„Giraffe gesucht! Tiere im modernen Märchen und in der Musik“. Freitag den 11. Mai 2018 um 20 Uhr, Ev. Bergkirche Schlierbach, Wolfsbrunnensteige 7.

„Giraffe gesucht! Tiere im modernen Märchen und in der Musik“. Einfach tierisch !!!
Tiere sind die Protagonisten in den Kriminalromanen und Stories von Marec Béla Steffens.
Tierisch sind die Musikstücke – im Titel wie in der Musik selbst.


Giraffenklavier

Marec Béla Steffens wird von Siemens durch die Weltgeschichte geschickt. Zudem schreibt er Märchen und Operntexte. Es begann mit einer Einschlaf-Geschichte. Daraus wurden bisher sechs “tierische“ Bücher – und Opernaufführungen in Deutschland, England und den USA. Erleben Sie mit uns einen tierischen Abend!

Siemens Orchester – Konzert

Der Verfasser mehrerer “ tierischer “ Kriminalromane und Stories der kreativen Art bittet in diesem Konzert zu Tisch.

Auf der Speisekarte hat er folgende Delikatessen im Angebot:

Das ganze Märchen vom halben Eselchen (Der Bauer spart das halbe Futter. Dafür trägt das Eselchen aber auch nur halbe Säcke zur Mühle.)
Das hungrige Orchester (Die Geigen bekommen Spaghetti, die Posaunen Linsen- oder Erbsensuppe. Bloß nicht verwechseln!)
Der Raubzug des Regenwurms (Der Regenwurm will ein ganzes Haus stehlen! Das hat noch kein Meister der Räuberzunft geschafft.)
Wie kommt das Schwein in die Kirche? (Der Pfarrer läßt es doch nicht rein!)
Das altmodische Chamäleon (Das arme Tier wird aus dem Schachcafé geworfen. Es bringt Bretter und Spieler durcheinander!)
Das ruhige Haustier (Der Siebenschläfer redet im Schlaf. Gibt wenigstens der Grottenolm Ruhe?)
Giraffe gesucht! (Wo ist sie – hat der Koch Gyros aus ihr gemacht?)
Das gibt eine knappe Stunde Lesezeit, ist also zuviel. Aber in der Speisekammer kann ja gerne mehr sein als das, was tatsächlich auf den Tisch kommt!

Garniert wird dieses Menue mit süss duftender Schwanenmusik an Cembalo. “ Odyssee d’eau “ von Francois Rabbath wird dann etwas schwer verdauliche Kost, dies ist allerdings nicht als Qualitätsmerkmal zu werten. Vielmehr betrachtet Michael Schneider dieses als Solo präsentierte Werk als “ das Werk “ für Kontrabass an sich. Neue, moderne Musik als spannende Walfang Geschichte verpackt. In das Vogelgezwitscher in “ Song of the Birds “ von Pablo Casals fügen sich Flöhe, Frösche, zwei Kuckucke, eine Henne samt Esel zu einem wahrhaft tierischen Konzert.
(John Duarte “ Some of Noah’s Ark Op.55 für Gitarre, Norbert Leclerq “ Six Couleurs “ für Gitarre )

Die Musiker sind:
Dr. Shamali Sen – Gesang
Ingo Schneider – Orgel, Cembalo
Michael Schneider – Gitarre, Violoncello, Kontrabass

Cello und Unterricht bei Michael Schneider in Heidelberg mit den “ Golden Label “ Genssler Cellosaiten. Zen in der Kunst des Cellospiels.

Gestern teilte mir eine Schülerin mit: “ Wenn du auf deinem Cello spielst, dann wackelt hier der ganze Boden unter mir „.
Diese Aussage hat schon beim Kauf dieses Instrumentes zu der Feststellung geführt, dass ich nun der glückliche Besitzer eines Gorilla Cellos bin.
Michael Schneider ist bekannt für seine Übertreibungen ( die es aber meistens auf den Punkt bringen ). Vielleicht ein Allgemeinplatz, aber Pablo Casals hatte ein Gofrilla Cello, das mein Jugendfreund und ich in Gorilla umgetauft haben. Was verbinden Sie mit einem Gorilla ? Richtig. Dann verstehen wir uns.
Das Wackeln des Bodens in meinem Unterricht hat sicher sehr viele Gründe. Aber ich bin nicht Schuld daran, ich habe nie Cello studiert und keinen einzigen Meter Etüden geübt. Offiziell kann ich also gar kein Cello spielen.
Aber Michael Schneider hat seine Hilfskräfte.
Primo: Geigenbaumeister Matthias Kohl hat mir ein sehr leichtes Vogelahorn Cello gebaut. Wenig Masse, viel Resonanz-Bereitschaft des Holzes.
Secondo: Die Saitenlage ist extrem flach. Wenn ich die Saiten drücke, dann habe ich keinen weiten Weg bis zum Griffbrett. Umgekehrt verlassen meine Finger beim Loslassen sofort die Saiten weil der Weg extrem kurz ist.
Terzio: Meine Bogenhand arbeitet mit Gewicht, nicht mit Druck. Ich klebe mit meiner Bogenhand an der Saite, muss sie aber nicht “ runterdrücken “ um den Kontakt zu halten.
Quattro: Ein, das besondere Aufhängeseil von Gerold Genssler. Inzwischen empfehlen auch Geigenbauer – z.B. Wilfer – diese Erfindung. Es hat lange gedauert, bis die konservative Musikerwelt eingesehen hat, dass dieses Aufhängeseil den Klang spacemässig in eine andere Dimension katapultiert.
Quinto: Ich spanne den Bogen nicht wie einen Flitzebogen, sondern wie einen Streichbogen. Sind die Bogenhaare extrem gespannt, dann schmiegen sie sich auch nicht um die Saite, sondern haben einen minimalen Kontaktpunkt. ( Ich sitze in einem Orchester hinter einer Cellistin, sehe den stramm gespannten Bogen. “ Gib mir bitte mal deinen Bogen “ sage ich, entspanne ihn. Spontane Reaktion: das klingt ja viel schöner. Nächste Probe hat sie den Bogen aber wieder so fest gespannt wie einen Flitzebogen. Wie sagt der Humorist: “ Tel Aviv „. Ach so das verstehen Sie nicht ? Dann eben richtig, aber auf französisch: “ C’est la vie “ ).

Und jetzt geht es auf Englisch weiter: “ Last but not least „: Die Rabbath Technik. Ohne viel Üben kann ich alles spielen was ich mir vornehme.
Jetzt muss ich trotzdem noch einmal wiederholen: Üben fällt durch, mit Rabbath nicht weg.
Es geht um einen anderen Ansatz: mit Rabbath üben Sie Musik und suchen sich dann die Technik aus, die dazu passt. Auf herkömmliche Art lernen Sie eine Technik mit der Sie dann für den Rest Ihres Lebens klarkommen müssen.

Paulina Tyszka : Gott hat uns einen Engel auf die Erde geschickt. Das Besondere bei begnadeten Menschen ist die Selbstverständlichkeit des Ausserordentlichen.

Vergessen Sie Michael Schneider. Vergessen Sie das sogenannte “ Gorilla “ Cello von Matthias Kohl. Aber Paulina Tyszka werden Sie nie vergessen, wenn Sie erlebt haben, wie sie Bach improvisiert.
Bach steht für sich selbst. Das dachte Johann Sebastian Bach auch. Aber seit er Paulina Tyszka im Zusammenspiel mit Michael Schneider gehört hat, weiss Johann Sebastian Bach, dass jetzt noch bessere Zeiten angebrochen sind. Eine weitere Dimension hat Paulina auserkoren für die Selbstverständlichkeit einer neuen Klangsprache.
Wenn Paulina singt, dann ist “ Neue Musik “ eine Freude, Inspiration für jeden Zuhörer, kreative Neuerfindung lustmachender moderner Musik.
Warum ist das so ?
Fragen Sie Mozart oder Beethoven wie das geht. Sie wussten es auch nicht, sie mussten es einfach tun.
Michael Schneider improvisiert oft mit anderen Musikern. Er macht sich oft Gedanken, meint dass er Verantwortung für den weiteren Verlauf übernehmen muss.
Bei der Sopranistin Paulina Tyszka beginnt die Selbstverständlichkeit in der Sorglosigkeit über den weiteren Verlauf.
Ich zitiere hier den Beginn eines Gedichtes das meine Wertigkeit im Zusammenspiel mit dieser Sängerin Paulina Tyszka widerspiegelt:
Dietrich Bonhoeffer:
Von guten Mächten treu und still umgeben,
Behütet und getröstet wunderbar,
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.

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Skurril ? Denken die Leser jetzt?
Dann ist es auch skurril, dass ein Herr unseres Stammpublikums nach einem Konzert mit Paulina zu mir kommt um mir mitzuteilen: “ Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich in jedem Ihrer Konzerte etwas aussergwöhnliches erlebe „. Da konnte ich ihm nur beipflichten.
Die Querklang Konzerte dienen insbesondere der Erhaltung dieser wunderbaren Kirche, die uns eine einmalige Akustik schenkt.

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Johann Sebastian Bach grüsst Olga Magidenko und bedankt sich für deren kongenial inspirierte Neuschöpfung der ersten Cello Suite – der Solocellist Michael Schneider freut sich auf die Uraufführung.

Der Cellist Jean-Guihen Queyras hatte die wunderbare Idee, sechs Komponisten zu bitten, für je eine der sechs Cello Suiten von Johann Sebastian Bach ein zeitgenössisches Werk zu komponieren, das der Solist in Konzerten der jeweiligen Suite voranstellt.
Solche Ideen sind für Michael Schneider unerträglich. Wieso bin ich nicht selbst auf diese Idee gekommen?
Diese Idee ist genial. Schliesslich gab es schon die geniale Idee des „ Play Bach „ mit Jaques Loussier – aber nicht von ihm, denn das wissen die Wenigsten: Francois Rabbath sollte der Bassist dieses Trios sein und hat den Namen erfunden: kreiert.
Also kupfert Michael Schneider ab: er bittet Olga Magidenko um ein eigenes Vorwort zu einer der ersten drei Bach Suiten.
Aber Olga Magidenko versteht nicht so richtig Deutsch oder will es nicht verstehen. Sie hat eine neue erste Cello Suite komponiert.
Inspiriert vielleicht durch die Notenoptik, aber dennoch in ihrer eigenen, ganz zeitgenössischen Sprache.

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Jetzt kommt noch ein weiterer, neuer und anderer Aspekt ins Spiel:
In meiner Jugend war ich mit meiner Freundin süchtig: Wir lagen nächtelang im dunklen Wohnzimmer auf dem Boden und hörten die Cello Suiten von Bach, gespielt von Pablo Casals.
Wir wussten: er spielt ein Gofrilla Cello.
Wir münzten das in unserer Begeisterung um in: Gorilla Cello.
Diese Musik und Casals und sein Spiel waren damals eine Offenbarung für uns.

Nach einem Totalschaden meines Cellos im Frühjahr 2016 begegnete mir das „ Gorilla „ Cello von Geigenbaumeister Matthias Kohl in dessen Werkstatt, das ich erwerben konnte und mich mit seinem gorillamässigen Sound täglich vom Hocker reisst.
Genssler Saiten und die „ Recital Box „ setzen da noch einen drauf. Vielleicht nicht bei konservativen Cellisten und Hörern. Aber Michael Schneider übt seitdem so richtig und täglich.
Das Bonner Beethoven Orchester entsandte mir kürzlich eine Cellistin, die sich sofort in diesen „ Gorilla Sound „ verliebte.
Und auch im Berliner Orbis Quartett weckt dieser Klang und die Ansprache-Resonanz der Genssler Saiten Erwartungen auf noch bessere Zeiten.

Liebe Olga !
Uns verbindet seit einigen Jahren der Wille für gute, aufregende und spannende Musik.
Ich danke Dir an dieser Stelle dafür, dass Du das Unerwartete und nicht Gedachte wahr gemacht hast. Ich bewundere deinen jungen, frischen und so neugierigen Blick auf „ Querklang „ und ganz besonders den Humor aber besonders auch deinen Tiefgang in Deiner Musik.

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