Das Cello – ist das Instrument des Jahres 2018. Michael Schneider widmet sich in diesem Jahr mit vielen Crossover Projekten diesem Instrument. Cello-hoch-drei am 16. März 2018 um 20 Uhr in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach.

Ein besonderer und seltener Gast ist die Solistin dieses Abends in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach: Salome Schneider, Violoncello.
Zur Zeit ist sie Mitglied im Bonner Beethoven Orchester. Insbesondere studiert sie gerade “ Echnaton “ von Philipp Glass ein, sowie demnächst die “ Soldaten “ von Bernd Alois Zimmermann. Beides Programme, die unendlich an den Sehnen zerren. Trotzdem , sie hat es sich nicht nehmen lassen, den Querklang des Monats März mit virtuoser Cello Musik in einen Abend des Wohlklangs zu verwandeln.
Vier Jahrhunderte Cello Literatur umspannt unsere Sicht auf das Instrument des Jahres 2018.

Selten ist die Sonate Nr 5 e-moll von Antonio Vivaldi in der Besetzung Cello-Gitarre zu hören. Die feine Akustik der Evangelischen Bergkirche Schlierbach lädt jedoch dazu ein, gibt dem intimen Charakter dieser Konstellation den akustisch-füllenden Rahmen.
Dann gibt es auch noch die Sonate G-Dur für Cello von Bernhard Romberg. Allgemein bekannt ist die Fassung für Cello und Klavier ( von Jansen ). Völlig unbekannt ist, dass das Original vom Komponisten als Trio verfasst wurde. Besetzung: Violoncello-Viola-Bass. In leichter Abwandlung übernimmt an diesem Abend Michael Schneider den Part der Viola auf dem Cello.
Lange bevor es Apokalyptica gab, lange bevor Bass und Cello Ensembles modern wurden, habe ich mit meinem Ensemble “ Bass muss sein “ Unisono-Konzerte kreiert. Der Kontrabassist und Komponist Hans Kunstovny, ehemaliger Solokontrabassist des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim erfand für seine Kammermusik die Besetzung mit zwei Celli und einem Kontrabass. Damit stand ihm, also auch dem Komponisten und Arrangeur Hans Kunstovny – ein enormer Klangraum von der tiefsten Tiefe bis in schwindelerregende Geigenhöhen zur Verfügung.

Der Komponist und Cellist Bernhard Romberg wird allgemein als Cello-Virtuose gepriesen. Das habe ich bisher nicht verstanden – bis ich Salome Schneider bei den Proben in unserer Triobesetzung erlebt habe. Ja, er war ein Virtuose. Leider wurde seine wunderbare Musik missbraucht. Wenn Heerscharen von Schülern diese Musik als Largo-Etüde spielen so gut es eben geht, dann zwingen sie meine Windhunde im Schleichgang über die Wiese zu kriechen. Die Eleganz dieser wunderbaren Tiere kommt aber erst bei ca. 70 km/h zum Tragen.
Und Salome Schneider hat dieses wichtige Drehmoment erkannt.

Das Ensemble:
Salome Schneider – Violoncello
Walter Pfundstein – Kontrabass
Michael Schneider – Violoncello, Gitarre