Lyrik-kontra-Bass zu Gast im “ Primobuch “ Berlin mit dem Programm “ Der Flügelflagel gaustert „. Am 1. Juli gastieren sie im Roten Salon in Berlin mit ihrem neuen Sommer Programm.

Die Zeiten des kleinen Othello Solos oder Bruder Jakob von Gustav Mahler sind vorbei. Jetzt beginnt – hat seit einem Jahr begonnen – die Zeit des richtigen Solisten.

Am 12. Mai um 20 Uhr in der Bergkirche Schlierbach gibt es eine weitere Uraufführung von Olga Magidenko, “ Vio Voce “ für Violoncello, Kontrabass und zwei Stimmen.
Am 3. Oktober um 20 Uhr im Musikhaus Hochstein neue Kompositionen von Olga Magidenko für Sopran und Gitarre.
Ausserdem verhilft der Solist Michael Schneider neuer amerikanischer Musik für Violoncello zu Popularität.
Zum 5 jährigen Jubiläum am 20. Oktober wird ein neuer Tango für Kontrabass Solo von Olga Magidenko uraufgeführt.

Einen weiteren Tango für Kontrabass Solo von Olga Magidenko wird der ehemalige Solokontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg in einem weiteren Konzert zur Uraufführung bringen.
Das grösste Geschenk das Olga Magidenko mir gemacht hat, das ist eine komplette neue erste Cello Suite mit dem Titel “ Bachsuite „. Ein sehr inpiriertes und herausforderndes Opus. Davon ist Michael Schneider überzeugt, es wird sich eines Tages einreihen in die Liga der bedeutenden Bach-Suiten-Komponsitionen.

Primobuch 2

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Stefan Hölscher ist die Lyrik, Michael Schneider der Kontrabass.
Ein Not Bene in einer desorientierten Welt. Das “ kontra “ zwischen uns beiden haben wir uns ausgeliehen von meiner Grossmutter ( so wird der Kontra-bass auch “ liebevoll “ genannt). Auf unserer Webseite www.Lyrik-kontra-Bass.de können Sie sich von einer aussergewöhnlichen Harmonie überzeugen.

Michael Schneider liebt die Kammermusik von Olga Magidenko – ihre Werke evozieren Spielfreude, stellen aber immer wieder hohe Anforderungen an die Spieler. Ohne das Pivot, den Krabbengang und meine neue Lageneinteilung auf dem Cello wäre das für mich unspielbar.

Jason und Medea ist ein gutes Beispiel und Argument für den den „Krabbengang“ auf dem Cello, sowie das Spiel in den Lagen mit dem Daumen quer über die Saiten. In der Mitte des Stückes gibt es sich wiederholende Passagen und musikalische Floskeln, die beim E ( der Quinte über der A-Saite ) beginnen, die sich dann aber in windeseile weit über die Oktave hinauf schrauben. Da ich die vielen Etuden-Meter übersprungen habe und lieber gleich in die Praxis eintauche bedeutet dies nicht, dass ich nicht gerne übe ( das tue ich mehr denn je ), aber nach meinem Verstehen arbeite ich nicht daran, das Unmögliche zu versuchen, schlichtweg weil mir das zu schwer ist. Vielmehr habe ich mit dem Pivot, dem Krabbengang und das intensive Lagenspiel die perfekten Handwerkszeuge um für mich eigentlich unspielbare Stücke in die Leichtigkeit zu transponieren und so der Spielfreude Raum zu geben. Im wahrsten Sinne des von mir schon oft zitierten Ausspruchs eines Geigers, suche ich mir eine Technik aus und mache damit Musik – im Gegensatz zu jenen, die eine Technik gelernt haben und dann versuchen, damit Musik zu machen. Wenn ich nun daran erinnere, dass ich mir die Kontrabass Sonate von Olga Magidenko in drei Tagen angeeignet habe, dann bin ich nicht etwa stolz auf mich, sondern habe mit meinem Handwerkszeug das Vertauen und die Sicherheit, dass es funktioniert.

Wie gehe ich also mit den “ unspielbaren “ Passagen bei Olga Magidenko um ? Ganz einfach, ich verlege das E ( Quinte über der A-Saite ) einfach auf die dritte, die G-Saite in die 5. Lage ( nach meiner Einteilung der Lagen nach Rabbath ) und spiele jetzt quer über die Saiten bis in die 6. Lage, lasse dabei aber den Daumen in der fünften Lage.

Veröffentlicht am 29.10.2014
Olga Magidenko. Jason und Medea op. 73b für Klarinette und Violoncello (2013)

Stammt aus der 6. Szene aus der Oper Medea

Dunkle Helle op. 51 für Violoncello und Klavier von Olga Magidenko. Ausführende: Nora Emödy und Michael Schneider

Olga Magidenko Dunkle Helle op. 51 für Vc und Klavier I + II (Teil eins und zwei )

Veröffentlicht am 03.10.2014

Dunkle Helle op. 51für Violoncello und Klavier, 1997, 2012

Aus dem Portrait – Konzert von Olga Magidenko am 24. 9. 2014 in Musikhaus Hochstein (Heidelberg)

Nora Emödy zum Zweiten mit arkestra convolt: Einatmen-Ausatmen am 24.9.2014 im Musikhaus Hochstein: Michael Schneider durfte dabei sein mit diesen grossartigen Musikanten !!!

Einatmen – Ausatmen (Ragtime) op.58f (2013) von Olga Magidenko

Veröffentlicht am 01.10.2014 – Aus dem Portrait – Konzert von Olga Magidenko am 24. 9. 2014 in Musikhaus Hochstein (Heidelberg) – Solisten Klaus Rosenfelder (Klarinette), Michael Schneider (Violoncello) und Nora Emödy (Klavier).

George Lewis und Barney Bigard wären begeistert, hätten sie diese Musik, diese Pianistin Nora Emödy und Claus Rosenfelder an der Klarinette so erlebt. Unter uns Jazzern in Lüneburg hiess es damals, wenn jemand besonders gut das Schwarze Feeling spielen konnte: “ Er spielt schwärzer als die Schwarzen „.  Barney Bigard, ein Mitstreiter von Louis Armstrong sagte einmal auf einer Tournee zu mir: “ You’ve done a great job “ Das sind schon die himmlischen Weihen aus dem Mund eines Weltstars. So jedenfalls erlebe ich Nora und Claus auch.

Betrachtungen zur Uraufführung der Kontrabass Sonate von Olga Magidenko am 24.9.2014 um 20 Uhr im Musikhaus Hochstein in Heidelberg. Ausführende: Michael Schneider, Kontrabass – Nora Emödy, Klavier

Wir schreiben das Jahr 1976. Olga Magidenko hat die Pubertät gerade hinter sich und befindet sich in ihrer jugendlichen Sturm und Drang Zeit. Sie hat in Moskau bei Aram Khatchatourian studiert, der war einer ihrer Lehrer und vielleicht auch Vorbild.

Das spiegelt der erste Satz sehr heftig wider. Nach einer langsamen Einleitung hält sich das Thema überhaupt nicht an den vorgegebenen 3/8 Takt. Ständig wechseln die Schwerpunkte an unerwartete Momente, scheinbar sind Bass und Klavier überhaupt nicht zusammen und der Zuhörer weiss auch nicht mehr wo er sich befindet. Gleich der erste Einsatz des sehr tänzerischen Tanz Themas mit dem Achtel Auftakt G – Sprung: Oktave G‘ als erster Ton und Beginn, schon setzt Olga ein einziges solitäres As im Klavier dagegen. Da darf dann der Kontrabass gleich denken, dass er falsch oder unsauber eingesetzt hat. Der Kontrabass darf und soll selbstverständlich ziemlich bis sehr sauber spielen, jede Schwankung in der Intonation ist sehr wohl sehr deutlich zu hören.-  Dann hat das Klavier Pause. Und jetzt: Kadenza, aber nicht irgendwas, sondern von Olga aufgeschrieben. Das Thema geht sozusagen ohne Klavier weiter. Das wiederholt sich kurz vor der Koda noch einmal, mit einer fetzig-brillanten Soloeinlage zeigt Olga ihre profunde Kenntnis der bassoralen Möglichkeiten. Die Melodieführung der Oberstimme ist so typisch wunderbar schräg und vermittelt dennoch enorme Spielfreude wenn es dem Spieler erst mal gelingt, die synkopierten Bass Borduntöne im richtigen Timing dazu zu setzen.

Zweiter Satz: Sehnsuchtsvollste russische Romantik betört das Ohr, das Klavier stellt das Thema vor, dann übernimmt der Bass. Die Sehnsucht schraubt sich auf dem Bass immer höher, bis Sie wegen der schwindelnden Höhe nur noch im künstlichen Flageolett darstellbar, also spielbar wird.

Dritter Satz: Wieder langsame, diesmal staccatierte Einleitung deren Thema verkürzt wiederholt wird. Dann reicht es Olga, im 7/4 Takt geht es weiter. Zwei Takte abgehackte Akkorde auf die eins, dann geht es rund. Das sehr eloquente Thema entwickelt in seinen Wiederholungen Rondo Charakter. Auch hier lebt Olga ihre Grenzen sprengende Neigung aus, die Melodie immer höher zu schrauben. Hier schont sie weder den Kontrabassisten noch das Klavier. Auch hier scheinen Bass und Klavier rhythmisch aneinander vorbei zu spielen – jeder spielt über lange Strecken in verschiedenen Taktarten, was mich beim Betrachten der Partitur sehr verwirrt hat mit der Frage, wie das jemals zusammen gehen soll. Aber Olga schreibt nicht gegen die Musik.

Im Final-Höhepunkt kurz vor der Koda geben sich 7/4, 11/8, 6/8, 7/8 und wieder 7/4 Takte die Hand, das Klavier bleibt dabei durchgängig im 7/4 Takt. Das ist eigentlich ganz einfach, der Kontrabass braucht nur “ gerade „, also rhythmisch  konstant seine Achtel-Noten zu spielen und schon ist es wirklich  einfach. Beim ersten Lesen der Sonate sind die Verschiebungen der Takte gegen die Struktur der Themen so irritierend, wie ich es bei einer Baguala von Willi Burgos erlebt habe. Traditionell wird sie im 6/8 Takt notiert, das Spiel Feeling ist aber ein 3/4 Takt. Und solange mein Verstand etwas anderes hört als er liest, hatte und habe ich damit meine Schwierigkeiten. Aber die Hindemith Sonate war auch mal  “ schwer „. Carl Valentin sagte dazu einmal  “ Wenn man es kann, dann ist es keine Kunst mehr „. Und damit hat er recht.

Erster und dritter Satz dieser Sonate strotzen vor Temperament und ( rhythmischer ) Frechheit. Um so etwas zustande zu bringen, dazu gehört eine gehörige Portion ( musikalischer ) Intelligenz. Davon hat es in ihrer Kammermusik reichlich.

Mit dem Denken von Simandl und Findeisen ist diese Sonate so unangenehm wie das Henze Kontrabass Konzert ( aber natürlich völlig andere Musik ). Mit der Rabbath Technik betrachtet ist es ein Feuerwerk an spannender und sehr vitaler Musizierfreude.

Mir fällt von bekannteren Werken der Kontrabass Literatur nur die Paul Hindemith Sonate und die von Franticek Hertl ein, beides Werke von schöner, spröder Modernität. Für mich reiht sich die Kontrabass Sonate von Olga Magidenko ein in meine “ Trilogie “ der wichtigsten Kontrabass Sonaten der letzten hundert Jahre. Dabei reduziere ich meinen Focus auf die sogenannte Moderne Klassik. An anderer Stelle habe ich schon die Kontrabass Sonate von Frank Proto erwähnt, die ich für die “ schönste “ und innovativste moderne Kontrabass Musik halte, sowie die “ Jazz “ Sonaten von Alec Wilder.

1976 wurde diese Sonate von Olga Magidenko komponiert, da war sie 13 Jahre alt, mit Schwergewicht auf: “ alt „. Mit sechs Jahren wollte sie komponieren, ihre Mutter verbot es ihr. Die Mutter war Pianistin und das sollte Olga auch werden.  Mit elf Jahren schaffte sie es, dass sie in Moskau als ausserordentliche Studentin Komposition studieren durfte. Da stimmte ihre Mutter zu. Das erinnert mich irgendwie an Mozart. Neben der Uraufführung der Kontrabass Sonate habe ich mit Nora Emödy, Klavier und Claus Rosenfelder, Klarinette und ich, Michael Schneider am Cello auch die Uraufführung von “ Einatmen – Ausatmen “ gespielt, sowie drei weitere Klaviertrios von Olga Magidenko.

Ihre Werke zeichnen sich aus durch: Profunde Kenntnis der Möglichkeiten auf jedem Instrument, spannende Eskalation der Spielfreude durch provozierende technische Anforderungen an jeden Spieler.

Der Kontrabass Sonate von Olga Magidenko wünsche ich den Status der Hindemith Sonate in der Kontrabass Literatur, wie auch in den Herzen der Ausführenden.

Noten erhältlich bei : Furore Verlag  Kassel

 

Michael Schneider spielt die Uraufführung der Kontrabass Sonate von Olga Magidenko im Porträt Konzert im Musikhaus Hochstein am 19.9.2014 um 20 Uhr.

Begleitet wird er von Nora Emödy, deren Konzert Vita wirklich beeindruckend ist. Noch beeindruckender ist sie auf der Bühne. Und als Duo Partnerin ist sie ein Traum im Zusammenspiel. Michael Schneider geht da bestimmt hin !!!!!!

Mit dabei ist ist auch Claus Rosenfelder, Klarinette. Rockmusiker am Saxophon, Weltmusiker mit beiden Instrumenten, bringt auch er den richtig vitalen Drive in die Neue Musik von Olga Magidenko.

Die drei Musiker spielen am 19.9.2014  eine weitere Uraufführung:

Einatmen – Ausatmen op 58f für Klarinette, Violoncello und Klavier. 

Weiterhin auf dem Programm:

Sonate op. 2 für Klavier Solo

Dunkle Helle op 51. für Violoncello und Klavier

Sonate für Kontrabass op. 9 und Klavier

Jason und Medea op 73b  für Klarinette und Violoncello

Romantic Trio op 17a für Klarinette, Violoncello und Klavier

Deutsche Erstaufführung : die Kontrabass Sonate von Olga Magidenko spielt Michael Schneider am Mittwoch den 24.9.2014 ab 20 Uhr im Musikhaus Hochstein. Sie hat “ die schönste “ Kontrabass Sonate für das 21. Jahrhundert geschrieben – behauptet Michael Schneider. Der setzt noch einen drauf: Olga Magidenko wird viel zu sehr unterschätzt.

Bin ich zum Hasardeur mutiert, einem Vabanque Spieler ?  Davon gehen Leute wie Christoff Schlesinger sowieso aus, weil sie wissen, dass ich nichts in der Birne habe. Aber Spass beiseite: warum stelle ich hier diese rhetorische Frage ? Ich bin auch ein “ Ober „- Pädagoge, Oberlehrer sozusagen. Also: aufreizende Einleitung und dann kommen wir ( also: ich ) zum praktischen Teil der Nutzanwendung.

5.9.2014 : die letzte Spielzeit war anstrengend, nicht die Musik, nein, der verlorene Kampf um den Jahrhundertdirigenten Yordan Kamdzhalov und das gegen mich gerichtete Mobbing seitens……….

Also erst mal etwas Erholung, dann jedes Wochenende kleine Konzertreisen und in dieser Woche eine Zeugenaussage im Berliner Landgericht wegen der Polizei-Prügelei in Berlin genau vor einem Jahr am 2.9.2013.  Also der gleiche Fall wie bei Yordan Kamdzhalov, nur ohne Körperverletzung.

Also, heute am 5.9.2014 mache ich mich an die Kontrabass Sonate von Olga Magidenko.

Vorher: Hoffentlich ( schaffe ich das noch ).

Heute Abend ( 5.9.): Alles klar, die Rabbath Technik macht es möglich. Auch in den ganz hohen Lagen kurz vor dem Ende des Griffbretts ist eigentlich alles nur wie in der ersten Lage oder in der vierten Lage ( also: die herkömmliche Daumenlage ). Die Luft ist da oben natürlich etwas dünner, die Tonabstände also deutlich geringer, daran muss ich mich also noch gewöhnen, ist schliesslich nicht mein Alltagsjob im Orchester in der fünften und sechsten Lage ( also kurz vor dem Ende des Grriffbretts ) quer über die Saiten zu spielen, bzw. so wunderbar schräg und doch melodiös schreibt eben nur Olga Magidenko.

Heute ist der achte September und ich habe mir die Sonate von Olga Magidenko in nur drei Tagen “ drauf geschafft „. Dies war mir nur möglich mit Hilfe des Pivot ( Vermeidung von Lagenwechsel, der Daumen bleibt wo er ist, die linke Hand wird geöffnet und springt auf einen entfernteren Ton). Das in Verbindung mit dem Krabbengang kann auch bedeuten, dass ich nach dem Pivot den Daumen nachhole und ein zweites Pivot anhänge – das nenne ich den verdeckten Krabbengang: Pivot, dann Daumen nachholen und wieder Pivot.

In den höheren Lagen gibt es beim Kontrabass für mich kaum ein Rutschen zum D über der Daumenlage, wenn es danach noch höher geht. Dann ist schon ab dem A über dem Oktav-Daumen die 5. Lage ( A auf der D-Saite ) angesagt.

So bediene ich mich im musikalischen Sinn einer bequemen “ Fahrstuhl Technik „: keine Angst, kein Schweiss. Und Kraft kostet es auch nicht, dank der weichen Genssler Saiten und des Knickstachels, der mir den Bass beim Spielen im Stehen als grosses Cello präsentiert, im 45 Grad Winkel vor mir, fällt der Arm und der Bogen von selbst auf die Saiten und mit dem linken Arm muss ich mir nicht den Arm verrenken und mein Rücken bleibt relativ gerade, aber von “ gebückter Haltung “ wie bei den “ Senkrecht Spielern “ ist schon lange keine Rede mehr.