Extra 3 und das Erdogan “ Fakten “ Video: Seien wir froh, dass sich der Staatspräsident über die Fakten aufregt. Er selbst hat diesen Riesenerfolg möglich gemacht.

Warum denn das jetzt ?
Weil ihm die Fakten – nennen wir sie ruhig : Wahrheit – nicht passen. Er bevorzugt seine Brille. Moderator Christian Ehring ist stolz darauf, dass Erdogan diese Sendung anscheinend selbst schaut. Eigentlich ist diese ganze Angelegenheit ein gewaltiges Eigentor des türkischen Präsidenten, denn seine Reaktion verschafft diesem Video die allergrößte Aufmerksamkeit. Andernfalls wäre dieses Video garantiert an Michael Schneider vorbei gegangen.

Diese Aufregung hätte sich Michael Schneider in Heidelberg im Jahr 2012 gewünscht als die große Verleumdungs und Intrigen Kampagne des Heidelberger Intendanten Holger Schultze gegen Yordan Kamdzhalov begann.
Vor drei Jahren gab es keine ganz große Aufregung wie jetzt beim türkischen Staatspräsidenten. Alle mir damals bekannten Verleumdungen und Gerüchte habe ich anscheinend als Einziger hinterfragt und widerlegt. Das ging damals von Vorwürfen über einen Rausschmiss an der Komischen Oper in Berlin bis hin zur sexuellen Belästigung in Heidelberg. Vielleicht hat sich tatsächlich damals niemand darüber aufgeregt, weil diese Verleumdungen überhaupt nicht faktenbasiert sein konnten. Und Gerüchte schweben nun einmal gerne im diffusen und unklaren Nebel eines “ On-dit „.
Mir ist auch nicht bekannt, dass der Heidelberger Intendant Holger Schultze oder der damalige Orchestervorstand sich von solchen Diffamierungen distanziert hätte.
Hinter vorgehaltener Hand wurde Yordan Kamdzhalov sogar als “ der Balkanese “ tituliert. Schmähbriefe wie: “ Du und deine Familie ihr müsst erst einmal Mensch werden “ ist nur ein Beispiel von unzähligen.
Das waren ja alles keine Fakten, sondern Verleumdungen und wie man beim türkischen Staatspräsidenten nun deutlich sieht: nur über Fakten lässt sich gut aufregen.

Extra 3 Satire auf YouTube: “ Erdowie, Erdowo, Erdogan „

Michael Schneider empfiehlt: unbedingt anschauen. Wahrscheinlich trifft diese Art von Kritik diesen machtgeilen Menschen viel mehr als jede Menschenrechtsanklage oder Forderungen der EU nach Anpassung in unsere Richtung.
Irgendwie muss sich Recep Tayyip Erdogan ausgeschlossen fühlen, nicht wahrgenommen. Die krude türkische Erdogan Realität wird hier schließlich locker flockig und seicht daher “ geschlagert „, da wirken die Bilder im Clip noch krasser.
Ja, das scheint der Grund zu sein, dass er den deutschen Botschafter einbestellt hat: er möchte mit seinem Regierungsstil wahr- und ernst genommen werden.
Da fällt mir ein, unserem Intendanten Holger Schulze erging ist vor drei Jahren ähnlich. Es war die Zeit, in der Michael Schneider mit wenigen anderen Kolleginnen und Kollegen für den Verbleib von Yordan Kamdzhalov in Heidelberg kämpfte. Da im Theater und in der Stadt Heidelberg, sowie bei den Gemeinderatsfraktionen damals von seinen Gegnern so viele Lügen und Intrigen verbreitet wurden, nutzte Michael Schneider die Gelegenheit, in einer Rundmail seine andere Sicht der Dinge darzustellen.
Der Verteiler, den Michael Schneider in seiner Rund Mail benutzte, enthielt leider auch die Mail Adresse eines pensionierten Kollegen sowie eines Praktikanten.
Nur die Mail Adresse unseres werten Intendanten Holger Schultze fehlte.
Sofort erhielt ich einen Anruf, in dem der Intendant sich empört darüber äußerte, dass er ausgeschlossen wurde. Gleichzeitig drohte er natürlich mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen. Und er bestellte Michael Schneider ein: sofort 1 Stunde später in sein Büro. Dann kam eine ergänzende Einbestellung auf das Rathaus zum Kultur Bürgermeister Dr. Gerner.
Nun war es das Recht von Michael Schneider, eine Begleitperson als Zeugen mit hinzu zu ziehen. Auf die Schnelle und in dieser Kürze war ihm dies aber nicht möglich. So sagte Michael Schneider die Einbestellung auf das Rathaus ebenso kurzfristig mit oben genannter Begründung ab.
Ob jetzt Herr Schultze und Herr Dr. Gerner Händchen hielten, während sie auf mich warteten, davon weiß ich nichts.

Was nun Herr Seehofer? Die Flüchtlingsheime sind halb leer. Treten Sie deutsches und europäisches Recht mit den Füßen? Sind Sie ein Gesetzesbrecher?

Jeder kennt den Satz von Bertolt Brecht: “ Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm“.
Das möchte Herr Seehofer auch weiterhin, aber auf Kosten der Menschen, die durch unsere Waffenverkäufe erst in diese Lage gekommen sind.
Ein Küchen Rezept meiner Großmutter lautete folgendermaßen: “ Fünf sind geladen, zehn sind gekommen, gieß Wasser zur Suppe, heiß alle willkommen“.
Für eine weitere Million Flüchtlinge wäre bei uns locker Platz, viele Flüchtlingsunterkünfte leiden unter Mangel.

Aber jetzt sind die Grenzen dicht und nun kann Herr Seehofer in aller Ruhe den Waffenexport weiter unterstützen, muss sich die Opfer unseres Reichtums zumindest hier nicht länger anschauen. Leiden Sie unter einer heftigen Profilneurose ? Als Mann in der zweiten Reihe wäre es viel mutiger gewesen, unsere Kanzlerin vehement zu unterstützen. Das wäre ein Synergie Effekt sondergleichen. Aber dazu bedarf es wirklichen Mutes, dazu braucht es keiner große Klappe.

Verkauft Deutschland noch Minen ?
Welche Waffen verkaufen wir eigentlich den Diktatoren dieser Welt ? Sie kennen sich da vermutlich sehr gut aus. Machen Sie doch zu diesem Thema Ihre Klappe ganz groß auf!
Können Sie es nicht ertragen, wenn Sie sich nun sozusagen “ millionenfach “ das Elend der Flüchtlinge hier in Deutschland anschauen müssen ?

Und hier noch ein anderes Wort: Sie treten die Hilfsbereitschaft unzähliger Deutscher mit den Füßen: sie alle verlangen kein Geld für ihre Tätigkeit, ganz anders als Sie und Ihre Kollegen, von denen sich manche die Taschen füllen, als Ironie Aspekt zu den “ Millionen “ Flüchtlingen: Sie verdienen sich die Millionen in Bargeld.
Was zählt Ihr bescheuertes Pseudowissen gegenüber der tatkräftigen Hilfsbereitschaft unzähliger – namenloser – Helfer?
Sie, Herr Seehofer und die AfD sind die Schande Deutschlands.

Der “ Clash der Kulturen “ – Realpolitik und Realität. Horst Seehofer und das Philharmonische Orchester Heidelberg.

Ein Jazzer, Bebop, New Orleans, Irish Folk, Strassenmusik, Konzerte mit Stevie Wonder oder Barney Bigard, Max Collie und Phil Mason: so ein schräger Vogel beginnt sein “ ordentliches “ Leben 1979 im heutigen “ Philharmonischen Orchester Heidelberg “ mit dem heute weltberühmten Intendanten Holger Schultze.
Der schräge Vogel bin ich: Michael Schneider, der Solokontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg. Vermutlich der einzige seiner Art, der weiß, was eine Uraufführung ist – für/mit Kontrabass. ( Oder haben Sie im Internet oder auf YouTube schon eine Spur von meinem Stellvertreter gefunden ? Ich danke für Hinweise.)
Ist es Frust – oder gar wirkliches besser Wissen, das meinem Stellvertreter vor Jahren die Worte diktierte : “ Wenn du Krieg willst, dann kannst du das haben, so wie du spielst, das gefällt auch nicht jedem „.
Meine Bitte lautete: Bitte beginne die Töne nicht so kratzig.
Sie merken: einen Bruch spüren und erleben wir nicht nur im großen Ganzen, sondern das Problem liegt schon lange im Detail.
Mit einem Kampfmobil neben mir macht es keinen Sinn mehr, kreative Musik zu wollen, noch nicht einmal zu spielen.
Eine Gruppe ist nur so leise wie der lauteste spielt.
Eine Gruppe kann nur so schön klingen, wie der, der die hässlichsten Töne spielt.
Spätestens dann hat jeder Anspruch auf Ästhetik, jede Streicher Spielkultur, jeder Anspruch auf Gruppenhomogenität keine Chance mehr
.
In meinen kontroversen Gesprächen mit unserem GMD Cornelius Meister erwähnte ich immer wieder, dass ich mit drei Solo Kontrabassisten ja eigentlich der Tuttist sei. ( Mein Stellvertreter und ein weiterer Kollege haben sich meine Position sicherlich gewünscht, mangels Ausführung sich den inneren Anspruch darauf jedoch vehement bewahrt ). Herr Meister quittierte solche Bemerkungen mit Unverständnis. ( Humor ist nicht seine wichtigste Begabung ).
Und jetzt kommt so ein zweiter “ Stellvertreter “ daher: Seehofer, der quengelnde Mann aus der zweiten Reihe, der selber vom Wohlstand unserer Waffenverkäufe lebt.
Der ist genau ist der Mann, er versucht der Mann zu sein, der genau weiß wie es geht. Unsere Bundeskanzlerin Frau Merkel weiß es auch: wir haben eine Schuld anderen, verfolgten und ausgeschlossenen Menschen gegenüber.
Horst Seehofer ist genau der Mann der es weiss. Voll im Wohlstand, voll im Fleisch und im Reichtum und er meint, nur er alleine hat die Weisheit mit den Löffeln gefressen, sowie die Lösung für alles.
Der Mann aus der zweiten Reihe, der es nie richtig zu etwas bringen wird, der sich sehr wichtig findet in seiner prolligen Art, der meint er hat das größte Sagen.
Sehr geehrte Frau Merkel, Sie sind die Kanzlerin. Lassen Sie sich ruhig von Horst Seehofer an das Bein pinkeln, dann wird es wenigstens kurzfristig etwas warm.
Aber sie bleiben die Chefin, und er bleibt der ewige Mann auf der zweiten Bank, der Hinterbänkler
.
Das Motto meiner Web Seite: wer neue Kontinente erobern will, der muss die alten aus den Augen verlieren.

Francois Rabbath’s „Nouvelle Technique de la Contrebasse “ das Cello – Paradies mit der Rabbath Technik und den Genssler “ Rabbath Saiten Golden Label “

Ein langer Weg der Suche und des Wartens ist vorbei.
Die Rabbath Technik, von mir auf das Cello übertragen macht Musik für mich ( und jeden anderen Anfänger der es wissen will ebenso ) auf eine Weise spielbar, die mir das endlos lange Üben erspart. Selbstverständlich nicht das Üben an sich. Der Unterschied zur herkömmlichen Ausbildung besteht darin, dass ich auf herkömmliche Weise nur das übe, was ich gerade an Noten vor mir habe. Mit der Rabbath Technik übe ich quasi “ einmal “ für alle weiteren Stellen.

Und jetzt kommt noch das Sahnehäubchen oben drauf: Die Genssler Saiten für Cello “ Golden Label „. Das Klangparadies für Michael Schneider.
Aber auch das gibt es nicht geschenkt. Ich bekam den neu entwickelten Satz und nahm sofort die A-Saite wieder ab: So geht das nicht, die macht zu schnell schlapp ! – war mein erster Impuls. Beschwerde bei Gerold Genssler. Lange Gespräche. Dann reisst meine alte A-Saite, die auch von Gerold stammt. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als die neue Original-Saite wieder aufzuspannen.
Seit vielen Jahren predige ich vielen Menschen, meinen Kindern und Schülern: meistens bist du das einzige was du ändern kannst. Also habe ich mich daran erinnert und inzwischen weiss ich: diese A-Saite erlaubt kein ungehobeltes Verhalten. Immer schön zart an die Saite. Aber dann: jetzt geht da tierisch die Post ab und ich möchte sie nicht mehr missen.
Nach meinem letzten Konzert im “ Querklang am Berghang “ in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach erhielt ich Komplimente: “ Sie spielen so schön “ – dabei liegt das gar nicht an mir, das sind die Saiten, die mich und mein Publikum verzaubern. Nachdem ich gelernt habe, mit den neuen Saiten umzugehen und besonders der A-Saite meinen Respekt zu zollen, geht da nichts an Kraft und Energie verloren, es wird nur auf eine andere, sorgfältigere und achtsamere Art ausgeführt. Der Dirigent Mario Venzago erklärte mir einmal, wie barocke Spielweise geht: “ Einfach noch viel schöner spielen als normal „. So darf der Leser das hier auch verstehen. Einfach den Bogen auf die Saiten, ordentlich drücken und dann los-sägen, das geht eben nicht mehr.

François Rabbath – der Zen Meister der Musik und des Kontrabasses.

Wer etwas anders machen möchte, der hat es nicht leicht. Eine fest eingefahrene Spur gibt leicht und freiwillig nicht den Weg frei für eine Richtungsänderung.
Über meine musikalische Weggabelung habe ich auf dieser Seite schon viel geschrieben, die begann 1991 mit meinem musikalischen Zweit-Studium bei François Rabbath.
Das löste sehr schnell Gegenreaktionen aus, die ein Kollege zusammenfassend so formulierte: “ Verlass uns nicht, bleib doch bei uns. “
Leid und Elend, so wie “ Pomp “ und “ Circumstances “ dieser 25 Jahre, die inzwischen mehr als Zweidrittel meines Orchester Berufslebens ausmachen, möchte ich meinen Lesern in den folgenden Aphorismen widerspiegeln.

Wahnsinn ist, immer dasselbe zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe.

Wenn ich immer nur das tun würde, was von mir erwartet wird, könnte man auf meinen Grabstein schreiben: mein Leben hat allen gefallen, nur MIR nicht.
Udo Lindenberg drückt das so aus: Nimm dir das Leben und lass es nicht mehr los, denn alles was du hast ist dieses eine blos.

Ein Optimist liegt genauso oft falsch wie ein Pessimist, aber der große Unterschied ist, dass er eine Menge mehr Spaß hat.

L‘ homme est la seule créature qui refuse d’être ce qu’elle est. ( Albert Camus )

Bewege dich im Leben, sonst bewegt das Leben dich. Nur durch eigene Bewegung bewegt sich was in deinem Leben.

Der Mensch stolpert nicht über Berge, sondern über Maulwurfhügel.

Zufällig, gerade gestern telephonierte ich mit einer Pianistin/ Dirigentin. Ich empfahl ihr unter anderem unsere Web Seite: lyrik-kontra-bass.de
Dort gibt es auf einem Video mit Stefan Hölscher und mir “ Reitba“ von François Rabbath.
Plötzlich hörte ich die Bemerkung: „……. oh, ich höre gerade nebenher den Francois Rabbath…. mann, ist DAS schön gespielt – so schön habe ich einen Kontrabass noch nie gehört!…“

Falls ich es bis dahin noch gewusst haben sollte, spätestens jetzt weiß ich, der Weg war richtig, es hat sich gelohnt.

Und was hat dies mit “ Zen “ zu tun?
Francois Rabbath hat mir von der ersten Stunde an immer wieder den folgenden Satz mit auf den Weg gegeben:“ Tu auras l’habitude d’un virtuoso „
Ich übersetze: du wirst das Lebensgefühl eines Virtuosen haben.
Für dieses Gefühl, für diese Lebenseinstellung brauche ich keine Preise oder Bescheinigungen. Wer mehr darüber wissen möchte, dem empfehle ich das Buch von Alfred Herriegel: “ Zen in der Kunst des Bogenschießens „.

Hohenzollerische Zeitung vom 10.3.2014 zum Konzert in Hechingen mit Uli Kieckbusch und arkestra convolt

HECHINGEN

Musik in der (Strick-)Fabrik

Eine Fabrik und ein Konzert rund um Jazz, Free-Jazz und Blues: passt das zusammen? Ja – erbrachten die Musiker von “Arkestra convolt” im vorletzten “Hechingen kieckt!”-Konzert den Beweis.
Man musste fast ein bisschen suchen, bis man den Ort des vorletzten Konzerts in der Reihe “Hechingen kieckt!” fand: Die Tutto-Fabrikhalle der Wolfgang Zwerger GmbH (Opal) diente am Wochenende dem Ensemble “Arkestra convolt” als Konzertraum mit erfrischendem, ungewöhnlichem Charme.
Hechingen Wollfabrik 3
Das Quartett mit Bernd Stang an der Posaune, Michael Schneider am Kontrabass und Cello, Claus Rosenfelder am Saxophon und Francesco Panarese an den Percussions gründete sich 2009 und vereint Folklore mit neuer Musik. Die Gruppe greift zwar auf komponierte Musikstücke zurück, lässt sich aber gegenseitig Freiraum für gemeinsame und solistische Improvisationen.

 Durch die geschickte Stimmführung konnte jeder der Musiker nicht nur in den solistischen Parts sein Können unter Beweis stellen, sondern sich auch in die Gruppe einbringen, so dass sich die Mitglieder harmonisch ergänzten: Michael Schneider umgarnte seinen Kontrabass regelrecht und entlockte ihm leichthändig wohlig dunkle Jazzklänge. Bei einem von ihm gewählten Bebop-Stück, das er solistisch vortrug, zeigte er, dass der Kontrabass sich durchaus als Solo-Instrument durchsetzen kann.