Nicoleta Craita Ten’o – Alfred Büngen – Michael Schneider : Die Geschichte einer “ queren “ Begegnung.

2014: Stefan Hölscher und Michael Schneider umrahmen die Preisverleihung der “ Queer Lyrik „ Preisverleihung in der Berliner Buchhandlung “ Prinz Eisenherz „. Es moderiert: Alfred Büngen, Verleger und Chef des Geest Verlages.
Er liest stellvertretend für die nicht anwesende stumme Autorin Nicoleta Craita Ten’o.
Er berichtet von Lesungen, mit der stummen Autorin, der er seine Stimme leiht.
Michael Schneider denkt: die will ich in Heidelberg haben, im “ Querklang am Berghang „.
Sie kommen, sie verbringen im Oktober eine Woche mit Lesungen in Schulen in Waibstadt und Schriesheim, sowie im Theater Oliv in Mannheim und natürlich im dritten Jubiläumskonzert am 11.10. um 20 Uhr in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach, Wolfsbrunnensteige 7.

Der neue Band der stummen Autorin Nicoleta Craita Ten’o aus Bremen
Die Wäsche wäscht sich währenddessen
Premiere am 9. September um 18.oo Uhr in der Werkstatt Bremen / Regionalcenter Nord /Martinshof / Martinsheide 8

Rechtzeitig vor einer großen Lesetournee der Autorin im Oktober im Heidelberger Raum erscheint der neue Roman der Bremer Autorin Nicoleta Craita Ten’o.
Die Gezeiten des Lebens, der Vor- und Rückwärtslauf, die Bausteine der Zugehörigkeit. Drei Schicksale zusam­mengefügt zu einem Strauß,
jedes einzelne versprüht seinen Duft, beschreibt seinen eigenen Bogen. Einen Regenbogen? Einen Fragebogen?
Das Leben wird um­geschrieben, es wird passend gemacht. Das Leben – was ist das? Vielleicht die Gewissheit,
die wir am leichtesten verlieren können. Ein fesselnder Roman, der auch sprachlich wieder überzeugt. Die Bildhaftigkeit ihrer Sprache,
die Tiefe ihrer Erzählkunst begeistert auch in diesem Band. Wohl selten sind menschliche Beziehungen mit solcher dramatischen Eindringlichkeit
beschrieben worden.
Schon jetzt freuen sich wieder alle Beteiligten auf die Buchpremiere im Martinshof (9. Sept. um 18.00 Uhr), wo auch der Arbeitsort der Autorin ist.
Verlagsleiter Alfred Büngen vom Geest-Verlag leiht der Autorin erneut seine Stimme. Nicoleta Craita Ten’o wird die Veranstaltung erstmals musikalisch gestalten.

Nicoleta Craita Ten’o
Die Wäsche wäscht sich währenddessen
Roman
ISBN 978-3-86685-530-4
166 S., 11 Euro

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Der Profi vom Philharmonischen Orchester Heidelberg zu Besuch: Chilling with the Flow. Easy going: die Biophotonik in der Musik.

Gesunde Zellen sind lichtdurchlässig. Die KLassen 5 der Realschule Waibstadt konnten am 15.7.2015 ihre Lichtdurchlässigkeit zeigen. Und: die vielen Dankeschön’s nach den Stunden andersartiger Herausforderung hinterlassen beim Profi den Eindruck: Ein Stück weit ist es ihm, also Michael Schneider gelungen den Weg zur Offenheit, Thema heute : Lichtdurchlässigkeit in das Bewusstsein zu rücken.

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Die Schüler werden beim biophotonischen Lichtdurchlässigkeitstest von Michael Schneider dahingehend getestet, ob es ihnen gelingt, Augen und Ohren offen zu halten, wie man so sagt – also nur ein anderer Ausdruck für eigentlich das Gleiche – das bedeutet in der Praxis: haben die Schüler mit ihren Nachbarn während der Musik von Johann Sebastian Bach noch etwas zu klären, muss der Stuhl noch zurecht gerückt werden, oder fallen jemandem gerade ein paar Turnübungen auf dem Stuhl ein ? Alles Faktoren, die die Aufnahmefähigkeit trüben. Bekanntlich lassen ungeordnete Zellen das Licht nicht durch, sondern reflektieren es. So “ strahlt “ Unruhe auf den Profi zurück, denn er möchte auch gerne wissen, worüber gerade getuschelt wird.
Das war das Übungs- und Lernziel am 15.7.2015 in der Realschule Waibstadt. Selbstverständlich ist Michael Schneider gerne zum zweiten Mal in diesem Jahr in den fünften Klassen zu Besuch, denn sie waren diejenigen mit den 1 Millionen Fragen, die heute beantwortet werden sollten. Wieder konnte nicht alles gelöst und beantwortet werden.

Die Photos stammen von der Lehrerin Sybille Bachmaier.

Michael Schneider, der Profi zu Besuch vom Philharmonischen Orchester Heidelberg mit dem Anspruch der Öffnung für neue Dinge.

20150715_111155_resizedKommt ein Berufsmusiker als Clown in die Schule um 90 Minuten eine Show abzuliefern ? Warum bin ich hier ? Das fragt Michael Schneider immer wieder die jugendlichen Schüler. Manche haben viele Fragen mitgebracht, andere zeigen ganz offen, wie langweilig die Cello Musik von Johann Sebastian Bach für sie ist. Auf diesen Moment hat Michael Schneider gewartet. “ Liebe Kinder, ich bin nicht als Circus Clown hier um euch zu unterhalten. Ich will euch die Toleranz vermitteln, einen Weg zeigen, Neues und wenig Vertrautes erst einmal anzunehmen. Danach könnt ihr ein Urteil fällen. Solange ihr euch nicht auf eine andere Möglichkeit einlasst lebt ihr im Vorurteil. Erst wenn ihr beide Möglichkeiten kennt habt ihr die Wahl, also eine Alternative. Eine einseitige Sicht ist aber keine Alternative. “

Hier nun weitere Bilder vitaler Begegnung im Neuland:

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Photos von Sybille Bachmaier.

Profis zu Besuch: Michael Schneider in den Klassen 5 der Realschule Waibstadt.

“ Alle meine Entchen “ in einer Minute auf dem Cello und die Erträglichkeit von Musik, die ich nicht kenne oder noch nicht mag.
Das waren die Themen in den Klassen 5 der Realschule Waibstadt am Vormittag des 15. Juli 2015.
Und eine ganz wichtige Frage: Wann ist ein Stück beendet ? Mit dem letzten Ton ? Wann will, wann sollte, wann darf ich applaudieren? Fragen der inneren Ästhetik, die Michael Schneider immer wieder jungen Menschen vermitteln will.
Ein Beispiel: John Cage, der Komponist, der seinerzeit das “ Antistück“ komponiert hat, ca 4 1/2 Minuten keine Musik, das Publikum macht mit seiner eigenen Unruhe die Geräusche, also: die Musik. Die fünften Klassen bewältigten diese Herausforderung eine Minute lang geradezu bravourös.
Visuelle Impressionen vermitteln ein Stimmungsbild dieses Vormittags. Sozusagen: Lieder Ohne Worte.

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Photos von Sybille Bachmaier.

Matthias Roth von der Rhein Neckar Zeitung – Michael Schneider hat sein Kriegsbeil begraben. Versuch einer Wiedergutmachung.

Heute möchte ich auf meiner Seite bei Matthias Roth von der Rhein Neckar Zeitung Abbitte leisten.
Ich weiß, dass ich nicht nur in meiner Begeisterung oft keine Grenzen kenne.
So ist es geschehen, dass ich vor einigen Jahren im Eifer meiner Gedanken Matthias Roth etwas zu nahe getreten bin.
“ Getreten “ ist in diesem Zusammenhang das treffende Wort. Also trat ich ihm in einem Brief verbal gegen das Schienbein.

Mit der Zeit verändern sich die Perspektiven und die Blickwinkel. So sehe ich heute, dass es damals auch gereicht hätte, eine andere Meinung zu haben. Im Schriftverkehr hätte dies bedeutet, ihm in aller ihm gebührenden Form meine Meinung mitzuteilen. Aber nicht im Sinne einer Konfrontation. Dieser Dissenz hat nun jahrelang die Luft verpestet. Das dauert nun schon viel zu lange und es soll heute aus der Welt geschaffen werden.
In einem persönlichen Schreiben habe ich mich bei ihm entschuldigt und er hat diese Entschuldigung angenommen.
Ob ich meine “ Spitzen “ wie er sie nennt hier aus dem Internet entfernen kann weiss ich noch nicht.
Ich erkläre hier zunächst einmal meinen Sinneswandel und den Willen zum Konsens.

Michael Schneider konzertiert im Dialog mit Norbert Kotzan, Bandoneon in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach am 26. Juni 2015 um 20 Uhr. Tango Nuevo von Astor Piazzolla.

Norbert Kotzan, BANDONEON

Norbert Kotzan verfeinerte seine Liebe zum Tango in verschiedenen Orchestern in Buenos Aires zur Kunst und lernte dort von den großen Virtuosen des Bandoneonspiels. Er lebte und studierte den Tango über vier Jahre in Argentinien.

Als Tango-Musiker ist er weit über die Region hinaus bekannt und spielt in verschiedenen Ensembles die ganze Bandbreite des Tangos.

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Profis zu Besuch. Der Solokontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg, Michael Schneider entdeckt mit den Klassen 5 der Realschule Waibstadt eine Million Fragen.

Der Ablauf der Schulbesuche von Michael Schneider ist immer der gleiche. Zu Beginn gibt es Musik von Johann Sebastian Bach für Violoncello Solo. Das Spektrum des weiteren Verlaufs ist so bunt und schillernd wie der Regenbogen.
“ Warum bin ich hier? Was wollt ihr von mir? “ bekommen die Kinder zu hören
Die Schüler merken: Jetzt sind sie dran und es sprudelt einen Strom von Fragen, die dem Gast noch nie gestellt worden sind.
Hier ein Beispiel: Was war der schlimmste Moment für Sie im Orchester?
Das war 1980. Michael Schneider hatte seine erste Probenwoche im Orchester Heidelberg. Es wurde “ La Traviata “ von Verdi geprobt. Plötzlich hört das Orchester auf zu spielen, aber Michael Schneider spielt ganz alleine weiter. Das geht zwei Tage lang so, bis der Dirigent auf ihn zugeht und ihn bittet, doch endlich ein bisschen aufzupassen. „Was glauben Sie, was ich hier mache? Aber es nützt nichts „.
Der Dirigent und das Orchester hat damals schnell begriffen, dass hier schlichtweg die Routine fehlt aber nicht das fachliche Können. So blieb die befürchtet-erwartete Kündigung aus. Auch diese Klasse merkt, dass die zielstrebige Begeisterung für etwas, zum Beispiel den Beruf oder die Berufung durchaus Brüche haben kann, wenn der eigene Wille auf ein Ziel hin trotzdem lebendig bleibt.
1 Million Fragen waren zu beantworten. Mit jeder beantworteten Frage taten sich weitere unzählige Fragen auf. Aussichtsloses Unterfangen?
Nicht für diese fünften Klassen der Real Schule Waibstadt: ein weiterer Folgetermin mit diesen beiden Klassen und Herrn Schneider wird gewünscht.

Theater und Orchester Heidelberg. Profis zu Besuch. Michael Schneider besucht die neunte Klasse der Realschule in Waibstadt.

Wieder einmal war ein Thema vorgegeben: Der Besuch einer Probe beim Philharmonischen Orchester Heidelberg sollte thematisch vorbereitet werden.
Aber wie schon so oft, die Schüler suchen sich ihre Themen selbst.
Wo ist dein Platz in diesem Leben und auf dieser Welt ? Müssen wir in allem auf dem Podest des ersten Siegers stehen? Diese Fragen standen im Brennpunkt des Interesses der neunten Klasse. Michael Schneider beantwortete diese Fragen aus der Sicht eines Musikers, der nie an einem Wettbewerb teilgenommen hat und somit auch keine Preise gewonnen hat.
Besonders für den Musiker Michael Schneider war die Beurteilung und Qualifizierung seitens anderer immer ohne Belang. Seinen Platz in der Gesellschaft gibt sich jeder durch sein eigenes Lebensgefühl.
So bedarf es für Schneider keiner Position bei den Berliner Philharmonikern um begeistert Musik zu machen. Er beschreibt es als grösstes Glück, dieser neunten Klasse in Waibstadt zu begegnen, die ihm beim Vortrag dreier Sätze aus den Cello Suiten von Johann Sebastian Bach so zugewandt und still ihr Ohr schenkt.
Schneider beschreibt das Dirigat von Yordan Kamdzhalov, der weniger Dirigent als vielmehr ein Maler der Musik ist. Sehr schnell begreift die Klasse, dass Neugier zum Lernen sehr hilfreich ist und unbekannte und unerwartete Wendungen mit sich bringt. So begreift die Klasse schnell, dass es bei dem Probenbesuch beim Philharmonischen Orchester Heidelberg nicht darum geht, sie für Klassische Musik zu gewinnen. Vielmehr sollen sie sich einmal darauf einlassen. Gefallen muss es ihnen nicht. Aber erst danach wissen sie, warum sie es vielleicht ablehnen.
Vor dem Besuch ist es ein Vorurteil. Nach dem Besuch werden sie es “ Wissen “ nennen.
Michael Schneider erlebt an diesem Vormittag eine gelebte Essenz der Philosophie Hans-Georg Gadamers: “ Toleranz ist, wenn man aus der Sicht des anderen denkt „.
Noch zu beantworten bleibt die Frage, wer an diesem Vormittag wen beschenkt hat.
Der Solo Kontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg jedenfalls weiss nach dieser Begegnung: er macht sich um unsere Jugend keine Sorgen. Diese Klasse jedenfalls wird von ihrer Lehrerin Sybille Bachmeier sehr liebevoll und fürsorglich auf “ den “ guten Weg gebracht.