Kontrabass Kaleidoskop und Cello Visionen in einem Workshop bei Michael Schneider – das Sprungbrett in ein anderes Denken, auch wenn Sie bei Ihrer alten, herkömmlichen Technik bleiben möchten.

Mit der Rabbath Technik machen Sie Ihren inneren Karrieresprung auf dem Cello und dem Kontrabass von Null auf Hundert in einem Workshop in ein bis zwei Tagen. Üben müssen Sie dann leider immer noch selber.
Aber Ihr Horizont verändert und weitet sich. Statt nur eine Sichtweise haben Sie dann zwei. Jetzt können Sie auswählen, welche Ihnen besser gefällt oder effektiver weiter hilft.
Zu Rabbath und seiner Bogenführung und Spieltechnik bin ich gekommen, weil ich Vor- und Nachteile der deutschen wie der französischen Bogenhaltung kennenlernen und vergleichen wollte.
Allerdings war beim ersten Besuch bei François Rabbath klar, welchen Weg ich gehen will.
Das war 1991. In den folgenden Jahren gab es wenig Anerkennung von Kollegen. Aber damals war ich neben Ichiro Noda und Bruno Seuys ( beide an der Frankfurter Oper ) der dritte in Deutschland, der auf die andere Bogenhaltung umgestiegen war.
Heute ist meine Spielweise im Zusammenspiel von meinen ( Cello- ) Bögen und den Rabbath-Genssler Saiten sowohl kompatibel für den satten modernen Orchestersound wie für die barocke Spielweise.
Ursprünglich Strassenmusiker und dann Jazzer, kommen meinem musikalischen Denken und meiner Spielweise besonders herausragende Dirigenten wie Mario Venzago, Rudolf Barschai, Yordan Kamdzhalov und jetzt Felice Venanzoni entgegen, die musikalisch wie Reinhard May in der Freiheit über den Wolken leben.
Nikolaus Hanoncourt sagte kürzlich in einem Spiegel Interview: “ Gute Musik gibt es nur am Rande der Katastrophe „.

“ Winter in Schwetzingen 2014 “ – das Barockfest mit Niccolò Jommeli’s Barockoper unter der Leitung von Felice Venanzoni und dem Philharmonischen Orchester Heidelberg und einige Anmerkungen des Solokontrabassisten Michael Schneider.

Nikolaus Hanoncourt sagte kürzlich in einem Spiegel Interview: “ Gute Musik gibt es nur am Rande der Katastrophe „.
Das erzählte ich heute dem Dirigenten Felice Venanzoni, der daraufhin in Begeisterung ausbrach über ein Erlebnis mit dem Dirigenten Jean-Christophe Spinosi/strong>. Er erzählte, dass er als Cembalist mit einem Ensemble Orlando Furioso lange Zeit eingeübt habe. Dann habe Spinozi anderthalb Stunden an acht Takten gearbeitet. Die restlichen 3 Stunden wurden dann ad-hoc gespielt. Allerdings, wie er meinte mit äusserst gespitzten Ohren.
Dieser Mut zur Lücke ist uns Deutschen Musikern im allgemeinen etwas fremd, es verunsichert uns.
Michael Schneider jedoch, einst Strassenmusiker und Berufs Jazzer fühlt sich unter Felice Venanzoni wieder einmal wie im Paradies.
“ Spielen Sie nicht alles, spielen Sie was Sie wollen. Und wenn die Geigen zu langweilig spielen, dann treiben Sie ein bisschen, wie im Jazz. Machen Sie einfach Musik. “ So dieser Dirigent im Grob-Zitat. Nur weiss er dabei ganz genau was er will. Und was er nicht will: geradeaus und möglichst sicher und langweilig. Dann sagt er seine Meinung dazu sehr offen.
Im anstehenden Chor Konzert in der Peterskirche spiele ich mit meinem Kollegen am Kontrabass aus der gleichen Stimme. Trotzdem spielen wir völlig verschiedene Töne und Rhythmen, jeder auf seine Art improvisieren wir die Musik von Vivaldi und Bach.
Genau das, was wir Nordländer den Südländern vorwerfen: Schlampigkeit, Unzuverlässigkeit und so weiter, das wird hier in der Musik mit und durch Felice Venanzoni zu einem äusserst vitalen und virilen Klang Erlebnis.
Ich muss gestehen, auch ich bin überrascht. Sehr erfreut überrascht. Zunächst konnte ich es gar nicht glauben, dass es wirklich so gemeint war wie ich es jetzt praktiziere. Und ich merke plötzlich: auch Michael Schneider ist ein Deutscher.