aber gegenseitig Freiraum für gemeinsame und solistische Improvisationen.

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Photo: Willy Beyer

Und von einem Mangel an Übung konnte keine Rede sein: Auch wenn beim ersten Lied “Auf falscher Fährte”, eine abgewandelte Blues-Komposition von Kieckbusch, Mundharmonika und Saxophon zunächst Schwiergkeiten hatten, sich in die Improvisation einzubringen, gelang das gemeinsame Musizieren schlussendlich, und ein angenehm beschwingter Klangteppich legte sich auf das lauschende Publikum. Allen Stücken war ein jazziger Grundrhythmus gemein, in den auch immer wieder Blues- und Bebop-Elemente einflossen.

TuttoKiecken (7)

Photo: Willy Beyer

Durch die geschickte Stimmführung konnte jeder der Musiker nicht nur in den solistischen Parts sein Können unter Beweis stellen, sondern sich auch in die Gruppe einbringen, so dass sich die Mitglieder harmonisch ergänzten. Einen besonderen Charme hatte das Duett von Schlagzeuger Joachim Gröschel und Percussionist Francesco Panarese. Die beiden spielten das erste Mal miteinander, und obwohl ihre Instrumente hauptsächlich der Vorgabe des Rhythmus dienen, kreierten sie eine schwungvolle, saubere Melodie, die durch den Klangraum der Fabrikhalle besonders gut zur Geltung kam. Ihre Kollegen standen ihnen da in nichts nach: Michael Schneider umgarnte seinen Kontrabass regelrecht und entlockte ihm leichthändig wohlig dunkle Jazzklänge. Bei einem von ihm gewählten Bebop-Stück, das er solistisch vortrug, zeigte er, dass der Kontrabass sich durchaus als Solo-Instrument durchsetzen kann.

Posaunist Bernd Stang präsentierte eine ganze Palette von Klängen: Mal ließ er seine Posaune heißere und langgezogene Töne spielen, die sich dann kräftig und voluminös entfalteten, um im nächsten Moment fast nachdenklich und leise zu werden. Der Gründer von “Aarkestra convolt”, Claus Rosenfelder, untermauerte auf seinem Saxophon nicht nur die jazzigen Elemente der Lieder, er spielte auch sanftere und weichere Passagen tadellos.

Kieckbusch unterstützte das Ensemble mit seinem melancholischen Spiel auf der Mundharmonika und lieh auch dieses Mal wieder einigen Stücken seine Stimme. Er präsentierte lyrische Texte mit Witz und Charme. So besang er überaus augenzwinkernd die Frisur einer Künstlerkollegin oder verarbeitete die Kritik einer Musikhochschulprofessorin, die sich einst scheinbar wenig begeistert über seinen Gesang geäußert hatte.

 

Musik des 21. Jahrhunderts: arkestra convolt und Johannes Stange wagen den nächsten Schritt.

Johannes Stange, Trompete und Flügelhorn

Am Freitag 22. November um 20 Uhr ist es wieder soweit: ein neuer Querklang am Berghang. In der Evangelischen Bergkirche Schlierbach, Wolfsbrunnensteige 7

Kennen Sie die Geschichte von dem Zauber Geiger Settembrini der aus Neid seine Zaubergeige verflucht und dafür mit einem Ohrwurm bestraft wird. Er findet jedoch Gnade und wird befreit von diesem Ohrwurm, wenn er auf Reisen geht und am Ende in die Bibliothek der Klänge kommt die durcheinander geraten ist. Er bekommt die Aufgabe, die Bibliothek zu ordnen und neu zu sortieren.

Mit Johannes Stange bereichern wir die Klänge unserer Bibliothek um eine weitere und neue Facette.

Im Zusammenspiel von Flügelhorn und arkestra convolt begegnen Sie Klangfarben die Sie vermutlich nie wieder so erleben können.

Wir sagen: erleben. Hören auch.

Also nennen wir es: Hörerlebnis.

Tollhaus am 5. Oktober . Michael Schneider mit seinem Cello dabei im Tollhaus Karlsruhe

 

18. Juli 2013 | 9:37 UhrKarlsruhe (bb). In intensiven Beratungen hat die Experten-Jury die Teilnehmer des am 4. und 5. Oktober im Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus stattfindenden Finales „creole südwest – Globale Musik aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz 2013“ ermittelt. Aus 39 meist hochkarätigen Bewerbungen wurden die zehn Musikgruppen herausgefiltert, die am meisten dem creole-Gedanken entsprechen und auf hohem Niveau multistilistische und unterschiedliche kulturelle Einflüsse verbinden. So wurden das multikulturellexperimentelle Arkestra Convolt aus Mannheim, die Oriental-World-Rocker Gültekin Kaan & diVan und die Indo-Jazzer Indrajala aus Rheinland-Pfalz beziehungsweise dem Saarland und die Tübinger Formation Kallaton ausgewählt, die die sprachliche Verwandtschaft von Finnen und Ungarn musikalisch als Basis nutzt. Ein Heimspiel beim creole südwest-Finale hat die Karlsruher Band um die Singer/Songwriterin Liv, aus Freiburg kommen Ottoman Empire Soundsystem und das Elektro-Beatbox-Pop-Duo Pari San, aus Mannheim die Formation Meltem, vom Bodensee die Gruppe Stubenjazz, und aus Stuttgart reist die Balkan-Brass-Combo Volxtanz an. Zum vierten Mal wird 2013/2014 creole, der einzigartige bundesweite Wettbewerb für Globale Musik aus Deutschland ausgetragen. Die Preisträger der bundesweit sieben Regionalausscheide qualifizieren sich für das Bundesfinale »creole – Globale Musik aus Deutschland«, das im Mai 2014 im Pavillon in Hannover stattfindet.

Die Ausrichtung des Karlsruher Regionalwettbewerbs wird von den Mitgliedern des Trägerkreises creole südwest getragen, zu dem sich das Forum der Kulturen Stuttgart, das Kulturamt der Stadt Mannheim, der Verein Kultur Rhein-Neckar Ludwigshafen, das Kulturamt der Stadt Freiburg und das Kulturzentrum Tollhaus Karlsruhe zusammengeschlossen haben. Unterstützt wird creole als Projekt unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO Kommission vom Kulturamt der Stadt Karlsruhe, vom Land Baden-Württemberg sowie vom Kultursommer Rheinland-Pfalz. Die Auswahl für das creole südwest-Finale trafen Etienne Emard, der Geschäftsführer des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz, die Kulturmanagerin Susanne Göhner und der Musiker und Weltmusikorganisator Rüdiger Oppermann.

Und hier noch ein Link über das Schlierbacher Bürgerfest im Juni dieses Jahres:

Fiesta Argentinia – Peter Seifert bittet zur Musik im Kulturbahnhof Balingen am 24.7.2013

Der Kulturbahnhof in Balingen? Kenne ich nicht. Hier gibt es nur einen Bahnhof. Noch einmal: können Sie mir sagen wo der Kulturbahnhof zu finden ist?
Ergebnis wieder gleich null.
Gut dann fahre ich eben zum Bahnhof oder zum Hauptbahnhof.
Der ist leicht zu erkennen. Es gibt einen schönen Vorplatz mit Taxis und Behindertenparkplätzen. Daneben einen Busbahnhof. Nicht zu übersehen.
Ein wunderschöner Bahnhof. Der gehört Peter Seifert, dem Veranstalter Hat sich eben noch nicht herumgesprochen, dass seit Februar 2013 der Bahnhof sich in Kultur verwandeln will.
Die Bahnhofshalle gehört von morgens sechs bis abends 20:00 Uhr den Fahrgästen.
Dann verwandelt sich die kleine Bahnhofshalle in einen Konzertsaal.
Am 24. Juli 2013 reiste der Tango Harmonika Express an. Fahrkarten mussten nicht gelöst werden.
20.00 Uhr: eine zum bersten gefüllte Bahnhofshalle. Jetzt wirkt sie viel größer mit Tischen und Bänken und einer mobilen Bühne. Das Publikum muss teilweise draußen stehend dem musikalischen Geschehen lauschen.
Aber was geschieht hier?
Tango-aber nicht argentinisch.
Blues-auf Englisch gesungen, klingt aber trotzdem sehr deutsch.
An diesem Abend alles sehr Rhythm and Bluesig.
Peter Antony am E-Piano hat einen sonoren Sub-Whoofer mitgebracht und jeder Basslauf der linken Hand klingt nach einem Turbo-Bösendorfer.
Da sich die zahlreichen Gäste an diesem Abend während des Konzertes sehr viel zu sagen haben kommt es sehr gut rüber, dass Tangoharmonika einen Touch Rhythm and Blues entwickelt, der dank Peters viriler Spieltechnik sehr funky ins Ohr geht und dem Lautstärkepegel im Publikum problemlos musikalisch Paroli bietet.
So wirkt das Mundharmonikaspiel von Uli Kieckbusch zeitweise wie ein Alibi für große Klaviersoli.
Nur bei “ Little Lady“ finden sich viele suchende Augen für die kaum sichtbare Harmonika in Ulis Mund.
In dem insgesamt großen orchestralen Sound dieses Abends war dies eine kleine Perle der akrobatischen Harmonika Musik.
Uli Kieckbusch, der Komponist aller Stücke dieses Abends, der Harmonika Virtuose und der hemmungslose Sänger der sogar Udo Lindenberg und Tom Waits in den Schatten stellt war trotzdem der Highlight dieses Abends.
Vom tiefen Bass bis in die höchsten Falsettregister: das Opern hohe C erscheint geradezu lächerlich angesichts Ulis Gesangsvermögen.
Der Mut zum hässlichen Gesang entwickelt allein dadurch schon eine traumwandlerische Schönheit eines sehr expressiven und lustvollen Gesanges. Jeder im Publikum spürt, dass hier nicht hässlich gesungen wird um genau dies zu tun, sondern um überhöht genau das Gegenteil zu erreichen. Uli Kieckbusch hat noch eine Sehnsucht. Das macht ihn sehr sympathisch, ganz gleich ob man ihn, seine Texte oder seine Musik versteht. Alle spüren: er macht nicht einfach weiter, sondern er will noch etwas. Er hat ein Ziel. Wir kennen es nicht aber: wir folgen ihm weil er, seine Musik und sein Gesang süchtig machen .
Joachim Gröschel am Schlagzeug und an der Perkussion ließ sich diesen fulminanten Abend nicht entgehen und zog kräftig mit.
Showtime ! war angesagt bei seinem fünfminütigen Schlagzeug Solo.
Wenn Joachim Gröschl sich musikalisch einmischt, dann sind 5 Minuten verdammt kurz, das „Amuse Geulle “ also viel zu klein.
Wir benamsen es jetzt auf Deutsch:
Ein heißer Abend! In jeder Hinsicht heiß. Musikalisch, menschlich und von den Temperaturen ganz zu schweigen.
Bei so viel Hitze musste der kammermusikalische Aspekt und das Feinsinnige in der Musik von Ulli Kieckbusch etwas im Hintergrund bleiben.

Tangoharmonika , das sind:
Uli Kieckbusch, Gesang, Harmonika
Peter Anthony, E-Piano
Joachim Gröschel, Schlagzeug, Percussion
Michael Schneider, Kontrabass, Cello

Michael Schneider zersägt beim creole – wettbewerb sein Cello : es geht um den Weltruhm !!!

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Michael Schneider bei der Arbeit

Wer mit dabei sein möchte ist herzlich eingeladen :  arkestra convolt spielt am Samstag den 5.10.013 ab 20 Uhr. Karten für einen einzelnen Abend kosten 12,00 EUR im Vorverkauf und 13,- EUR an der Abendkasse. Außerdem gibt es ein „Wettbewerbs-Ticket“, das an beiden Tagen gültig ist zum Preis von 18,60 EUR (Abendkasse 19,- EUR).

TOLLHAUS KARLSRUHE – Freier Kulturverein e. V.

Alter Schlachthof 35
76131 Karlsruhe

„Contrabajeando“ von Astor Piazzolla – gespielt von Michael Schneider mit arkestra convolt im Querklang am Berghang

Libertango, Adios Nonino und Contrabajeando in Insrumentalversionen, mal solistisch am Kontrabass ( Michael Schneider ) mit und ohne Begleitung von arkestra convolt. Eine fulminante Musik. Herb und spröde, faszinierend fremd, dabei atemraubend und zupackend wenn Musiker dies mit dem wilden Geist der musikalischen Freiheit interpretieren können.
Stellen Sie sich den Impetus der Französischen Revolution vor ( so wie wir uns das heute deuten ), nur ohne Tote. Doch : Piazzolla begräbt die bürgerlich konservative Musikrezeption unter seiner spröden Harmonik. Aber eigentlich war Bruckner da auch schon sehr ausgefuchst, nur hat es niemand gemerkt weil er nicht Bandoneon spielt und auch nicht mehr lebt.
Wenn ein Klassiker Piazzolla spielt, dann füllt er meistens gerade die musikalische Sterbeurkunde aus. Er spielt halt : Piazzolla.
Wie soll ich leben? Wild und gefährlich !!! Das war vor zwanzig Jahren eine beliebte Postkarten Frage-Antwort.
Ich versuche nicht die richtigen Töne zu spielen .Ich spiele sie und der Zuhörer dankt es mir, weil er sich um mich und meine Noten-Töne keine Sorgen machen muss. Wer Contrabajeando spielen möchte, die Noten aber nicht findet, der kann sie bei mir erhalten.

Michael Schneider bedient bei arkestra convolt alle „Seiten-Saiten“

IMG_0202arkestra convolt – die Weltmusikgruppe in der Michael Schneider mitspielen darf hat seine erste CD herausgebracht. Sofort erkennbar ( auch für Analphabeten ) an unserem genialen Logo. Gestaltet wurde es von Monika Harnischmacher als Holzschnitt, stilisiert für unsere Webseite von meinem Sohn Johannes Herold in Lübeck ( www.checkdomain.de ) und für die CD bearbeitet von Kirsten Dörr in Heidelberg, die ich an dieser Stelle sehr empfehlen kann.

Auf dieser CD präsentiere ich meinen Weg zu der musikalischen Freiheit die mich mein grosser Mentor Francois Rabbath gelehrt hat. Eine neue Klangsprache, entstanden auf der Suche nach neuen musikalischen Aussagen.  Ich erinnere mich an mein Probespiel bei den Berliner Philharmonikern 1979. Studiert habe ich bei Anton Malik in Lübeck und bei Willi Beyer in Hamburg. ( Also : gute Adressen ! ). Meine Stelle als Solobassist in Heidelberg hatte ich schon und spielte trotzdem noch in Berlin. ( Hochmut kommt vor dem Fall ). Diese Stelle wollte ich unbedingt haben, also wurde nichts daraus. Telephonat nach dem Probespiel mit einem der Solobassisten. In diesem Gespräch wurde mir bescheinigt, dass Hopfen und Malz auch verloren wären, wenn er mir Unterricht geben würde. Ich glaube, jeder der diese CD hört versteht sofort was er gemeint hat.

Max Riefer und Wencheng – Percussion im Querklangkonzert am 10.5.2013

IMG_0585Am 10. Mai 2013 um 20 Uhr in der Bergkirche in Heidelberg  unternimmt arkestra convolt einen spannenden Ausflug in Richtung Neue Musik. Olga Magidenko hat für unseren Saxophonisten Claus Rosenfelder und unsere beiden Percussionsgäste ein Stück geschrieben: Puls, dessen Uraufführung Sie in diesem Konzert erleben werden. Dann folgt eine deutscher Erstaufführung der “ Methamorphosen“ des malyischen Komponisten Kee-Yong Chong die für arkestra convolt und unsere zwei Percussionisten überarbeitet wurde. Wir von arkestra convolt freuen uns besonders auf das Stück der Heidelberger Komponistin Olga Magidenko, der ein aufregend spannendes Trio gelungen ist.