Cello Unterricht mit Michael Schneider, Heidelberg. Cello lernen leicht gemacht ? Ohne Üben geht es trotzdem nicht. Da stimmt mir auch Gerhard Mantel zu.

Kommentar eines Geigers: „Andere lernen eine Technik und versuchen damit Musik zu machen. Mit Rabbath macht man Musik und sucht sich dann die Technik aus, die dazu passt.

Singt hier Reinhard May das Lied: „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein….“ Ja, sie ist grenzenlos. Ja aber – höre ich jetzt jemanden sagen. Nein, kein aber. Sie leben in Heidelberg Ziegelhausen und denken, Sie sehen alles? Dann fahren Sie mal auf den Langen Kirschbaum, dann sehen Sie mehr und auf dem Königsstuhl sehen Sie dann endgültig die hier mögliche Weitsicht. Aber es gibt einige noch höhere Berge mit weiter und weltumspannenderer Weit-Sicht.

Nicht jeder muss ein “ Francois Rabbath“ werden, immer noch lernen Bass Spieler den Tunnelblick. Beim Computer gibt es wenigstens die „Reset“ Tasten-Funktion um danach vielleicht Fehler zu vermeiden. Franz Simandl’s Schule bezeichne ich dabei keineswegs als Fehler. A priori gehört leider zu dieser Schule auch die Erfolglosigkeit der versprochenen Vielseitigkeit. Es sieht im ersten Band von Simandl sehr hoffnungsvoll aus: in jeder Lage lernen die Spieler alle Töne quer über die Saiten kennen. In jeder weiteren Lage nach oben wiederholt sich dieses breitgefächerte Angebot jeweils in Verbindung mit dem vorher Gelernten. Leider ist das Ergebnis am Ende nicht der totale Überblick, weder im Kopf, geschweige denn in den Fingern und schon gar nicht in der Gegend der Halsbeuge auf den tiefen Saiten.

Und dann kommt beim Bass noch das Chaos von dreizehn Lagen bis zur Oktave hinzu und beim Cello sind das sieben Lagen und dann kommt gar nichts mehr, nur noch die Daumenlage. Unter der Kategorie „ Rabbath Technik“ finden interessierte Leser Bemerkungen über die Lageneinteilung bei Rabbath, für das Cello wie den Bass.

Das Pivot bietet mir auf dem Cello die Möglichkeit ohne viel Üben unbequeme Läufe trotzdem schnell und sauber zu spielen. Mit Pivot bleibt die Hand in sich immer ästhetisch entspannt.

Auf meiner STARTSEITE beschreibe ich meinen scheinbaren Ehrgeiz, schneller spielen zu wollen als die Geigen. Das können gelernte und studierte Cellisten nicht verstehen, weil sie einer weitgehend starren Hand- und Lagenführung folgen und in ihren Gedanken daran gebunden bleiben. Bei diesem „Ehrgeiz“ geht es um den optischen Eindruck, eine optische Täuschung sozusagen. Eine entspannte Hand, die keine Lagenwechsel macht, sondern glissando-artig oder im Krabbengang über das Griffbrett gleitet sieht einfach schneller aus als eine Hand die „arbeitet“ und dabei vielleicht noch in sich fest und starr ist.

 

Genssler Saiten, Michael Schneider und der samtig-satte Klang. Nachrichten aus dem Paradies !

Francois Rabbath und Renaud Garcia Fons was haben beide gemeinsam? Sie spielen beide fulminant. So geht es mir mit den Genssler Saiten: Sie klingen fulminant. Sie geben mir das Gefühl, dass ich Musik mache. Und dies mit einer Leichtigkeit, die bisher nur Geigen und den Celli vergönnt war. Das kann ärgerlich sein, das ist physikalisch gar nicht machbar. Da widerspricht aber Isabel Schneider, die dritte Konzertmeisterin des Philharmonischen Orchesters Heidelberg.

Sie hat einen meiner Bässe mit Genssler Saiten gespielt. Und fast habe ich aus ihrem Kommentar heraus gehört, dass es vielleicht sogar leichter mit der Ansprache ist als auf einer Geige. Nur eines nehmen auch diese Saiten den Bassisten immer noch nicht ab: üben müssen wir alle noch selber. Und dafür danke ich Adam und Eva, dass sie uns aus dem Paradies geworfen haben. Wären wir noch dort, wir würden alles geschenkt bekommen. Wir leben hier im Paradies, weil wir uns alles selbst erarbeiten dürfen. Nur die Chance auf musikalische Zufriedenheit, die bekommen wir durch die Genssler Saiten geschenkt. Dank sei einem unbeugsamen Geist, der sich dem Reichtum verweigert, um seine Ideen in die Tat umzusetzen, koste es was es wolle. Jeder Orchester Bassist, sollte er es wagen, diese besonderen Saiten zu benutzen, braucht nicht unbedingt auf Anerkennung oder Wahrnehmung dieser besonderen Qualität zu hoffen. Solche Anerkennung würde bedeuten, dass das Gegenüber sich infrage stellen muss, warum es diese Qualitäten nicht besitzt. Dagegen hagelt es seit einiger Zeit immense Lobhudeleien in meinem neuen Tango Trio. Leila Riva, Sängerin und Guillermo Burgos, Gitarre loben meine Kontrabass Klänge und wissen gar nicht, dass es nur an diesen Saiten liegt.

Ich spiele seit fünf Jahren die besonders „sensible“ G-Saite von Gerold Genssler. Das ist die „Mimose“ seiner Erfindungen. Sie erlaubt kein Drücken, keine Gewalt. Und immer wenn mich das Orchester-Spielen zur Brutalität verführt, dann macht mich diese Saite gnadenlos auf meine schlechte Disziplin aufmerksam.

Francois Rabbath hat Gerold inzwischen gebeten, für seine Schüler die härtere Variante der G-Saite herzustellen. Ich kann das gut verstehen, solange ich diese Saiten mit einem Kontrabass Bogen spielte. Seit circa drei/vier Jahren spiele ich aber den Bass nur noch mit einem Cello Bogen. Kein kratzendes Ansatzgeräusch, kein gedrückter Gambenklang –  die allgemeine Traurigkeit des Basses beim Solospiel.

 

Darf etwas leicht sein, das bisher schwer war ? Die scheinbare „Schwere“ des Kontrabasses und die mentalen Folgen.

Es gibt da diesen ganz dummen Witz von einem Bauern, der zum Leiter der Musikschule kommt und möchte dass sein Sohn ein Instrument lernt. Vom Klavier über Geige, es dauert dem Bauern alles viel zu lang. Am Ende schlägt dann der Musikschulleiter vor, dass der Sohn doch Kontrabass lernen soll, dann könne der Bauer seinen Sohn gleich wieder mitnehmen. Der Witz dieses Witzes ist, dass er schon längst wahr geworden ist.IMG_0301

Am Beispiel der Etüde Nummer 1 von Francois Rabbath aus seiner: Nouvelle Technique de la Contrebasse, kann jeder wenn er schon Noten lesen kann, innerhalb 1 Stunde in zwei Oktaven sich sicher bewegen – inklusive verschiedener Stricharten und Synkopen. Da Geschwindigkeit keine Hexerei ist, kommt diese mit der Zeit von selbst. Mit dieser Technik bekommt der Spieler die Länge des Griffbretts quasi in die linke Hand gelegt. Wenn dann das diatonische Spektrum von 13 Tönen in einer Hand nicht ausreicht, dann verschiebt man den Daumen in eine andere Lage und verdoppelt so seine Möglichkeiten mit einem „Quasi-Lagenwechsel“ auf 26 Töne.

Interessante Melodien auf mehr oder weniger einer Saite interessant zu präsentieren erfordert schon sehr viel Übung, quasi einen Virtuosen. Und die zweite Wahrheit dieses oben genannten Witzes ist, dass mit der Zeit jeder die Lagentechnik nach Franz Simandl durch die Rabbath Technik  geschenkt bekommt. Die unendlichen Meter an Etüden fallen weg. Bei François Rabbath ist alles auf vier Bände konzentriert. Mit Hilfe eines Lehrers fällt dann aber noch einmal die Hälfte weg, weil auch im Focus auf Kürze sich wiederholende Steigerungen liegen. Eigentlich lässt sich anhand der Etüde Nr. 1 das gesamte Kontrabass Spiel darstellen bis in die sechste Lage – nach Rabbath – also bis an das Ende des Griffbretts.

( François Rabbath, Nouvelle Technique de la Contrebasse, Vol.1,Leduc ).

Jedem Gitarristen ist dies bekannt, auch wenn er erst drei Akkorde kann. Dann ist das Lied zu tief zum Singen und er nimmt sich einen Kapotaster, schiebt diesen solange am Griffbrett aufwärts, bis er die richtige Tonlage erreicht und spielt dann die gleichen drei Akkorde. Nur erklingen sie in einer anderen Tonart. Nichts anderes mache ich beim Bass mit dieser “ Kapotaster-Technik„. Mein Kapotaster ist dann der Daumen.

Diese Technik hat schon Fernando Grillo perfekt entwickelt um in ganz tiefen Lagen eine „faule Freiheit“ zu gewinnen. Auch Edgar Meyer hat dies schon früh erkannt und virtuos in die Tat umgesetzt. In der Cello Welt ist dies schon lange eine Selbsverständlichkeit

Im Spiegel wurde Wladimir Putin sinngemäss der folgende Satz unterstellt: “ Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. Und was notwendig ist, das bestimme ich.“

Das bestimmt in diesem Fall nicht die Tradition, das, was immer schon so war, sondern der Mut, den eigenen Kontinent aus den Augen zu verlieren um neue zu entdecken. ( Andre Gide )

Beim Dvorak Cello Konzert ist dies spätestens bei den langen und schnellen Arpeggio-Passagen längst eine sehr freiwillige Notwendigkeit geworden.

Für die nächste Generation : das Denken und Spielen in Daumenlagen – “ Tu auras l‘ habitude d’un virtuoso“

In der Gewöhnlichen und der Ersten Lage gibt es je nach Tonart einige wenige Grundstrickmuster:

Das Greifmuster von B-Dur, A-Dur und C-Dur. In der Oktavlage fällt der 4. Finger weg und wird durch den Dritten ersetzt. Lege ich den Daumen nun in der Dritten Lage ( nach Rabbath ) auf der A-Saite auf das E und spiele in dieser Daumenlage E-Dur, dann benutze ich den Fingersatz von A-Dur, aber E-Dur erklingt. Wer einmal verstanden hat, dass sich zwar das Notenbild ständig verändert, die Struktur aber nicht, der begreift schnell, dass mit dem Spielen quer über die Saiten der stets lästige Lagenwechsel wegfällt, der wie z.B. in der h-moll Suite nur wegen eines Halbstons ständig erforderlich wird. Wie konnte Django Reinhardt, die Beatles und so viele Rockmusiker, wie konnte und kann ein Heer von nicht ordentlich ausgebildeten Musikern so viele wunderschöne Melodien erfinden, von denen die meisten ihr Instrument im herkömmlichen Sinn nie richtig gelernt haben ?

Die haben einfach verstanden: Wenn ich in einer Hand wunderbare Melodien erzeugen kann kann, dann schiebe ich die Hand einfach dahin, wo ich die gewünschte Tonhöhe habe und bin dort weiter kreativ tätig. Oder besser : sie haben gar nichts verstanden, die tun das einfach weil sie es mit der Muttermilch aufgesogen haben.

Der lange Weg des Übens zu solcher Virtuosität ist nicht nur lang , sondern auch sehr sehr mühsam. Durch vier Hefte Albin Findeisen Etuden habe ich mich durchgearbeitet, Simandl selbstverständlich, Ludwig Streicher, Paul Breuer, es war für mich nie etwas Neues. Ray Brwon und viele andere Jazzer haben Schulen geschrieben, alles war nur gedreht und gewendet, aber nicht neu.

Das grosse Geschenk der “ Rabbath “ Idee ist für Schüler und Erwachsene, dass sie sehr schnell in einem Orchester erfolgreich und sauber viele schwere Passagen spielend ( und spielerisch ) beherrschen können, die ihnen auf dem herkömmlichen Weg mit vielem Üben vermutlich nie zur Verfügung stünden. Das gilt auch für das Cello.

Bass Unterricht in Heidelberg-Ziegelhausen mit Rabbath und Michael Schneider

IMG_0287Spiel du Bass, dann wirst du immer gebraucht. Das verriet mir mein Vater vor fünfzig Jahren. Und es hat sich bis heute nichts daran geändert. Zahllose Hobby Orchester müssen sich Kontrabässe einkaufen, weil es immer noch nicht genug davon gibt. Geändert hat sich in der Zwischenzeit die Zeitspanne zwischen Beginn des Bassunterrichts und Orchestereinstieg. Mit der genialen Rabbath-Technik können Schüler und Erwachsene nach spätestens einem Jahr im Orchester oder Kammermusikensemble mitwirken. Das Spielen quer über die Saiten, das Pivot und der Krabbengang auf dem Bass macht die vielen Etuden herkömmlicher Art überflüssig. Selbstverständlich spielen Sie danach Bass nicht mit herkömmlicher Technik. Es ist nicht vermessen bei Rabbath von einer ganzheitlichen Technik zu sprechen. Stellen Sie sich vor, Sie spielen in einer Lage wunderbare Melodien. Mit Rabbath schieben Sie das einfach dorthin, wo die Tonart es verlangt und spielen genau so schön weiter. ( Ähnlich einem Kapotaster auf der Gitarre, nur der ist starr, unbeweglich). Mit dieser „Kapotaster Technik“ spielen Sie ab der zweiten Bass Stunde alles wie Sie es möchten. Geschwindigkeit, Differenzierung kommt später, eine gute Bogentechnik dauert trotzdem immer noch etwas länger.

Auf YouTube gibt es einige beeindruckende Videos mit Edgar Meyer und Chris Thile im Duo, in denen Edgar Meyer  die Idee Rabbath’s beeindruckend vorführt, mir ist jedoch nicht bekannt, dass Edgar Meyer durch Rabbath darauf gekommen ist.

Kontrabass- und Cellounterricht in Heidelberg bei Michael Schneider

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Michael Schneider am Cello

Haben Sie Lust auf gemeinsames Musizieren und möchten sich die jahrelangen Übungen durch Berge von Noten und Etüden ersparen ? Und dabei noch einen schönen Ton auf dem Cello, der Geige oder dem Kontrabass erlernen ? Francois Rabbath hat es Ihnen oder Ihren Kindern ermöglicht. Er, der nie eine Hochschule von innen gesehen hat, entwickelte eine Unterrichtspädagogik die ich von ihm persönlich im Unterricht erfahren habe. Darüber gibt es keine Bücher in denen das Wie und Warum nachzulesen ist. Dieses Wissen kann nur persönlich weitergegeben werden von denen, die es bei ihm erlernt haben. Nach elf Jahren im Philharmonischen Orchester Heidelberg habe ich mich 1991 entschlossen neben meiner Orchestertätigkeit ein Zweitstudium in Kontrabass/Cello in Paris zu beginnen. Das Ergebnis haben schon viele studierte Musiker und meine Schüler erfahren.

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Michael Schneider am Bass

Die Lagenbezeichnungen auf dem Cello und dem Kontrabass

Die Lagenbezeichnungen sowohl auf dem Cello wie auf dem Bass erscheinen mir schon lange veraltet. Besonders bei Simandl habe ich sie nie verstanden und später nicht einsehen wollen.

Beim Kontrabass geht die Lageneinteilung auf Bb-Dur zurück: G-Saite, A, Bb, C, D, Eb, F, G. Warum wurden die Lagen nach einer B-Tonart eingeteilt, wenn sie auf einer Kreuztonart ( G ) beginnen ? Mit den Zwischenlagen nach Simandl ergibt das 13 Lagen bis zum G. Unnötiger und unklarer Ballast. Ich habe viele Jahre mit dieser Unzufriedenheit gelebt und konnte sie nur durch Unterrichten irgendwann auswendig aufsagen.

Den dann folgenden Schritt habe ich nicht gefunden, bis Francois Rabbath ihn mir verraten hat. Er teilt die Lagen nach den natürlichen Flageolett Tönen auf der G-Saite ein: Leere G-Saite  – Quinte D – Oktave G – Quinte D darüber und doppelte Oktave G.

Daraus macht er: gewöhnliche und erste Lage wie gehabt. 2. Lage= vierter Finger auf D, 3. Lage= erster Finger auf D, 4. Lage= Daumen auf Oktave G, 5.Lage= Daumen auf das nächsthöher gelegene D und die 6. Lage ist das darauf folgende G.

Entsprechend verfahre ich auf dem Cello. Dort bezieht sich diese Lageneinteilung auf: A -E -A -E und dann bin ich auf dem Cello in der fünften Lage schon fast am Ende des Griffbretts. Mich hat immer gestört, dass es bis zur Oktave so viele Lagen gibt, dann kommt die Daumenlage aber sonst nichts mehr, da muss ich dann im Kopf mit nichts klar kommen. Mit der neuen Einteilung habe ich einige wenige Haltepunkte zumindest im Kopf.

Gerade die reduzierte Anzahl der Lagen gibt meinen Schülern nach wenigen Stunden schon die Klarheit im Kopf und in der linken Hand Töne ausserhalb der ersten Lage zu finden. Es gibt so eben nur wenige Haltepunkte, die auch ein Anfänger sich gut merken kann.

Gelernt ist gelernt und dann darf es auch nicht schlecht sein. Dabei geht es bei Veränderung nicht darum, dass das Alte schlecht ist, es geht um eine weitere Alternative, damit ich mir, wenn ich dann beide beherrsche, aussuchen kann welche ich nehmen will. Veränderung will also nicht immer einen Mangel beheben, sondern auch bereichern.

Psychologen sagen: da wo die Angst ist, da geht es lang. ( Ob sie das heute noch so sagen, das weiss ich nicht ). Aber ich verstehe diesen Satz so: wenn du Veränderung willst, dann gibt es eben Verunsicherung. Das Alte muss erst einmal weg, Platz machen für das Neue. Aber warum soll ich etwas verändern ? Richtig, wozu, wenn ich nicht neugierig bin, sondern zufrieden mit dem was ich habe? Ich war unzufrieden mit dem Haben und wollte mehr wissen. Jetzt kenne ich viele Möglichkeiten und habe mich entschieden, welche mir am besten weiterhilft.

 

 

 

Michael Schneider bedient bei arkestra convolt alle „Seiten-Saiten“

IMG_0202arkestra convolt – die Weltmusikgruppe in der Michael Schneider mitspielen darf hat seine erste CD herausgebracht. Sofort erkennbar ( auch für Analphabeten ) an unserem genialen Logo. Gestaltet wurde es von Monika Harnischmacher als Holzschnitt, stilisiert für unsere Webseite von meinem Sohn Johannes Herold in Lübeck ( www.checkdomain.de ) und für die CD bearbeitet von Kirsten Dörr in Heidelberg, die ich an dieser Stelle sehr empfehlen kann.

Auf dieser CD präsentiere ich meinen Weg zu der musikalischen Freiheit die mich mein grosser Mentor Francois Rabbath gelehrt hat. Eine neue Klangsprache, entstanden auf der Suche nach neuen musikalischen Aussagen.  Ich erinnere mich an mein Probespiel bei den Berliner Philharmonikern 1979. Studiert habe ich bei Anton Malik in Lübeck und bei Willi Beyer in Hamburg. ( Also : gute Adressen ! ). Meine Stelle als Solobassist in Heidelberg hatte ich schon und spielte trotzdem noch in Berlin. ( Hochmut kommt vor dem Fall ). Diese Stelle wollte ich unbedingt haben, also wurde nichts daraus. Telephonat nach dem Probespiel mit einem der Solobassisten. In diesem Gespräch wurde mir bescheinigt, dass Hopfen und Malz auch verloren wären, wenn er mir Unterricht geben würde. Ich glaube, jeder der diese CD hört versteht sofort was er gemeint hat.

Raum-Zeit-Bewegung – das Problem des Kontrabasses

Wenn ich wenig Zeit habe, dann habe ich es eilig. Bin gehetzt, ohne Ruhe und muss mich darauf konzentrieren, mein Pensum zu schaffen. So habe ich es viele Jahre lang auf dem Kontrabass erlebt und genauso auf dem Cello. Meine Bewunderung gilt den vielen Cellisten und Bassisten, die durch viel üben irgendwann an den Punkt kommen, dass sie aufwendig ihr Ziel erreichen. Francois Rabbath hatte die geniale Idee über dieses Raum-Zeit und Bewegung-Problem nachzudenken und hat schließlich eine Lösung gefunden. Auf dem Bass, wie auf dem Cello ( in der Dimension fast halbiert gegenüber dem Kontrabass ) haben wir einen großen Raum, große Bewegungen, oft aber wenig Zeit.

Wie soll, wie kann die rechte Bogenhand sich ruhig bewegen, wenn die linke Hand es eilig hat und immer zu wenig Zeit hat und sich hektisch dem Zeitdruck unterwerfen muss ?  Wie schaffen es Gitarristen wie Django Reinhardt oder Bireli Lagrene so wunderschön ihr Instrument zu beherrschen, da sie doch im herkömmlichen Sinn ihr Instrument nie gelernt haben ?

Rabbath hat für den Bass und das Cello die Antwort gefunden:

Wenn ich  in einer Lage quer über die Saiten wunderschöne Melodien hervorbringen kann, dann muss ich das nur in den entsprechenden anderen Tonarten, Tonlagen genauso machen.  Damit gewinnt der Spieler Zeit, denn wenn die Melodie nicht mehr auf einer Seite rauf und runter gespielt/ gehetzt werden muss, dann gewinnt er Zeit, der Raum wird klein, die Bewegung beschränkt auf die Veränderung im Fingersatz bezüglich der Halb- und Ganztonschritte.

So entsteht ein neues musikalisches Lebensgefühl: “ Tu auras l’habitude d’un virtuoso “ habe ich von Francois Rabbath gelernt. Frei übersetze ich das mit: Du wirst das Lebensgefühl eines Virtuosen haben. Dafür muss ich keine Wettbewerbe mehr gewinnen und benötige dafür keine Bescheinigungen.

Darüber hinaus erspart das Pivot viele unnötige und aufwendige Lagenwechsel. Das Pivot bezeichnet die Öffnung der linken Hand, der Daumen bleibt hinter dem Hals und die Hand wird durch Öffnung zu dem gewünschten Ton gebracht. So komme ich auf meinem Bass mit einer Mensur von 113 cm in der ersten Lage bequem vom As ( auf der G-Saite ) bis zum Cis.Ohne Lagenwechsel. Auf dem Cello komme ich auf der A-Saite ohne Lagenwechsel bequem bis zum G ( einen Ton unter der Oktave ).

Wenn ich auf der Gitarre ein Stück kann und es mit Hilfe eines Kapotasters in eine andere Tonart / Tonhöhe verschiebe, dann bleiben die Fingersätze und Tonabstände gleich. Das Lagenspiel mit dem Daumen quer über die Saiten macht aus dem Daumen also nur einen beweglichen Kapotaster.