Uli Johannes Kieckbusch
Mit dabei Dorle Ferber, Violine und Stimme, eine besondere Improvisations-Geigerin, die sich heute einen lang gehegten Wunsch erfüllt: einen Impro-Abend mit
arkestra convolt und den neuesten Kompositionen von Uli Johannes Kieckbusch.
Doch auch Dorle Ferber steuert drei Kompositionen bei. Damit der Klangrausch noch weiter gesteigert werden kann, wirkt außerdem mit: Sora Park, Viola. Noch gut in Erinnerung vom Konzert im letzten Jahr mit „ViolaBaSoniKa“, welches wegen des großen Erfolges im Mai wiederholt wird.
Dorle Ferber, Violine und Stimme
Und einen weiteren Gast begrüßen wir an diesem Abend, die Sopranistin Venicia Randola. Für sie und das gesamte Ensemble hat Uli Kieckbusch zwei Fernando Pessoa Gedichte vertont. Von Uraufführung zu sprechen erübrigt sich, alle komponierten Stücke stammen aus der Feder des Urgroßneffen von Johannes Brahms.
Der alte “Brahms“ hätte bestimmt Gefallen an diesen familiären Kompositionen, würde sie vermutlich als die konsequente Fortführung der Ungarischen Tänze einstufen.
Sora Park, Viola
Ganz kurzfristig und spontan hat die Sängerin Paulina Tyszka ihr Kommen zugesagt. Michael Schneider hat sie kürzlich in Darmstadt anlässlich eines Abschlusskonzertes einer Tagung für Neue Musik gehört und ihm war sofort klar: Paulina Tyszka singt “ Neue Musik „ so lebendig und geschmackvoll kreativ, sie muss nach Heidelberg kommen, bevor andere sie entdecken. Und das wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Paulina Tyszka, Gesang
Und natürlich mit dabei, das gesamte Quartett “ arkestra convolt, unter dem Motto: “ global, quer, instrumental „.
arkestra convolt
Artikel mit dem Schlagwort ‘Evangelische Bergkirche Schlierbach’
Der Profi zu Besuch – Klappe die vierte: Vorhang auf für Entspannung. Der Profi Michael Schneider und sein Publikum.
Morgen ist es wieder soweit, der Profi Michael Schneider spielt Cello und Bass im Flüchtlingsheim “ Breite Seite Nummer drei „. Bevor wieder Musik von Johann Sebastian Bach erklingt und diesmal auch modernere Cello Musik angeboten wird, hier einige Anmerkungen zu meinem Publikum in Sinsheim und Erwartungshaltungen hier und anderswo.
Je öfter ich für Flüchtlinge spiele, desto bewusster wird mir, dass ich vom Philharmonischen Klassik Betrieb in 35 Jahren sehr geprägt wurde.
Dass ein – sehr netter und aufgeschlossener – junger Mann aus Gambia 70 Minuten lang mit seinem Handy beschäftigt ist, das irritiert zunächst. Ich hatte bereits erwähnt, dass er das aber nach jedem Stück durch begeisterten Applaus und ein strahlendes Gesicht wieder wett gemacht hat. Bei anderen mussten eingehende Anrufe angenommen werden. Immerhin, oder besser gesagt: es war für die jungen Männer selbstverständlich, für die Dauer des Gesprächs den Raum zu verlassen.
Ich sprach mit Walter Pfundstein darüber, woraufhin er mir von einem buddhistischen Kloster in der Mongolei erzählte, das er besucht hatte. Da war es für die Mönche ganz selbstverständlich, dass sie mitten in ihrem Singsang das Handy zückten und sogar der Vorbeter musste zwischendrin mal sein Handy auf stumm schalten.
Da fällt mir sofort das Konzert mit Yasmina El-Boazzati in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach vom 4.3 2016 ein. Yasmina hatte einige ihrer Freunde und Klassenkameraden eingeladen. Yasminas Texte und Geschichten waren nicht die leichteste Kost und die Musik , die Walter Pfundstein, Kontrabass und Michael Schneider, Violoncello von dem New Yorker Komponisten David Loeb spielten, war sehr intensiv. Eine junge Frau verliess mitten im Konzert die Kirche – es schiesst mir durch den Kopf: Adieu.
Bald darauf verliess ein kleiner Pulk beiderlei Geschlechts die Kirche: Da Capo: Nicht auf Wiedersehen.
So kann man sich täuschen, sie kamen alle wieder, waren nur mal eine rauchen.
Und dass dieser “ Pulk “ während der Lesungen und der Musik gleichzeitig unter, hinter ihrer Kirchenbank auf irgendetwas starrten, das nenne ich hier nun schlichtweg: Kontemplation.
Wenn ich also meine Erwartungshaltung ändere, dann kann ich nur noch zu dem Schluss kommen: Sehr sympathisch, diese jungen Menschen.
Flüchtlinge in Sinsheim “ Breite Seite Nummer drei „, der Profi zu Besuch : Michael Schneider und was Nicoleta Craita Ten’O dazu sagt.
Ich heiße Nicoleta Craita Ten’o, ich bin am 16 März 1983 in Galati, einer rumänischen Großstadt an der Donau geboren und aufgewachsen. Als Kind war ich scheu, aber fröhlich, und vor allem ganz gern für mich allein. Jede freie Minute nutzte mein kindlicher Verstand um sich in die eigenen Phantasie zu begeben, ich weiß noch, wie die kleinsten Dinge mich zu einer Geschichte anregten und dass ich nie gezögert habe, mich von den jeweiligen Geschichten gefangen nehmen zu lassen, auch wenn ich dadurch viele Stunden einsam verbrachte. Als Kind war mir die Familie wichtig. Genau so wichtig war die Schule für mich. Die Schule war mein zweites Zuhause. Ich liebte meine Lehrerinnen, ich liebte das Lernen. In den ersten Grundschuljahren hatte ich die Angewohnheit, den Inhalt des nächsten Unterrichts im Voraus, zu Hause aus dem Schulbuch zu lernen. Meine damalige Lehrerin schätzte diesen Einsatz und belohnte mich dadurch, dass ich, mit ihr zusammen die Klasse unterrichten durfte. Die Schule war der schönste Ort der Welt für mich. Ich war nicht sehr kontaktfreudig und verbrachte sogar die Pausen mit Vorbereitungen für die nächste Unterrichtstunde, aber diese Aneignung von Kenntnissen, die dazu führte, die Welt etwas besser zu verstehen und die Anerkennung, die ich dadurch erhielt, waren meine heile Welt, mein eigenes Planet der Rosen. 1996, im Alter von 13 Jahren, bin ich, nach einem traumatischen Erlebnis, aus meinem Leben ausgeschieden, ich bin innerlich zerbrochen, habe das Sprechen eingestellt, die Menschen machten mir auf einmal Angst und ich wünschte mir zu sterben. Ich war nicht mehr in der Lage, die Schule zu besuchen, ich habe viele Jahre einfach nur im Bett gelegen, mit einem Heft und einem Stift auf dem Kopfkissen – ich schrieb Gedichte. Und ich schrieb sie überm Kopf, aus dem Bauch heraus, oder auch mit Tränen in den Augen. Ich schrieb sie, weil ich nicht anders konnte – ich lag im Bett und schrieb Gedichte. 2001 erhielt mein Vater, als Schiffbauingenieur, ein Arbeitsangebot in Hamburg. Es war nicht leicht, Rumänien zu verlassen, es war nicht leicht in Deutschland Anschluss zu finden. Mir persönlich tat die neue Umgebung sehr gut, ich öffnete mich und fing an, an einem geregeltem Alltag Teil zu nehmen. Durch das Schweigen und durch die Angst vor Menschen, war es mir nicht möglich einen Deutschkurs zu besuchen. Die Deutsche Sprache war mir vollkommen fremd, daher habe ich weiterhin auf Rumänisch gedichtet. 1999 wurde in Rumänien mein erster Gedichtband veröffentlicht, eine Sammlung aus den Gedichten, die ich im Liegen geschrieben habe. In Deutschland habe ich meinen ersten Roman verfasst, der ebenfalls in Rumänien veröffentlicht wurde. Das Buch beschreibt die Schwierigkeiten der Teenager-Zeit, die Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Ansprüchen an den jungen Menschen und die Entdeckung der eigenen Homosexualität. Weitere 5 Jahre nach der Veröffentlichung dieses Romans habe ich meine Texte auf Rumänisch verfasst, davon erblickten ein weiterer Roman und ein zweiter Gedichtband das Licht der Welt. Rumänien entfernte sich, aber, mit jedem Tag mehr und mein Herz schlug inzwischen für, in meinen Augen, den schönsten Ort auf dieser Erde, für meine neue Heimat Deutschland und für die Deutsche Sprache. 2009 habe ich den Entschluss gefasst, ausschließlich auf Deutsch zu schreiben. Die ersten Versuche waren mühselig. Ich habe bis zu 8 Stunden an einem Gedicht gesessen. Ich übersetzte Begriffe aus dem Rumänischen, schlug dann in Duden nach diesen Begriffen nach um den Artikel festzustellen und benutzte ein Grammatikbuch bei der Formulierung fast jedes Satzes. Mit dem Synonymenwörterbuch habe ich mein Vokabular erweitert. Heute noch brauche ich bei jedem Text solche Hilfsmittel. Das Entscheidende bei der Erlernung der Deutsche Sprache war, mein ganzes Denken auf Deutsch umzustellen. Ich träume inzwischen ausschließlich auf Deutsch und habe das Gefühl, dass ich schon immer Deutsch gesprochen habe, die Sprache habe ich jetzt im Blut. 2010 durfte ich mein erstes Buch auf Deutsch in den Händen halten – ein Gedichtband über Liebe. Auch die darauffolgenden Romane handeln von Liebe, nämlich von der Liebe zwischen zwei Frauen. Es ist ein sehr wichtiges Thema für mich und ich würde gern meinen kleinen Beitrag zu mehr Toleranz leisten, in der Hoffnung, dass die Gesellschaft sich bereit erklärt, mehr Verständnis dafür aufzubringen. Auch wenn die Berührungsängste noch da sind, sollte jeder von uns, denke ich, seinen eigenen Schalter umlegen, weil es nur eine Kopfsache ist, zu akzeptieren, dass es uns frei steht, uns den Menschen an unserer Seite selbst auszuwählen, unseren Weg unbehindert zu gehen. Meine Bücher auf Deutsch sind (mit Ausnahme meines letzten Buches), und dafür möchte ich mich entschuldigen, in einer fehlerhaften Sprache geschrieben – ich habe massige Grammatik- und Rechtschreibungsfehler gemacht. Ich bin nicht stolz darauf, ganz im Gegenteil.
Ich heiße Nicoleta Craita Ten’o, bin 32 Jahre alt, stumm, ich habe ein ganz skurriles Erscheinungsbild, ich wohne zusammen mit meiner Katze in Bremen und arbeite in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Ich schreibe immer noch jeden Tag an meinen Manuskripten. Meine Träume sind alle in Erfüllung gegangen – ich bin dankbar für dieses Land, für Deutschland, für die Menschen hier, die mich bedingungslos aufgenommen haben, für jedes Lächeln, das mir zugeworfen wird und für die Großzügigkeit derjenigen, die die Zeit und die Geduld aufbringen, meine Texte kennenzulernen. Vielen Dank!
Musiker und Musikant ein Einem, das ist Stefan Kirsch. Der Solokontrabassist Michael Schneider hat die Ehre, am 8. April 2016 um 20 Uhr mit diesem excellenten “ Longhorn “ zu konzertieren.
Wenn der Musiker und Komponist Stefan Kirsch eines seiner Stücke “ Fröhe Östern „ nennt, dann erwartet Sie an diesem Abend alles ausser Langeweile. Davon haben Sefan Kirsch , Michael Schneider und arkestra convolt überhaupt keine Ahnung. Vielmehr haben Sie die Gelegenheit zu verstehen, was mit dieser Formation erst möglich wäre, würden sie sich nicht nur zu einem all-jährlichen ad hoc Ensemble vereinigen. Aber genau dafür steht diese Konzertreihe, der “ Querklang am Berghang „, für die Erweckung Ihrer Sehnsüchte jenseits des Bekannten und Allzu-Vertrauten. Den Vergleich mit Veranstaltungen wie Heidelberger Frühling oder Enjoy Jazz scheuen wir dabei zu keiner Zeit.
Olga Magidenko Thanatos Mein Vater Sohn ist kalt op. 101 (2015) für Sprecher und Kontrabass nach den Texten von Stefan Hölscher
Veröffentlicht am 15.10.2015
Konzert am 10. 10 2015 in Schlierbacher Bergkirche Heidelberg
Olga Magidenko Thanatos Mein Vater Sohn ist kalt op. 101 (2015) für Sprecher und Kontrabass nach den Texten von Stefan Hölscher
Jason und Medea im Jubiläumskonzert 10.10.2015 – Claus Rosenfelder, Klarinette und Michael Schneider, Violoncello
Zum dreijährigen Jubiläum der Konzertreihe “ Querklang am Berghang “ widmete der Querklang einen der drei Jubiläumsabende der Heidelberger Komponistin Olga Magidenko.
Walter Pfundstein – Claus Rosenfelder und Michael Schneider spielen: 2 Essay Trio für Klarinette, Violoncello und Kontrabass von Olga Magidenko.
Veröffentlicht am 15.10.2015
Olga Magidenko – „Zwei Essay“ op. 15 für Klarinette, Violoncello und Kontrabass (1982) in Portrait – Konzert am 10. 10. 2015 in Schlierbacher Evangelische Bergkirche
Interpreten: Claus Rosenfelder – Klarinette, Michael Schneider – Violoncello, Walter Pfundstein – Kontrabasse
Philharmonisches Orchester Heidelberg: der Solokontrabassist Michael Schneider spielt „Spagnelo “ für Kontrabass Solo im Jubiläumskonzert am 10.10.2015 im Querklang am Berghang.
Veröffentlicht am 15.10.2015
Olga Magidenko. Spagnolo op. 21 für Kontrabass solo
in Portrait – Konzert am 10. 10. 2015 in Schlierbacher Evangelische Bergkirche
Solist – Michael Schneider
Stephan Kirsch im Dialog mit Michael Schneider am 8. April 2016 im Querklang am Berghang.
Es bereitet dem Solokontrabassisten Michael Schneider immer wieder grosse Freude, wenn die Gäste im Querklang am Berghang mit ihm persönlich in einen Dialog treten.
( Viermal im Jahr, alle drei Monate gestaltet er gemeinsam mit arkestra convolt die Konzerte. Die übrigen acht Konzerte gestaltet er mit wechselnden Ensembles und Gästen.)
Im April 2016 spielt er als Ensemblemitglied von arkestra convolt. Aus der Sicht des Cellisten Michael Schneider ist es jedoch immer noch etwas ganz besonders, mit so einem “ Longhorn “ Spezialisten wie Stephan Kirsch in einen neuen musikalischen Dialog zu treten. Mal um gemeinsam über Johann Sebastian Bach zu improvisieren, ebenso wie in freier Improvisation.
Bernhard Helpenstein – Cellist und Verleger sowie engagierter Verfechter guter moderner Musik für das Violoncello.
Bernhard Helpenstein schreibt auf seiner Verlagsseite:
“ Die PONTICELLO Edition wurde 2009 gegründet. Ziel dieses neuen Musikverlages ist es, interessante Streicherliteratur im Allgemeinen und Literatur für das Violoncello im Besonderen in vorbildlichen Ausgaben herauszugeben.
Einen ersten Schwerpunkt setzt die Edition mit der Herausgabe einiger Werke des amerikanischen Jazz-Cellisten Mark Summer, Mitbegründer des Turtle Island Quartet. Als erstes Werk erschien im Januar 2010 das Solostück für Violoncello Julie-O.“
Im Sommer 2014 kündigte ich auf dieser Seite an, dass ich “ Juli-O “ von Mark Summer im Querklang spielen werde. Daraufhin setzte sich Bernhard Helpenstein mit mir in Verbindung und empfahl mir ein weiteres Stück von Susanne Paul: “ Just Doodling “ für Violoncello Solo. Dann schickte er mir auch gleich die Noten. Dafür bin ich ihm immer noch und immer wieder sehr dankbar. Und wissen Sie, möchten Sie wissen wer noch dankbarer dafür ist ? Meine Frau !!! Immer wenn ich dieses Stück spiele, dann kommt sie begeistert und wiederholt immer wieder diesen Satz: “ Was für eine wunderschöne Musik, die gefällt mir am besten. “
Im übrigen bin ich immer noch sehr hungrig. Ich verhungere nicht und bin keineswegs unzufrieden. Aber durch den Hinweis auf Susanne Paul machte mich Bernhard Helpenstein auch mit seinen anderen Veröffentlichungen bekannt. Und ab und zu habe ich hier die wunderbare Gelegenheit, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die anderes wissen, die sogar auch etwas besser und mehr wissen als ich.