Die 13. Bachsuite von Olga Magidenko. Noch gibt es sie nicht. Aber diese Komponistin will es wissen. Weiss sie mehr als wir, die Musiker und mehr als alle Musikwissenschaftler ?

Haben wir etwas verpasst ? Hat Bach noch viel mehr Cello Suiten komponiert als wir bisher wussten?
Darum geht es hier: hat die Musikwissenschaft geschlafen?
Deutschlands schlechtester Solokontrabassist – aus der Sicht seiner ehemaligen Kollegen vom Philharmonischen Orchester Heidelberg – lässt sich durch Borniertheit nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Dann spielt er eben Cello, Kontrabass auch noch und auch auf dem Bass weiterhin Uraufführungen.
Aber jetzt kommt die Zeit der Musik für das Cello. Eine Bachsuite von Olga Magidenko ist komponiert und Michael Schneider steht in der Pflicht und übt – Cello.
Da steht schon eine weitere Uraufführung im Raum: Die 13. Cellosuite.
Wie kommt die Komponistin Olga Magidenko auf die magische Zahl dreizehn ?

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“ Ich will die 13. Bachsuite komponieren “ sprach Olga und Michael Schneider wunderte sich ? 13 ? Wieso ?
Das war meine eigene Rechnung: 6 von Bach, 3 von Reger, 2 von Britten, 1 von Magidenko. Das macht zusammen: 12.
Ergo: Die zweite Suite für Cello Solo von Olga Magidenko ist dann die 13.
Olga weiss auch noch mehr: Die Uraufführung soll an einem Freitag den 13 stattfinden.
Hilfe, wann ist der nächste 13. ein Freitag ? Soviel kann Michael Schneider nicht üben. Er braucht dringend einen Assistenten.

Lob dieser Webseite. Michael Schneider dankt seinem Sohn Johannes Herold und seinem genialen Graphiker für das genial-klare Graphik-Design, die perfekte “ High-End “ Realisation einer Vision.

Das Cello und der Kontrabass, das ist mein Vater – sprach Sohn Johannes und wünschte sich von seinem Chef-Graphiker eine Lösung. Das Ergebnis ist seit 2012 hier zu erleben.
Zu sehen sollte es heissen. Beides, das sage ich. Das graphische Resultat ist ein Ereignis – das erlebt Michael Schneider selbst täglich – durch Kommentare zu dieser lebenden Provokation. Vom Strassenmusiker zum Solokontrabassisten in der konservativsten Welt der Musik, dann – Cut – Free Jazz, freie Impro und Uraufführungs Freak für zeitgenössische Musik. Dann steigt er noch um auf das Cello und zelebriert Bach, Solo und mit Gesang-Impro mit Paulina Tyszka.
Dem Neid der Kollegen entronnen und frei von den Intrigen des Intendanten Holger Schultze des Theaters und Philharmonischen Orchesters Heidelberg steht dieses Logo für Klarheit im Denken und risikofreudiges Einstehen für meine Überzeugung.
Mein Abschied von meinem Traum-Job, ehemals: Traum-Orchester – endete leider in einer mentalen Steinigung, in mentalem Fremdenhass über Andersdenkende. Den Grund finden Sie im Design-logo dieser Seite: Klarheit, Klarheit auf ein Ziel hin.
Es gibt sicherlich viele Wahrheiten. Meine Wahrheit hört dort auf, wo Menschen andere quälen, diffamieren und schikanieren. Die mentale Schlägertruppe des ehemaligen Orchestervorstands des Philharmonischen Orchesters Heidelberg hat seine “ To-do-Liste “ ordentlich abgearbeitet. Nur der Totschlag hat noch gefehlt. Ich rede vom Genie Yordan Kamdzhalov. Alle haben mitgemacht am Tod des “ Jud Süß „. In der Oper, wie in der Realität am Heidelberger Theater, haben für nachhaltige Zerstörung einer Zukunft gesorgt.
Das Motto: “ Mut zur Freiheit “ stand einmal als Motto des Theaters Heidelberg auf dem Spielplan. Michael Schneider nennt diese Spielzeit und die folgenden: Mut zur Intrigen-Lüge.
Ich habe die Wahrheit nicht gepachtet. Aber ich habe eine Überzeugung: So wie Heidelberg mit Yordan Kamdzhalov umgegangen ist, das ist Faschismus sowie feige und erlogene Politik der Stadt und des Oberbürgermeisters.

Dr. Shamali Sen die Kulturbotschafterin im Querklang am Berghang. Stimme der Diversität aller Medien: Sängerin, Rezitator, Regisseur, Autorin. Im Schatten der Weltbühne “ Heidelberg „. Tatort: Bergkirche Schlierbach am 12. Mai 2017 um 20 Uhr.

Die Arroganz und Ignoranz der Etablierten ist vermutlich ein “ MUSS „, sonst wäre gemeinschaftliches Interesse das Minimum an Kooperation.
Das ist natürlich völlig falsch.
Es muss heissen :
Die “ Querklänger “ sind keine Netzwerker, die wollen alle Musik, Theater, Tanz machen und haben für das Business keine Zeit und wohl auch keine Lust.
Wovon, worüber schreibt Michael Schneider hier ?
Über Holger Schultze und Thorsten Schmidt verliere ich an dieser Stelle kein Wort. Aber zum Beispiel:
Olga Magidenko hat eine Bachsuite komponiert. Die hat Michael Schneider dem Eklat Festival für Neue Musik in Stuttgart zur Uraufführung angeboten. Es kam sogar eine Antwort: Wir nehmen keine fremden Auftragskompositionen an. Na, das ist doch mal ein Eklat. Will innovativ sein, bleibt aber auf seine Art so ignorant wie andere in Heidelberg.

Ein weiteres Konzert ist der Musik von Olga Magidenko gewidmet.

Dr. Shamali Sen

Dr. Shamali Sen

“ O Jerusalem “ von Hildegard von Bingen – ein Klang-Sprach-Melodram von Olga Magidenko.
Sprecherin: Dr. Shamali Sen
Gitarre: Michael Schneider
Kontrabass: Walter Pfundstein

Ein dritter ist mit dabei:
Claus Rosenfelder, Klarinette

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Olga Magidenko , ihre Komposition “ Erinnerung “ für Harfe, Violoncello und Kontrabass. Die Kulmination Neuer Musik auf unendlich vielen Saiten. Zählen Sie mit am Freitag den 12. Mai 2017 um 20 Uhr in der Bergkirche Schlierbach.

Wie ? Sie wissen nicht, wie viele Saiten eine Harfe, Cello und Kontrabass zusammen haben ?
Ich weiss es auch nicht. Kommen Sie in die Evangelische Bergkirche am Freitag den 12. Mai 2017 um 20 Uhr und zählen Sie nach. Mal wieder bis hundert zählen. Wann haben Sie das zuletzt geschafft ?
N.B.: Im PHV bei den Flüchtlingen wäre das eine grosse Leistung.
Ramona Römer ist die Solistin in diesem Lieblingswerk der Komponistin Olga Magidenko.
Das richtige Solo für Ramona Römer beginnt aber mit der Harfensonate von Olga Magidenko.

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Geniessen Sie die Begeisterung dieser jungen Harfenistin: Andere haben sich bedankt für die Ehre, diese Werke aufführen zu dürfen, verweigerten aber den Übeaufwand. Ohne Üben geht es besonders bei Olga Magidenko nicht.

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Olga erklärt ihre Musik ( siehe Beweisphoto ) und die Harfenistin Ramona weiss zu schätzen, was selten vorkommt: Eine Komponistin weiss ganz genau, was sie will und was sie wie geschrieben hat.
Wir, die anderen Mitspieler geniessen die Ehre aus allererster Hand die Intentionen der Komponistin zu erfahren.
Die anderen Musiker sind:
Dr. Shamali Sen, Sprecher
Claus Rosenfelder, Klarinette
Michael Schneider, Violoncello, Gitarre
Walter Pfundstein, Kontrabass

VioVoce von Olga Magidenko. Uraufführung am 12. Mai um 20 Uhr im Querklang am Berghang. Ein Meisterwerk der Heidelberger Komponistin. Der Bass Part quasi ein Kontrabass Konzert. Solist am Bass: Walter Pfundstein.

Die erste Sightseeing Tour durch das Notenmeer von VioVoce ist so stereotyp wie immer bei den Kompositionen von Olga Magidenko: Ach du Schreck, was ist denn das jetzt wieder ?
Unmöglich bis unspielbar. Aus einer ersten Horrorvorstellung entwickelt sich Musik und ein Suchtfaktor mit vitaler Spielfreude. Am Ende steht ein Duo für Cello und Kontrabass vor der Uraufführung das eigentlich ein KONTRABASS KONZERT der Neuen Musik ist.
Naheliegend dies einem Festival für Neue Musik anzubieten. Mit Dank wird dies abgelehnt: Das Eklat Festival für Neue Musik in Stuttgart präsentiert nur eigene Kompositionsaufträge. Weitere Anfragen andernorts kann Michael Schneider sich dann ersparen.
Dann machen wir, Walter Pfundstein und Michael Schneider gemeinsam mit der Komponistin Olga Magidenko unseren eigenen Eklat: Am 12. Mai 2017 um 20 Uhr in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach.
Gefördert wird dieses Projekt durch die Evangelische Kirchengemeinde Schlierbach, dem Kirchenvorstand und der PFARRERIN JULIA NIGMANN.

Johann Sebastian Bach – der Ewige nach Gott und dem Universum. Das Menuett II der ersten Cello Suite: Die genialste Etüde für Anfänger in der ersten Cello Stunde um das Pivot und den Krabbengang zu lernen. Ergo: Unterricht bei Michael Schneider.

Etüden? Wofür ?
Michael Schneider bevorzugt Musik. Die Musik von Johann Sebastian Bach. Sie hat mich fünfzig Jahre begleitet, ist nie langweilig oder schlecht geworden.
Heute, in einer Unterrichtsstunde wurde mir klar: Wofür Etüden schreiben ? Seitenlang, endlos und schwierig, oft changierend zwischen vielen Tonarten, immer das gleiche Problem wiederholend mit suggerierender Wichtigkeit. “ Arbeitsbeschaffung “ – nenne ich das. Vollbeschäftigung um das Erlernen des Cellos schwer zu machen. So wie Klavierlehrer in vielen Generationen die Fingersätze auf dem Klavier sinnlos unsinnig und schwer gemacht haben um bürgerlichen Töchtern den Erfolg zu verweigern. So kommen mir die meterdicken Etüden vor. Für Cello und Kontrabass. Jetzt gibt es ein Heilmittel: Die Rabbath Technik. Aber so wie die Pharmaindustrie alternative Medizin blockiert und bekämpft, so sind auch die Musikpädagogen konservativ eingestellt: Bach als Etüde und Musik ? Das ist ein Sakrileg. Aber nicht für den Schüler: Sofort ein Konzertmeister, aber mindestens Kammermusiker ab der ersten Stunde.
Im Kontrabass Unterricht haben mich immer wieder angehende Pubertisten gefragt: “ Diese Etüden sind so langweilig, gibt es nichts besseres ? “ Das waren noch die Unterrichts Zeiten mit Simandl auf dem Kontrabass. Beim Cello gähnte es mir ähnlich entgegen.
Mit Bach sind Lehrer wie Schüler permanent bester Laune.
Jetzt sind wir beim Titel angekommen: Johann Sebastian Bach und das zweite Menuett der G-Dur Suite.

Dieses Menuett ist eine Etüde par excellance um den Wechsel zwischen erster und gewöhnlicher Lage zu lernen/üben. Mit dem Pivot und dem Krabbengang.

Jetzt steht Michael Schneider wieder hier in seinem Gehirn herum und überlegt, wie er in Worten beschreiben kann, was der persönliche Unterricht klar vor Augen führt.

Ein – weiterer – Versuch:
Das Pivot bezeichnet die Lagenwechsel-Verweigerung – auf Deutsch: Faulheit sich zu bewegen. Das Ziel ist aber nicht die Faulheit, sondern die elegante Treffsicherheit ohne den Handkantenschlag eines Lagenwechsels. Statt Lagenwechsel also eine gleitend-fliegende Bewegung die den an seiner Position verbleibenden Daumen als Drehpunkt benutzt. Der Daumen bleibt, während die Hand ohne Verspannung dorthin geflogen !!! wird wo der entsprechende Finger landen soll.
Ein Sprung vom Es zum D auf der D-Saite wird somit nicht mit einem weiten Griff ausgeführt – der unweigerlich die Verspannung der linken Hand folgt – sondern die Hand bleibt so entspannt wie sie sich in der ersten Lage für vier Halbtöne verhält. Dann wird vom Es die Hand ohne Veränderung einen halben Ton auf das G geschoben. Dabei ist immer der jeweilige Finger der den neuen Ton greifen soll in der Luft und fliegt wie eine Sternschnuppe zu seinem Ziel.

Für diejenigen, die es genauer wissen möchten folgen hier die Noten mit meinen Fingersätzen und Zeichenerklärungen.

Bach - Menuett II

Pheobe Killdeer, ein Treppengeländer, eine Mülltonne und ein Ehe ? -Ring als Perkussion. Simple Minded Power, Understatement als kreative Kraft. Das Fehlen der Wichtigkeit als Selbstwertgefühl.

Es ist nichts wesentlich Neues was Michael Schneider hier zu berichten hat. Aber dass “ Phoebe Killdeer and the Short Straws “ in ihrem Understatement noch weiter nach unten gehen – das ist für mich das faszinierend Aufregende daran – und ein Treppengeländer und eine Mülltonne als Perkussion einsetzen und dann noch mit einem Ring am Finger noch weiter reduzieren, das ist für mich totale Entspannung. Das ist für den Solokontrabassisten des Philharmonischen Orchesters Heidelberg eine Traumvorstellung wie sie in 35 Jahren in diesem Berufsorchester nur Felice Venanzoni herstellen konnte.

Phoebe Killdeer and the Short Straws

Die Souveränität des Loslassens ist eigentlich, nein, sie ist: Teil der Zen Philosophie. “ Zen in der Kunst des Bogenschiessens “ von Alfred Herrigel.
Diese Abhandlung, dieses Buch über die Suche nach dem West-Ost Verbindenden lehrt die Philosophie des Geschehen-Lasssens. Den Volltreffer ins Schwarze kannst du nicht erzwingen. Es geht nur über das Loslassen. Das will auch die Rabbath Technik vermitteln: Perfektion durch Entspannung. Sie lehrt auch den Weg zum Selbst und einem dauerhaften Glückshormon.
Rabbath und Zen stehen für das Lebensgefühl eines Virtuosen. Aber nicht in dem Sinn der Überheblichkeit über andere. Es geht nur um das eigene persönliche Lebensgefühl.

Falls Sie schon mal auf dieser Seite gestöbert haben: Was haben Sie gelesen ?
In jedem Satz das positive Glücksgefühl eines vom Leben reich beschenkten Musikers.

Stefan Kirsch – Bassposaunist, Komponist und genialer Bandleader: Die Longhorns waren seine Gruppe. Heute am 7. April um 20 Uhr darf Michael Schneider seine Kompositionen in der Bergkirche Schlierbach spielen.

Heute um 20 Uhr: Vom Balkan geht die Reise bis nach New Yorck, musikalisch. Eine bacchantische Orgie des vitalen Jazz. Denn der Komponist von vier Kompositionen dieses Abends heisst: Stefan Kirsch. Bassposaunist, Komponist und vital-humoriger Macher von tollen Stücken.
Michael Schneider hat ihn gefragt: Wo kommen deine Ideen her, gibt es dazu eine Geschichte, eine Erfahrung, einen Anlass, irgend etwas, das wir dem Publikum zu deinen Kompositionen erzählen können?
Wie ? Das soll ich jetzt verraten? Dann können Sie sich das Konzert sparen, meinen Sie ?
Weder noch. Keine Details, die werden das Salz in der Suppe, heute am Freitag den 7. April um 20 Uhr.

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Stefan Kirsch. Und noch einmal, weil es so schön ist:

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Nehmen Sie seinen Titel: “ SoS „. Wenn Sie hören, was er dazu zu sagen hat, dann liegen Sie unter den Kirchenbänken!
Dürfen Sie das ? Ist das in der Kirche erlaubt ? Das weiss ich auch nicht, aber eines weiss ich ganz gewiss: Die Pfarrerin Julia Nigmann wird es Ihnen verzeihen wenn sie erfährt, warum Sie das getan haben.

Kontrabass, die Sonate “ 1963 “ von Frank Proto. Immer noch avantgardistisch-modern und doch eingängig. Ein fulminantes Werk gewichtiger Leichtigkeit. Freitag den 7. April um 20 Uhr zu erleben im Querklang am Berghang in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach.

Schräge Töne, Dissonanzen ohne Ende. Schön immer aus der Sicht des Komponisten. Wie bei Olga Magidenko: der Solist muss in der anderen Klangwelt beider Komponisten die Schönheit des Klanges entdecken. Hinter der ungewohnten Klangsprache und vielen technischen Herausforderungen wartet immer der schöne Klang auf seine Umsetzung.
Michael Schneider spielt seit vielen Jahren Uraufführungen, besonders von Olga Magidenko.
Erstes Lesen: was ist denn das jetzt schon wieder, das klingt ja gar nicht. Antwort: es klingt nicht, weil mein Unvermögen die Saiten des Instruments malträtiert. Spielkultur muss zurückstecken bis die Musik aus dem Bauch heraus kommt. Dann, irgendwann kann die Entdeckung des Klanges beginnen.
So wurde “ Spagnolo “ für Kontrabass Solo von Olga Magidenko zu meinem meist gespielten Stück.
Ebenso hat es der zweite Satz der Sonate 1963 von Frank Proto auf Platz 1 der Solostücke von Michael Schneider geschafft. Grooviger Tiefgang in knisternder Stille, Rhythm and Bebop begleitet von time-to-time Schuhperkussion.

Frank Proto - Sonate 1963

Frank Proto - Sonate 1963-1

Hier ein Appetithappen für Neugierige.

Die Introduktion, also der erste Satz ist geprägt von Kadenz ähnlichen amerikanisch-avantgardistischen Klängen, eine spielerische Suche die dann in einer klaren Bebop-Jazz Nummer endet. Dann wieder die Suche nach einem Übergang, wie eine Imitation aus Beethoven’s fünfter Sinfonie: Bevor es in den marschmässigen Schlusssatz geht wabert die Musik im Ungewissen, weiss noch nicht, wo sie hinwill, bis sich dann ein klares C-Dur entwickelt – bei Beethoven. Nachdem Proto seine Suche beendet hat schenkt er den Spielern eine fetzige Riffnummer. Nach Beethoven Manier eher ein Dialog als ein Solosatz für Kontrabass. An Spielfreude ist diese Jazz Sonate von Frank Proto jedoch kaum zu übertreffen..

Johann Sebastian Bach trifft auf Francois Rabbath und der Franzose hat eine grandiose Idee. Die gefällt dem Musiker Michael Schneider sehr.

Gestern war Sonntag der 26.März 2017. Chorkonzert in Mosbach: “ Ein feste Burg ist unser Gott “ war das Motto dieses Konzertes. Gespielt wurde auch die Kantate gleichnamigen Titels, sowie die Orchester Ouvertüre D-Dur. Wieder einmal hat Michael Schneider nicht geübt. Heute hier, morgen da, so geht das bewegte Rentnerleben. Endlich Zeit zum Üben. Bach üben: täglich bis immer. Auch in Gedanken. Aber: für das Chorkonzert reicht die Zeit dann doch nicht so richtig. Michael Schneider ist fleissig – mit seiner nun anlaufenden Karriere beschäftigt, aber nicht mit einem Chorkonzert. Warum kann er sich das leisten?
Ganz einfach: die Rabbath Technik macht es möglich.
Die folgenden Beispiele meinen Fingersätzen versehen verdeutlichen die Idee einer völlig anderen, vom immer noch herkömmlich beliebten “ Simandl-Denken “ beeinflussten Spielweise.
Die dritte Lage nach Rabbath: der Daumen liegt auf der G-Saite auf dem D und wandert entsprechend der Melodik über die Saiten. Damit stehen dem Spieler 16 Töne zur Verfügung ohne dass er sich aus der Lage bewegen muss. Tonerhöhungen erfordern hier keinen Lagenwechsel, sondern nur die Veränderung eines Fingers um einen halben Ton höher oder tiefer, bzw. manchmal kommt auch der Daumen einen halben Ton höher oder wieder tiefer zum Einsatz.
Was bedeutet das für mich? Ich brauche keine Fingersätze. Jede Veränderung bedeutet nur eine Halbton-Veränderung, aber nie ein Lagenwechsel. Das heisst auch, dass ich diese Passagen nie üben muss. Auf herkömmliche Simandl-Art “ gespielt muss ich oft bis immer für einen halben Ton einen Lagenwechsel ausführen. Jahre später muss ich dann für diese Passage wieder Fingersätze suchen die ich vergessen habe.
Mit der Rabbath Technik erübrigt sich das phänomenal: es kostet mich einen “ Fingerschnipp “ weil ich gelernt habe in Tonschritten zu denken.
Damit verbunden ist für mich auch noch ein ganz anderes Phänomen:
Die Rabbath Technik ist auch die Entdeckung der Langsamkeit. ( Ich erinnere an den Roman von Sten Nadolny: “ Die Entdeckung der Langsamkeit “ ).
Filmaufnahmen mit Rabbath zeigen: je schneller er spielt, desto langsamer sieht es aus.
Mit der Simandl-Technik sieht es immer nach Arbeit aus, heftige Lagenwechsel, ständige Bewegung wegen eines Halbtones, ständig rauf und runter auf einer Saite. So lieben es die traditionell erzogenen Bassisten. Der ganz grosse Nachteil dieser Technik, dieser Spielweise ist: Je mehr Bewegung, desto hektischer die Optik ( ebenso wie die tatsächliche Bewegung ). Mit Rabbath, dem Pivot, der Kapotaster-Lagentechnik, dem Krabbengang sieht es aus wie nichts. Und das ist es dann auch: nichts, keine Arbeit, nur noch reine Spielfreude und die quasi auch noch vom Blatt.

Bach - Orchesterstellen Kantat 80 - Ouvertüre

Bach - Orchesterstellen Kantat 80 - Ouvertüre-1

Bach - Orchesterstellen Kantat 80 - Ouvertüre-2

Bach - Orchesterstellen Kantat 80 - Ouvertüre-3