Die Recital Box für Cello von Anik Avakian

Seit vielen Jahren hängt die “ Recital Box “ am Steg meines Cellos, verunsichert Klassiker – weil die Töne scheinbar ewig nachklingen – erfreut Weltmusiker wegen des endlosen Sustains und dem Echo Effekt, der besonders markant beim Zupfen – für Klassiker: Pizzikato – seine Wirkung zeigt. Ich habe immer meinen halligen Kirchenraum dabei.
Die Recital Box ist eine Erfindung des österrreichischen Gitarristen Vanik Avakian, der sie für das Cello weiter entwickelt hat.
http://www.recitalbox.de/deutsch/erfinder.php
Das ist eine Plastikschachtel in der eine Metallfeder auf Schwingungen reagiert und eine hallige Verlängerung der Töne bewirkt. Ausser dem momentanen Effekt hat sie auf Dauer auch eine ähnliche Wirkung wie die Vibrationsentdämpfung. http://www.kontrabass-cello.de/werkstatt/
Glissandi und vibrierte Töne liebt diese Box ganz besonders und verstärkt sie mit Nachhall. Alle Töne klingen länger nach als gewohnt, genau mit dem gleichen Effekt den wir aus Kirchenkonzerten kennen. Ich höre immer wieder Einwände gegen diese Klang-Box: bei Bach klingen die alten Töne zu lange mit den neuen gemeinsam. In der Kirche ist es auch nicht anders ! ( Warum, frage ich die Gegner dieses Effektes gibt es dann noch Kirchenkonzerte ? )
Sie ahnen es: dies ist nichts für klassische Puristen und es ist auch eine absurde Vorstellung, dass in einem Orchester alle Streicher den Klang beenden, während die gesamte Cello Gruppe noch ewig in die Stille klingt ohne zu spielen.
Ergo: Free Jazz, Weltmusik, Kletzmer, Klangfetischisten und Individualisten sind geeignet für diese wunderbare Erfindung.
Immerhin: der Komponist und Gitarren Virtuose Willy Burgos hat mir seine Komposition “ El Antigal “ für mein Cello gewidmet. Nicht mir ! Er hat einen, den speziellen Klang meines Cellos wahrgenommen und gespürt: diese Stimmung kann nicht jedes Cello erzeugen.

Zitat:
“ Die MAGIC BOX…! Was sonst?
Wie könnte man sonst das kleine versteckte Wunder-Ding, das wie tausend Resonanz-Saiten wirkt (jedoch ohne das man diese Saiten vor dem Spiel auch… stimmen muss!), und meine musikalischen Gedanken viel leichter und klarer in Realität verwandelt, ohne die natürliche Tonfarbe meines Cellos zu verfälschen?
Mit der RECITALBOX, meine solo Stücke bekommen genau den extra-Kick, so dass die Suche nach neuen Klangwelten aufregend und ergebnisreich wird; die schnelle Folge von Akkorden bekommt eine Art orchestraler Dimension, die involvierten, dramatischen Passagen beginnen zu „glühen“, ja die ganze Sound-Palette, typisch für die zeitgenössische Musik, überschreitet alle Grenzen!
Mit dem Barockrepertoire hat man auch eine wahre Freude – mit der RECITALBOX hat man sogar im Freien den Eindruck, in der schönsten gotischen Kirche zu spielen…
Anders als bei den meisten „Spielsachen“ unserer Zeit, die RECITALBOX braucht nicht einmal…Strom!
Das einzige Problem mit der RECITALBOX: man braucht den Mut es zu verwenden! Was mich betrifft, ich habe den Mut dazu. „Cello-UP“!
Yvonne Timoianu
Konzert-Cellistin

www.timoianu.at
www.concert-soloists.at
www.yvonne.timoianu.com