Holger Schultze, der Intendant des Theaters und Orchesters Heidelberg hat sicherlich unter den Lügen und Intrigen gegen Yordan Kamdzhalov gelitten. Aber wenn der Hofstaat sich so vehement verweigert, was soll der König dann machen? Er weicht der rohen Gewalt.

Täglich konnten Yordan’s Freunde die Fluktuation zum Direktionszimmer des Intendanten beobachten. Der Orchestervorstand, extra für den Rausschmiss von Yordan Kamdzhalov gewählt, hatte sich entschieden, sich als devote Diffamierungsinstanz zu etablieren um so dem Intendanten Holger Schultze gewichtiges Argumentationsmaterial zu liefern, das er mangels Beweisen dringend benötigte. Den Rest seines Hofstaates würde er dann mit der Androhung von Kündigung schon gefügig machen. So war der Orchestervorstand des Philharmonischen Orchesters Heidelberg der Wegbereiter und willfährige Wasall eines neidischen Königs, der täglich den Spiegel befragte, wer der Schönste im ganzen Land sei. Der Spiegel muss ihn immer wieder an Yordan Kamdzhalov verwiesen haben, der mindestens genauso schön wie Jonny Depp ist, aber auch noch über magische andere Schönheit verfügt. Also musste das Märchen wahr werden: Holger musste der Schönste im ganzen Land werden, koste es was es wolle. Er konnte schliesslich allen kündigen, die nicht seiner Meinung waren.
Nur leider leider leider: Michael Schneider hatte seinen Vertrag noch mit dem OB Reinhold Zundel gemacht.
Da war das Orchester – oh selige Zeiten – noch ein eigenes Amt. Oh Macht der Dummheit: jetzt hängt das Philharmonische Orchester am Tropf des grössten Intendanten aller Zeiten: Holger Schultze.

IMG_0301

Profis zu Besuch: Michael Schneider in der Breiten Seite Nummer drei in Sinsheim am 2. Juni 2016. Heute wieder einmal komplett anders. Das Namenwirrwar in meinem Kopf.

Michael Schneider gibt Gitarrenunterricht. Bruno Strnad spielt Gitarre und leitet einen kleinen Flüchtlingschor. Der Chor besteht manchmal nur aus 2-3 Sängern. Kamerun, Togo und Afghanistan sind in diesem Chor vertreten. Wenn mehr kommen, vermehren sich auch die vertretenen Flüchtlingsländer.
Da hat mein Gehirn viele Namen, sehr viele unbekannte noch nie gehörte Namen zu verkraften.
Das fängt schon mit Bruno an, dem Chorleiter. Ein Zungenbrecher dieser tschechische Nachname.
So jetzt eine kleiner Test für Sie, die Leser. Es folgt eine Liste der Vornamen von Chorsängern und Gitarrenorchester Mitgliedern. Lesen Sie sich die Namen einmal durch und schreiben Sie die dann auswendig auf. Ohne zu spicken. Viel Vergnügen:
Hassa, Mohamad, Michel, Raheb, Obaid, Syed, Freddy, Maliksada, Assim,Mosab,Nesar.
So, Sie konnten also alle Namen wiederholen ? Ich gratuliere, ich darf die Namen in der Breiten Seite Nummer drei dann auch noch Gesichtern zuordnen.
Heute bekommen die auf dem Pressephoto vertretenen Gambianer einen Namen.
Erste Reihe von links nach rechts:
Bakari, Djeben, Ansu, Ibraim Ismaila.
Zweite Reihe von links nach rechts:
Sadja, Andrea Schmedes, Kalifo und Michael Schneider.

Die acht Gambianer und ihre Djemben brauchen heute keinen Profi, sie sind es selber. Heute trommeln sie zweieinhalb Stunden ohne Pause und für die anderen afghanischen und syrischen Flüchtlinge.
So widme ich mich mit Bruno dem gemeinsamen Projekt für das internationale Frühstück am 5. Juni in Sinsheim: wir legen mein Gitarrenorchester mit dem Flüchtlingschor zusammen und üben einen Kanon ein und ein weiteres Lied.
Innerhalb von zwei Wochen haben meine Gitarrenschüler Akkordwechsel gelernt, die sie inzwischen im Tempo spielen und die Akkorde mit gutem Timing wechseln können.
Wieder einmal hat Michael Schneider heute gelernt: wenn du etwas geben möchtest, dann darfst du nicht erwarten dass das genau so stattfindet, entgegengenommen wird wie du dir das vorstellst.
Immer wieder spüre ich eine kleine Eitelkeit in mir, die gestreichelt werden will.
Aber sie hat bei mir keine Chance. Ich weiss, einfach für die Flüchtlinge da sein und das sehr regelmäßig, das ist die beste Hilfe die ich ihnen geben kann.

Noch ein Kommentar zur anspruchsvollen „ Chor-Literatur „: Grün grün grün sind alle meine Kleider.
Zweites Repertoire Stück: Es tönen die Lieder.
Hier zum Nota Bene: Weniger ist eben immer wieder mehr. Nämlich besser als gar nichts.

AfD – Flüchtlingshilfe – Integration: Es gibt nichts, ausser man tut es. Michael Schneider als Profi zu Besuch bei Menschen, unseren Brüdern die Hilfe brauchen…………..gemeinsam mit Johanna Thie vom DRK Rhein Neckar.

IMG_6971
Stellen Sie sich vor: Die AfD stellt eines Tages den Bunderkanzler/in. Dann wird es höchste Zeit für einige in Deutschland ihre Haut zu retten. Denn wenn dann deren geplanter Schiessbefehl an unseren Grenzen in die Tat umgesetzt wird, dann ist es bis zur “ Schutzhhaft “ nicht mehr weit. Sie möchten also in die freie Schweiz flüchten. Die Grenzen sind aber dicht. Sie werden abgewiesen, müssen zurück. Sie wissen, was Sie von der Bundesregierung dann zu erwarten haben. Sie sind ein reiner Deutscher ? Dann haben Sie vielleicht noch Glück. Nun haben Sie aber einen Migrationshintergrund – für Michael Schneider das schlimmste Wort seit Jahren. Warum sind wir nicht einfach alle Deutsche ? Menschen ? – also, der Migrationshintergrund heftet Ihnen so etwas wie Rassenschande an, Sie sind irgendwie nicht sauber, gehören nicht dazu. Dann wissen Sie genau, was Ihnen blüht.
IMG_6980
So erging es auch Theodor Kramer, der diese Gefühle nach dem Anschluss Österrreichs an das Deutsche Reich in dem folgenden Lied zum Ausdruck brachte:

Andre, die das Land so sehr nicht liebten
War’n von Anfang an gewillt zu geh’n
Ihnen – manche sind schon fort – ist besser
Ich doch müsste mit dem eig’nen Messer
Meine Wurzeln aus der Erde dreh’n!

Keine Nacht hab‘ ich seither geschlafen
Und es ist mir mehr als weh zumut –
Viele Wochen sind seither verstrichen
Alle Kraft ist längst aus mir gewichen
Und ich fühl‘, dass ich daran verblut‘!

Und doch müsst ich mich von hinnen heben –
Sei’s auch nur zu bleiben, was ich war
Nimmer kann ich, wo ich bin, gedeihen
Draußen braucht ich wahrlich nicht zu schreien
Denn mein leises Wort war immer wahr!

Seiner wär ich wie in alten Tagen
Sicher; schluchzend wider mich gewandt
Hätt‘ ich Tag und Nacht mich nur zu heißen –
Mich samt meinen Wurzeln auszureißen
Und zu setzen in ein andres Land!

Andre, die das Land so sehr nicht liebten
War’n von Anfang an gewillt zu geh’n
Ihnen – manche sind schon fort – ist besser
Ich doch müsste mit dem eig’nen Messer
Meine Wurzeln aus der Erde dreh’n!


Andrea Schmedes vom DRK Rhein Neckar sowie Johanna Thie und Michael Schneider
( mit vielen anderen Helfern ) halten dagegen:
Wir integrieren mit Taten: wir suchen Konzerte, Auftrittsmöglichkeiten, wir suchen den Kontakt mit “ uns Deutschen „.
Ein sehr kommunikatives Medium ist uns vom Leben geschenkt: die Musik.
IMG_6972

Andrea Schmedes vom DRK Rhein Neckar lebt Integration durch Taten: Die Breite Seite Nummer drei in Sinsheim geht an die Öffentlichkeit. Sieben junge Gambianer musizieren öffentlich in Sinsheim, Heidelberg: im Rhein Neckar Gebiet.

Zum vergrösserm klicken Sie auf das Bild.
IMG_8482

Meine Betreuerin vom DRK Rhein Neckar sagte zu Michael Schneider: Tu was.
Er tat: vier privat geliehene Djemben, eine aus eigener Tasche vorgelegt, zwei auf Rechnung gekauft und schon ergibt das ein fulminantes Djemben Septett. Bevor alle Instrumente bezahlt sind – wir hoffen auf spendende Unterstützung – gehen die sieben Gambianer auf Tour.
5. Juni 2016 treten sie mit Michael Schneider auf beim internationalen Frühstück in Sinsheim.
8. Juli 2016 Auftritt in Heidelberg Neuenheim zwischen 16-19 Uhr, eine Initiative des Interkulturellen Zentrums Heidelberg.
16. Juli 2016 13-18 Uhr Auftritt zur 1000 Jahr Feier in Bammental beim interkulturellen Umzug.
17. Juli 2016 Auftritt inn Bammental um 14 Uhr.

Hier noch einmal das Pressephoto mit den Gambianern:
P1000188

Musik zur Marktzeit – das Tango-Nuevo Trio Heidelberg in der Evangelischen Stiftskirche Mosbach – am 4. Juni 2016 um 10.30 Uhr.

Der Freitag Abend wird hier zum Samstag Morgen: Tangoklänge mit Stimme, Bandoneon und Violoncello und Kontrabass.
Die Kirchentür bleibt geöffnet, die Marktgeräusche vor der Kirche singen mit, gestalten und bestimmen den Soundtrack der einzigartigen Atmosphäre dieser kulturellen Institution.
Wer die geöffnete Kirche betritt, angezogen von den Klängen die das Kirchentor nach draussen freigibt, der verlässt sie nicht mehr – bis das Konzert beendet ist. Damit die begeisterten Mosbacher das Einkaufen nicht vergessen, darum ist das Konzert zur Marktzeit besonders kurz gehalten: eine Stunde darf nicht überschritten werden.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Breite Seite Nummer drei in Sinsheim im Wonnemonat Mai. Profis zu Besuch. Der Mittwoch Termin von Michael Schneider. Aber welcher Profi ist heute bei wem? Dies und viel mehr können Sie gleich erfahren.

Frühling. 21°. In Sinsheim in den Messehallen. Auf dem Platz davor wird in dem eingezäunten Gelände fleißig Fußball gespielt. Die Security Männer aalen sich in der Sonne am Eingang, auf jeden Fall im Freien. Diese Feststellung ist eigentlich ein weißer Schimmel, alle Security Männer stammen vermutlich aus den gleichen Ländern, aus denen die Flüchtlinge entronnen sind. Also: Afghanistan, Gambia, Syrien und der Irak. In der großen Halle gibt es trotzdem einige unermüdliche Fernseh – Gucker.
Michael Schneider hat die letzte Woche genutzt, um sein Repertoire zu erweitern, auch mit moderneren Werken, um so Abwechslung in seine Musizierstunden zu bringen. Es war aber niemand da, bis auf drei meiner Gitarren Schüler, die am liebsten gleich mit dem Unterricht begonnen hätten. Stattdessen tauchte der spirituelle Anführer der Trommlergruppe auf, Ismaila. Der durfte dann buchstäblich seine Kollegen “ zusammentrommeln „. Es gibt heute wichtiges zu besprechen. Michael Schneider hat fünf Termine für den Juni organisiert, öffentliche Feste, die zwei Veranstaltungen in der Real Schule Waibstadt. Da geht es um organisatorische Fragen, aber auch um deutsche Zuverlässigkeit, denn Michael Schneider macht sich Sorgen, wie ein Sack Flöhe von Sinsheim nach Waibstadt pünktlich befördert werden kann.
Meine gambianischen Trommelfreunde hören mir eine Weile zu, dann reden sie in einer mir fremden und unverständlichen Sprache unter sich.
Sie diskutieren unermüdlich. Michael Schneider denkt: schöne Musik diese Sprache. Und dann denkt er noch, dieser tiefschwarze Trommler mir gegenüber mit seinen Locken Haaren, einer blauen Wollmütze und das alles in einem weißen T-Shirt: wow das sieht toll aus.
Dann reden sie wieder mit mir, also auf Englisch in diesem Fall.
Die erste Mitteilung: vom 6. Juni bis einschließlich 6. Juli gibt es den Ramadan und da wird keine Musik gemacht. Damit sind alle Juni Termine hinfällig. Und ich stehe blamiert da und kann nur noch sagen, dass ich nicht beleidigt bin und halt Termine verschoben werden und neue Möglichkeiten gesucht werden.
Dann gehen die Tarifverhandlungen in die zweite Runde. Die Trommler verlangen Proben vor Auftritten und Konzerten.
Ich dachte, die trommeln einfach nur so, aber anscheinend geht es bei den Trommlern genauso zu wie bei einem Streichquartett oder einem Oktett von Franz Schubert oder dem Beethoven Septett: da werden die Rollen ganz genau verteilt.
Die weiteren Tarif Verhandlungen führten letztendlich dazu, dass Michael Schneider es nicht mehr ausgehalten hat und mit zwei Gambianern noch am gleichen Abend nach Heidelberg zu Paco, einem Senegalesen gefahren ist um zwei weitere Djemben einzukaufen, heute aber auf Rechnung weil noch keine Spendengelder angekommen sind. Meine beiden Trommler aus Sinsheim konnten sich mit Paco fließend unterhalten und darüber habe ich mich fragend gewundert. Ich erfuhr, dass Gambia, Senegal und Mauretanien bis zur Kolonialisierung durch uns Europäer ein Land und eine Sprache waren. Diese Sprache ist das “ Wolof „.
Also muss ich mal wieder feststellen, dass nicht nur unsere Waffenlieferungen und die kolonialistische Ausbeutung durch Europa diese Länder deformiert hat, sondern ebenso die willkürlichen Grenzen der Kolonialmächte. Ich habe mich immer schon über die mit dem Lineal gezogenen Grenzen im Nahen Osten gewundert.
Fazit dieses Nachmittages: Meine Betreuerin vom DRK Rhein Neckar hat jetzt jede Menge zu tun um die Forderungen meiner Profi Musiker in die Praxis umzusetzen. Daneben steht aber die sehr gewichtige Erkenntnis, dass es sich dabei nicht um Flöhe handelt sondern um sehr verantwortungsvolle und äußerst engagierte Musiker. Verzeihung! Profis.

Das Philharmonische Orchester Heidelberg ist arm dran: Fünf Notenpulte für lernbegierige Flüchtlinge in der berühmten Breiten Seite Nummer drei in Sinsheim können nicht gespendet werden.

Michael Schneider war noch “ Musikbeamter “ der Stadt Heidelberg, da kam eine Anfrage vom DRK Rhein Neckar: gibt es Musiker die Zeit und Lust haben für Flüchtlinge Musik zu machen.
Klaro: alle 63 Musiker setzen sich radikal für unsere deutsche Willkommenskultur ein. Heerscharen neuer Musiker werden daraus hervorgehen und das Gelernte uns Deutschen demnächst zu Ohren bringen. Oder, falls sie nicht bleiben dürfen, sich als Kulturbotschafter in ihrer Heimat mit Musik sich für unsere Wohltaten bedanken. Träumst du ? Oder hast du ein Problem Michael Schneider ? Das stimmt doch gar nicht.
Ich erwache aus meinem Traum und erkenne: stimmt, das war mein Traum. Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Wiedergutmachung.
Ich war der Einzige, solitär defundiert aus einem unermesslichen Reichtum vieler Möglichkeiten.
Jetzt erlebe ich einen Reichtum ganz anderer Art: Inzwischen bin ich ehrenamtlicher Mitarbeiter für die Flüchtlingshilfe beim DRK Rhein Neckar.
Meine Betreuerin vom DRK Rhein Neckar ( Stichwort: kontrolliert die Rentner !!! ) sorgt für mich und meine “ Flüchtlinge „.
Nota Bene zwischendurch: ich war auf Anraten von einem Familienaufsteller vor Jahren bei einem Therapeuten. Der sprach von Synergie Effekten. Dieser Effekt mündete darin, dass er ständig einschlief und ich synergetisch die Sitzungen beendete. Aber dieses Stichwort habe ich mir gemerkt.
Dank meiner Willkommenskultur für Aussenseiter erlebe ich gerade Synergie Effekte durch meine Betreuerin vom DRK Rhein Neckar. Instrumente und Zubehör – auch die inzwischen benötigten sieben Notenpulte – sind auf dem Weg in die Breite Seite Nummer drei.
Michael Schneider hat das Glück, eine “ Rentnerbetreuung “ zu finden, die nicht nur einen Job macht, sondern Begeisterung lebt. Und das so tatkräftig, dass Weihnachten 2016 um einige Monate vorgezogen werden muss.
Worum geht es ? Neben einer wöchentlichen Vorspielstunde geht es inzwischen um Musikunterricht. Notenpulte fehlen, Magnete zum fixieren der Notenblätter.
( Noch gibt es keine Einzelzimmer für die Flüchtlinge, sie sind in 8 bis 10 Bett Zimmern untergebracht. Üben ist nur im Freien möglich. Da weht der Wind. Viele kleine Hindernisse sagen: ich mache es dir nicht leicht ).
Meine Betreuerin vom DRK Rhein Neckar weiss es besser: Sie erfindet die Relativitätstheorie neu: Träge Masse verwandelt sie in Speed Music. Wir hören voneinander !!!!!!!!!!