Johann Sebastian Bach – der Ewige nach Gott und dem Universum. Das Menuett II der ersten Cello Suite: Die genialste Etüde für Anfänger in der ersten Cello Stunde um das Pivot und den Krabbengang zu lernen. Ergo: Unterricht bei Michael Schneider.

Etüden? Wofür ?
Michael Schneider bevorzugt Musik. Die Musik von Johann Sebastian Bach. Sie hat mich fünfzig Jahre begleitet, ist nie langweilig oder schlecht geworden.
Heute, in einer Unterrichtsstunde wurde mir klar: Wofür Etüden schreiben ? Seitenlang, endlos und schwierig, oft changierend zwischen vielen Tonarten, immer das gleiche Problem wiederholend mit suggerierender Wichtigkeit. “ Arbeitsbeschaffung “ – nenne ich das. Vollbeschäftigung um das Erlernen des Cellos schwer zu machen. So wie Klavierlehrer in vielen Generationen die Fingersätze auf dem Klavier sinnlos unsinnig und schwer gemacht haben um bürgerlichen Töchtern den Erfolg zu verweigern. So kommen mir die meterdicken Etüden vor. Für Cello und Kontrabass. Jetzt gibt es ein Heilmittel: Die Rabbath Technik. Aber so wie die Pharmaindustrie alternative Medizin blockiert und bekämpft, so sind auch die Musikpädagogen konservativ eingestellt: Bach als Etüde und Musik ? Das ist ein Sakrileg. Aber nicht für den Schüler: Sofort ein Konzertmeister, aber mindestens Kammermusiker ab der ersten Stunde.
Im Kontrabass Unterricht haben mich immer wieder angehende Pubertisten gefragt: “ Diese Etüden sind so langweilig, gibt es nichts besseres ? “ Das waren noch die Unterrichts Zeiten mit Simandl auf dem Kontrabass. Beim Cello gähnte es mir ähnlich entgegen.
Mit Bach sind Lehrer wie Schüler permanent bester Laune.
Jetzt sind wir beim Titel angekommen: Johann Sebastian Bach und das zweite Menuett der G-Dur Suite.

Dieses Menuett ist eine Etüde par excellance um den Wechsel zwischen erster und gewöhnlicher Lage zu lernen/üben. Mit dem Pivot und dem Krabbengang.

Jetzt steht Michael Schneider wieder hier in seinem Gehirn herum und überlegt, wie er in Worten beschreiben kann, was der persönliche Unterricht klar vor Augen führt.

Ein – weiterer – Versuch:
Das Pivot bezeichnet die Lagenwechsel-Verweigerung – auf Deutsch: Faulheit sich zu bewegen. Das Ziel ist aber nicht die Faulheit, sondern die elegante Treffsicherheit ohne den Handkantenschlag eines Lagenwechsels. Statt Lagenwechsel also eine gleitend-fliegende Bewegung die den an seiner Position verbleibenden Daumen als Drehpunkt benutzt. Der Daumen bleibt, während die Hand ohne Verspannung dorthin geflogen !!! wird wo der entsprechende Finger landen soll.
Ein Sprung vom Es zum D auf der D-Saite wird somit nicht mit einem weiten Griff ausgeführt – der unweigerlich die Verspannung der linken Hand folgt – sondern die Hand bleibt so entspannt wie sie sich in der ersten Lage für vier Halbtöne verhält. Dann wird vom Es die Hand ohne Veränderung einen halben Ton auf das G geschoben. Dabei ist immer der jeweilige Finger der den neuen Ton greifen soll in der Luft und fliegt wie eine Sternschnuppe zu seinem Ziel.

Für diejenigen, die es genauer wissen möchten folgen hier die Noten mit meinen Fingersätzen und Zeichenerklärungen.

Bach - Menuett II

Pheobe Killdeer, ein Treppengeländer, eine Mülltonne und ein Ehe ? -Ring als Perkussion. Simple Minded Power, Understatement als kreative Kraft. Das Fehlen der Wichtigkeit als Selbstwertgefühl.

Es ist nichts wesentlich Neues was Michael Schneider hier zu berichten hat. Aber dass “ Phoebe Killdeer and the Short Straws “ in ihrem Understatement noch weiter nach unten gehen – das ist für mich das faszinierend Aufregende daran – und ein Treppengeländer und eine Mülltonne als Perkussion einsetzen und dann noch mit einem Ring am Finger noch weiter reduzieren, das ist für mich totale Entspannung. Das ist für den Solokontrabassisten des Philharmonischen Orchesters Heidelberg eine Traumvorstellung wie sie in 35 Jahren in diesem Berufsorchester nur Felice Venanzoni herstellen konnte.

Phoebe Killdeer and the Short Straws

Die Souveränität des Loslassens ist eigentlich, nein, sie ist: Teil der Zen Philosophie. “ Zen in der Kunst des Bogenschiessens “ von Alfred Herrigel.
Diese Abhandlung, dieses Buch über die Suche nach dem West-Ost Verbindenden lehrt die Philosophie des Geschehen-Lasssens. Den Volltreffer ins Schwarze kannst du nicht erzwingen. Es geht nur über das Loslassen. Das will auch die Rabbath Technik vermitteln: Perfektion durch Entspannung. Sie lehrt auch den Weg zum Selbst und einem dauerhaften Glückshormon.
Rabbath und Zen stehen für das Lebensgefühl eines Virtuosen. Aber nicht in dem Sinn der Überheblichkeit über andere. Es geht nur um das eigene persönliche Lebensgefühl.

Falls Sie schon mal auf dieser Seite gestöbert haben: Was haben Sie gelesen ?
In jedem Satz das positive Glücksgefühl eines vom Leben reich beschenkten Musikers.

Johann Sebastian Bach und das Präludium der ersten Cello Suite G-Dur. Von Null auf Hundert: in 12 Wochen im Unterricht von Michael Schneider.

Ein Familienvater will es wissen. Das Cello hat es ihm angetan, ebenso wie die Webseite von Michael Schneider. Also landet er auch bei ihm.
Die zweite Stunde beginnt nach einer Tonleiter mit dem ersten Bachpräludium. Michael Schneider hat keine Lust auf Etüden, die meisten Schüler ebenfalls nicht. Also überspringen wir das und gehen gleich in Medias Res. Die erste Stunde reicht bis einschliesslich des dritten Taktes: Michael Schneider rechnet vor: das Präludium hat 42 Takte. Also soviel wie das offizielle Schuljahr Wochenstunden hat. 42 geteilt durch drei ? Das macht ungefähr 14. Somit kann dieser Familienvater bei gleichbleibendem Tempo – jede Woche drei Takte – in 14 Wochen das Präludium spielen.
Mindestens theoretisch. Dann kommt noch die Praxis und der Alltag hinzu. Vielleicht noch eine Grippe oder Ferien liegen noch dazwischen. Das ist dann die Praxis. Jetzt könnte noch eine Konfirmation, bzw. Kommunion für Unterbrechung sorgen.
Aber dennoch: 14 Wochen wären machbar.

Dabei inbegriffen ist das neue Verständnis für und über die Rabbath Technik auf dem Cello.
Kaum herkömmliche Lagenwechsel sondern Pivot, Krabbengang sowie der versteckte Krabbengang – die Kombination der Finger mit dem Daumen hinter dem Hals um höhere entferntere Töne zu erreichen. Dabei lernt der Schüler schon in den ersten Stunden, dass das Drücken der Finger und des Daumens nicht dem Zerquetschen des Halses dient, sondern ganz anders bei der Rabbath Technik ist der Daumen mehr ein Haltepunkt – Pivot: Drehscharnier. Die Finger immer schön rund gekrümmt hängen sich an das Griffbrett. Hat der Schüler das einmal verstanden, dann kostet das „ Drücken „ der Töne auch keine Kraft mehr.
Der Krabbengang führt auch sehr schnell zu einer lockeren Unabhängigkeit der Finger der linken Hand.
Krabbengang bedeutet, dass kein Lagenwechsel ausgeführt wird. Der Vierte Finger z.B. bleibt liegen, alle anderen Finger gehen in die Höhe und der erste Finger setzt sich einen halben Ton unter den vierten. Hat der erste Finger seinen Halt gefunden, dann bleibt er auf dem Griffbrett und die Hand wird nach oben hin in eine ordentliche Position gebracht.
Allem voran wird sofort auf einen schönen Ton geachtet. Damit verbunden ist die richtige Bogengeschwindigkeit. Also: zunächst einmal für lange Zeit immer horizontal denken und mit grosser Bogengeschwindigkeit ( fast ) den ganzen Bogen ausnutzen.
Hier ein Bild dafür: auf der Autobahn fahren nicht die Trecker, sondern die schnellen Wagen. Der Feldweg befindet sich „ Ponticello „ in der Nähe des Steges. Hier lässt sich mit viel Gewicht und langsamer Bogengeschwindigkeit in Trecker-Geschwindigkeit ein guter Ton erzeugen.

Der Familienvater ist guter Dinge, auch wenn er mir diese Behauptungen noch nicht glaubt. Aber darauf kommt es auch gar nicht an. Wir haben Freude an dieser Theorie weil wir so den meterdicken Etüden entkommen sind und freuen uns geradezu hämisch darüber und ebenfalls freuen wir uns über Musik, die auch nach vielen Jahren und Üben nicht ranzig wird.

Ach ja, wir haben auch schon die herkömmliche Daumenlage ( also den Oktavpunkt ) nach unten und oben verschoben. Schon in der ersten Stunde konnte dieser totale Neuanfänger in jeder beliebigen Tonart und Tonhöhe „ Alle meine Entchen „ spielen. Das dürfen normalerweise nur Weltmeister nach vielen Jahren – besser sollte ich schreiben: Alle meine Entchen in allen Tonarten , das können nur Weltmeister.
Mit der grandiosen „ Kapodaster-Technik „ geht das aber schon in der ersten Stunde. Das vermittelt Interessierten vielleicht einen Aspekt der neuen weiten und souveränen Aspekte der Rabbath-Technik auf dem Cello.

Ein Meister dieser Idee ist übrigens Fernando Grillo, ein italienischer Kontrabassist, der in seinen Kompositionen schon vor über 30 Jahren mit dem Einsatz des Daumens in den tiefsten Lagen sehr präzise und jederzeit wiederholbare künstliche Flageoletts hervorzaubern konnte.

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Michael Schneider versucht Bach !

Phoebe Killdeer and the Short Straws – drogenmässiger Groove, perfektes Timing im Minimal Bereich. Michael Schneider – Anhänger der “ Faktor Feeling “ Bewegung.

Diese Band hat es drauf. In Chalon sur Saone habe ich auf dem Strassentheater Festival Gruppen gehört, die mit Pappkartons und Spülbürste eine perfekte Perkussion Abteilung präsentierten.
Und jetzt kommt Phoebe Killdeer mit einer Kuhglocke und einem Gitarrenkoffer als Rhythm Section bei den Berlin Sessions daher. Auf Youtube habe ich das entdeckt. Geht es einfacher, geht es provozierend einfacher ? Da klopft einer ab und zu auf den Gitarrenkoffer. Geht es noch “ cooler “ ? Der Gitarrist: ein Meister der Sparsamkeit, klingt nach amerikanischem Southern Sound mit südamerikanischer Kuhglocke und Gitarrenkoffer.
Rhythm is it. Mehr gibt es dazu kaum zu sagen. Der “ Feeling “ – Solokontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg war 35 Jahre diesem Timing auf der Spur. Dann, nach 35 Jahren kommt diese Musik auf Youtube daher.

https://www.youtube.com/watch?v=nGEesJU92K8

Nehmen Sie das nicht zu ernst. Es kam schon oft vor. Aber dazu brauchte es gute Dirigenten und Musiker die bereit sind auch in der Klassik diesen groovigen Charakter der Musik auszuführen. Das lieben Klassiker nicht unbedingt. Die wissen, was sie gelernt haben. Und sie wollen das dann auch nicht ändern. Jedem Jazzer wird gesagt: bei einer Abweichung vom richtigen Timing ab 5 %: Such dir einen neuen Job. Die Klassiker sind aber quasi Musikbeamte, die suchen sich keinen neuen Job. Wovon rede ich ? Von meinen Kollegen in den vielen Orchestern.
Wer seinen Beruf zum Geldverdienen gewählt hat, der will arbeiten, seine Arbeit machen. Vom Faktor Feeling oder Rhythm is it: Das geht ihm dann einfach zu weit.

In diesem Youtube Video stehen die Musiker in der Gegend vom Schlesischen Tor in Berlin etwas herum, dann “ nuschelt “ einer wer sie sind. Dann geht es mit Rassel und Kuhglocke los. Nach fünf Takten setzt dann der “ Bass Drummer “ mit einem Faustschlag auf den Gitarrenkoffer ein. Alle zwei Takte.
Minimal Music pur. Diese sparsame Reduktion auf das Minimum und seine permanente Repetition: Das ist der Groove der Minimal Music von Philipp Glass.

Der Profi Michael Schneider besucht mit den Djemben-Proifs aus Gambia das Wilhelmi Gymnasium in Sinsheim. Die Willkommens-Kul-Tour der Flüchtlinge. Eine Initiative von Andrea Schmedes vom DRK Rhein Neckar.

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Pubertisten sind eine ganz eigene Gattung Mensch. Auch am Wilhelmi Gymnasium in Sinsheim. Cool sein. Nicht auffallen. Individuum, aber völlig angepasst. Mund aufmachen ? Fragezeichen! Guten Morgen Michael Schneider, zunächst der Moderator für eine geistig-spirituelle Einführung für die neunten Klassen am Wilhelmi. Reaktion? Null-Komma-Null.
Wahrscheinlich trifft auf die beiden Vormittage am Wilhelmi mit den Djemben-Gambianern die folgende Definition genau so zu wie für mich auf Mathematik:

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Michael Schneider, der Musik und Rede Profi denkt: na dann viel Spass, was wird das werden.
Es wurde. Unglaublich wurde es. Die jungen Männer, Flüchtlinge aus Gambia, Vollblutmusiker seit Windelzeiten ( Gibt es die in Gambia ? Darauf kann nun auch kein gedrucktes Lexikon eine Antwort geben ), sie haben diese Pubertisten geschafft. Im Handumdrehen wandelten sie an zwei Vormittagen verklemmte Pubertisten um in Tänzer und Tänzerinnen die es plötzlich konnten, so selbstverständlich, als wäre es immer so gewesen.

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Flüchtlingskrise ? Ein Segen für unsere Zukunft ? Eine Zukunft mit traumatisierten Menschen. Michael Schneider fragt nicht nach den Ursachen der Flucht. Aber manchmal reden die Ursachen.

Michael Schneider hat über die Djemben Gambianer geschrieben. Aber kein Wort über die Ursachen ihrer Flucht. Ich kann auch diskiret sein. Trotzdem sickerte in der Breiten Seite Nummer drei in Sinsheim immer wieder etwas durch. Ein Afghane spielt nicht mehr Klavier. Warum fragte ich ihn. Mein Klavier ist nicht mehr da, eine Bombe hat mein Haus zerstört. Das Klavier somit auch weg.

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Manchmal empfindet Michael Schneider auch gerinfügige Sachverletzungen als reine Körperverletzung.
Vor wenigen Jahren habe ich meiner Freundin Michelle geholfen das Haus eines wahren Messis leer zu räumen. 300 Quadratmeter vollgestopft mit allem zwei und dreifach. Meine Belohnung: Ich durfte mir aussuchen was ich wollte und legte es in einen offenen Raum, stellte Bretter davor. Mein Name mehrfach deutlich erkennbar.
An einem Tag der offenen Verkaufstür verschwanden alle diese deutlich reservierten Dinge. Es ging nicht um Werte. Es ging um meine Seele. Ob ich diese Dinge habe oder nicht, das ist nicht wichtig. Sie waren sowieso für Freunde und meine Kinder gedacht.
Ist diese Verletzung in diesem Zusammenhang wichtig? Ja das ist sie, denn sie ist lächerlich gegenüber dem was die vielen Flüchtlinge erlebt haben.

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Ich habe über Abdul Rahman aus Syrien geschrieben. Er ging gerade zum Duschen als eine Bombe nicht nur das Haus traf. Er selbst flog ein wenig mit Folgen durch die Luft. Seine Familie nicht. Da flogen Köpfe und andere Körperteile. Alle tot. Soll ich jetzt auch weinen ? Kann ich, würde ich auch gerne. Aber dann kann ich Abdul Rahman nicht mehr helfen.
Ähnliches hat mein Vater in Sibirien erlebt. Er liegt im Schützengraben, unterhält sich mit seinem Kumpel. Dann antwortet er nicht mehr. Geht auch nicht. Weil er tot ist. Erschossen.
Aber nach dem zweiten Weltkrieg war das posttraumatische Belastungssyndrom noch nicht erfunden. Ich leugne es hier keineswegs, aber mein Vater und unzählige andere deutsche Männer bekamen noch nicht einmal ein Dankeschön. Gut, anderes Thema.

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Abdul Rahman hatte ein auslösendes Moment im Deutschkurs im “ Fliegenden Klassenzimmer „, eine Erfindung des DRK Rhein Neckar im PHV. Seine plötzliche Blockade, die dann die gesamte Gruppe hemmte gab mir den Impuls ihn da raus zu nehmen.
Was nun? Wie geht es weiter ?
Ich rede mit ihm: Du kannst nur eines ändern in deinem Leben: Dich. Deine Einstellung zu dem was geschieht. Die Umstände: Meine, die von Michael Schneider optimal, 70 Jahre keinen Krieg, also fast gleich meinem Leben.

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Schau nach vorne, sage ich ihm. Er: ich bekomme so wenig …. Euro im Monat. Ich kann mir keine Kleidung kaufen……!
Ich telephoniere mit Andrea Schmedes vom DRK Rhein Neckar, erzähle ihr davon und dass ich mit ihm, Abdul Rahman in den Kleiderladen „JACKE WIE HOSE “ gehen will.
Sie: Dann melde das vorher an dann bekommt er alles umsonst.
Jetzt kann ich nur noch wie meine Pubertisten reden: “ Wie irre ist denn das ? “

Nota Bene: Demnächst starte ich auf dieser Seite meine Initiative: “ Wie irre toll ist Deutschland ! „
Zupfgeigenhansel sang das folgende Lied zu diesemThema:

ANDRE, DIE DAS LAND SO SEHR NICHT LIEBTEN SONGTEXT

Andre, die das Land so sehr nicht liebten
War’n von Anfang an gewillt zu geh’n
Ihnen – manche sind schon fort – ist besser
Ich doch müsste mit dem eig’nen Messer
Meine Wurzeln aus der Erde dreh’n!

Keine Nacht hab‘ ich seither geschlafen
Und es ist mir mehr als weh zumut –
Viele Wochen sind seither verstrichen
Alle Kraft ist längst aus mir gewichen
Und ich fühl‘, dass ich daran verblut‘!

Und doch müsst ich mich von hinnen heben –
Sei’s auch nur zu bleiben, was ich war
Nimmer kann ich, wo ich bin, gedeihen
Draußen braucht ich wahrlich nicht zu schreien
Denn mein leises Wort war immer wahr!

Und immer wieder der Klang. Nada Brama – schrieb Joachim-Ernst Berendt. Francois Rabbath und der Komplex der Tradition. Was ist, das muss auch so bleiben wie es immer war. Fabien Bage und die Kunst des Erzählens bringt es auf den Punkt.

Grandios: alle haben es gehört. Mein Schwager Ingo Schneider: “ Dein Kontrabass mit den Genssler Saiten legt einen seidigen Klang über das ganze Philharmonische Orchester „.
Ein Kontrabassist kommentiert: Egal wo ich in der Stadthalle sitze, ich höre wenn dein Bass erklingt
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Alle, so scheint es hören es . Aber meine Kollegen sind taub. Sie sind aber Musiker. Sie sollten das vielleicht auch hören. Das tun sie aber nicht. Ignorant bis zum Sankt Nimmerleinstag. Das dürfen sie auch, sie können tun und lassen was sie wollen.
Positiv formuliert: Meine Kollegen arbeiten gerne. Auch um Geld zu verdienen. Am Bass brauchen sie aber den Widerstand der Saiten.
Michael Schneider möchte gerne eine Antwort wenn er eine Frage stellt. Und zwar sofort, freiwillig und ohne Gezerre und Kraft. Ich rede von meinem Saiteninstrument. Isabel Schneider, Konzertmeisterin beim Philharmonischen Orchester Heidelberg formulierte das einmal so: “ Dein Bass spricht ja an wie ein Geige „. Na, das möchte ich mal bei der hohen Saitenlage, den Pirastro Saiten und einem dicken Griffbrett hören, wenn sie oder ein anderer Geiger die Bässe meiner Kollegen ausprobiert. Jeder nach seinem Geschmack.
Aber Michael Schneider ist faul. Er arbeitet nicht gerne, besser: überhaupt nicht. Das Leben ist ein Spiel, die Musik musss es erst recht sein. Darum verlangt er von seinem Instrument eine Antwort. Sofort, leicht und ohne Widerstand.
Dazu bedarf es eines dünnen Griffbretts, niedriger Saitenlage die es erlaubt, an jeder Stelle des Griffbrettes zu spielen. Eine hohe Saitenlage bedeutet auch, dass die Saite dem Finger so lange folgt, bis sie ihre natürliche Leer-Spannung erreicht hat. Ergo: Viel Arbeit, viel Bewegung, viel Widerstand. Wer es nicht anders kennt, der lebt damit. Wer auf der Suche ist, der findet irgendwann eine Lösung: Francois Rabbath oder Michael Schneider.

Ach ja, Fabien Bages, der fehlt hier noch. Darüber ein anderes mal, das ginge jetzt zu weit.

Lyrik-kontra-Bass zu Gast im “ Primobuch “ Berlin mit dem Programm “ Der Flügelflagel gaustert „. Am 1. Juli gastieren sie im Roten Salon in Berlin mit ihrem neuen Sommer Programm.

Die Zeiten des kleinen Othello Solos oder Bruder Jakob von Gustav Mahler sind vorbei. Jetzt beginnt – hat seit einem Jahr begonnen – die Zeit des richtigen Solisten.

Am 12. Mai um 20 Uhr in der Bergkirche Schlierbach gibt es eine weitere Uraufführung von Olga Magidenko, “ Vio Voce “ für Violoncello, Kontrabass und zwei Stimmen.
Am 3. Oktober um 20 Uhr im Musikhaus Hochstein neue Kompositionen von Olga Magidenko für Sopran und Gitarre.
Ausserdem verhilft der Solist Michael Schneider neuer amerikanischer Musik für Violoncello zu Popularität.
Zum 5 jährigen Jubiläum am 20. Oktober wird ein neuer Tango für Kontrabass Solo von Olga Magidenko uraufgeführt.

Einen weiteren Tango für Kontrabass Solo von Olga Magidenko wird der ehemalige Solokontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg in einem weiteren Konzert zur Uraufführung bringen.
Das grösste Geschenk das Olga Magidenko mir gemacht hat, das ist eine komplette neue erste Cello Suite mit dem Titel “ Bachsuite „. Ein sehr inpiriertes und herausforderndes Opus. Davon ist Michael Schneider überzeugt, es wird sich eines Tages einreihen in die Liga der bedeutenden Bach-Suiten-Komponsitionen.

Primobuch 2

Primobuch 5

Primobuch 6

Primobuch 4

Stefan Hölscher ist die Lyrik, Michael Schneider der Kontrabass.
Ein Not Bene in einer desorientierten Welt. Das “ kontra “ zwischen uns beiden haben wir uns ausgeliehen von meiner Grossmutter ( so wird der Kontra-bass auch “ liebevoll “ genannt). Auf unserer Webseite www.Lyrik-kontra-Bass.de können Sie sich von einer aussergewöhnlichen Harmonie überzeugen.

Stefan Kirsch – Bassposaunist, Komponist und genialer Bandleader: Die Longhorns waren seine Gruppe. Heute am 7. April um 20 Uhr darf Michael Schneider seine Kompositionen in der Bergkirche Schlierbach spielen.

Heute um 20 Uhr: Vom Balkan geht die Reise bis nach New Yorck, musikalisch. Eine bacchantische Orgie des vitalen Jazz. Denn der Komponist von vier Kompositionen dieses Abends heisst: Stefan Kirsch. Bassposaunist, Komponist und vital-humoriger Macher von tollen Stücken.
Michael Schneider hat ihn gefragt: Wo kommen deine Ideen her, gibt es dazu eine Geschichte, eine Erfahrung, einen Anlass, irgend etwas, das wir dem Publikum zu deinen Kompositionen erzählen können?
Wie ? Das soll ich jetzt verraten? Dann können Sie sich das Konzert sparen, meinen Sie ?
Weder noch. Keine Details, die werden das Salz in der Suppe, heute am Freitag den 7. April um 20 Uhr.

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Stefan Kirsch. Und noch einmal, weil es so schön ist:

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Nehmen Sie seinen Titel: “ SoS „. Wenn Sie hören, was er dazu zu sagen hat, dann liegen Sie unter den Kirchenbänken!
Dürfen Sie das ? Ist das in der Kirche erlaubt ? Das weiss ich auch nicht, aber eines weiss ich ganz gewiss: Die Pfarrerin Julia Nigmann wird es Ihnen verzeihen wenn sie erfährt, warum Sie das getan haben.

Heute hier morgen dort, bin kaum da muss ich fort……… ( Hannes Wader ). So lautet das Motto am Freitag den 7.April 2017 um 20 Uhr in der Bergkirche Schlierbach.

“ Heute hier, morgen dort
Bin kaum da, muss ich fort
Hab‘ mich niemals deswegen beklagt
Hab‘ es selbst so gewählt
Nie die Jahre gezählt
Nie nach Gestern und Morgen gefragt!“

Soweit Hannes Wader in seinem berühmtesten Song. Was aber hat das mit der Bergkirche in Schlierbach zu tun ?
Es geht um den “ Jazz Abend “ mit arkestra convolt: Niemand bleibt gern auf der Dominante stehen, er will weiter obwohl er gerade erst angekommen ist. Er, der Jazzer will weiter zur nächsten Dominante um sie auch ganz schnell wieder zu verlassen. Mit ein bisschen ( oder: viel Glück ) landet er dann am Ende des Stückes bei einer wohlklingenden Tonika. Soweit die grobe Reisebeschreibung dieses wiederum aussergewöhnlichen Abends.
Der ehemalige Solokontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg kann sich nun seit einem Jahr dem gefplegten Timing widmen, wie es Jazzer lieben, ebenso wie der Musik Freak Felice Venanzoni.
( Zu diesem Thema empfehle ich Klassikern wie Jazzern den Artikel: “ Der Faktor Feeling „ ).
Gemeinsam mit arkestra convolt widmet sich der Philharmoniker Michael Schneider der Musik von Frank Proto, John Scofield, Stephan Kirsch und last not least der neuesten Komposition von Claus Rosenfelder.

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Claus Rosenfelder, Saxophon, Klarinette, Komposition.
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