Adventskalender mit Weihnachtsliedern für zwei Violoncelli herausgegeben in der Ponticello Edition von Bernhard Helpenstein, gesetzt von Traudl Herrmann.


Ab November beginnt in jedem Jahr im Musikunterricht die Weihnachtszeit.
Seit sechs Wochen spielt Michael Schneider mit seinen Schülern also auch Weihnachtslieder.
Die neue Edition des Adventskalenders mit Weihnachtsmusik für zwei Celli ist auch für mich ein willkommenes Novum.
Die Weihnachtsmelodien stehen nicht in C Dur, sondern mal mit einem b, dann auch mal mit zwei Kreuzen, also auch für den Anfänger bedeutet dies eine anspruchsvolle Herausforderung.
Der Lehrer spielt dabei nicht nur eine Schrumm Schrumm Begleitung, sondern interessant anregende Prima Vista Herausforderungen.
Und sollte es den Schülern doch mal zu eintönig werden, dann kann der Lehrer begeistert einen Rollentausch anbieten. Dann wird die Begleitstimme für den Schüler zu einem kleinen Cello Konzert. Rhythmisch wie melodisch dann für den Schüler plötzlich ziemlich vertrackt wird die Begleitstimme zu einer Herausforderung für den Übewillen und die Konzentration des Schülers.
Ich schreibe über diese Veröffentlichung weil es nicht immer nur um Großes und Wichtigstes gehen soll in der Konzertliteratur. Aber gegen eine Einrede für interessante Vielfältigkeit des Unterrichtsmaterials wird niemand etwas haben.

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Paulina Tyszka : die spannende Schönheit des Unbekannten. Michael Schneider: das bekannte Spannende in den Cello Suiten von Johann Sebastian Bach immer wieder neu. Zu erleben am 16.12.2016 um 20 Uhr in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach.

Neue Musik: manchmal, nein: oft anstrengend und bemüht mit einem Mangel an Leichtigkeit. Paulina Tyszka beherrscht die Kunst der Improvisation auf eine Art, die uns glauben lässt: so steht es geschrieben. In den Noten. Das, so etwas kann nicht frei erfunden sein. Und genau an diesem Punkt trifft die Moderne, die Neue Musik, die Avantgarde uns in das Herz, berührt uns dort, wo wir blockiert sind gegenüber dem Fremden und Unbekannten, dem überraschend Neuen.

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Michael Schneider hat in Paulina und seinem neuen ( Matthias ) Kohl Cello die Partner gefunden, die seiner Klangsprache adäquat antworten können. In diesem Weihnachtskonzert hilft die wunderbare Cello Musik von Johann Sebastian Bach dabei diese Metamorphose in die Tat umzusetzen: die Musik von Bach wird durch die kongenialen Improvisationen dieser begnadeten Sängerin noch einmal in eine andere und völlig neue Dimension katapultiert.

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Ist Deutschland ein sicheres Herkunftsland ? Mit Herrn Thomas Strobl in Baden Württemberg bestimmt nicht. Er hat schliesslich keine Probleme, von denen er auch nichts weiss.

Herr Strobl ist auch nicht im Nazi-Faschismus als Jude oder Schwuler aufgewachsen. Wer aus dem Nazi Deutschland flüchtete: war er in anderen Ländern willkommen ? Herr Strobl ist sehr gebildet und kann diese Frage sicherlich ganz positiv beantworten.
Michael Schneider betreut seit März 2016 die inzwischen regional bekannten Djemben Gambianer, die mit ihrer “ Willkommens Kul-Tour “ überall die bestmögliche Visitenkarte hinterlassen.
Gambia soll ein sicheres Herkunftsland sein. Meint Herr Strobl. Die Geschichten die ich, Michael Schneider zu hören bekomme, die klingen anders. Was müsste geschehen, damit Herr Strobl sein Land verlässt ? Na dann versuchen wir doch mal, ihm das eindrücklich klar zu machen. Herr Strobl wird auf offener Strasse aufgefordert, sein Geld und Handy und Laptop, alles freiwillig abzugeben. Keine Lust dazu, Herr Strobl ? Na, dann ab in den Knast, Warum, wie lange? Keine Ahnung. Das weiss Herr Jammeh auch nicht. Interessiert ihn auch nicht. Vetternwirtschaft und Korruption sind bislang der Alltag gewesen.
Herr Strobl: Brecht gibt Ihnen die Antwort: “ Nur wer im Wohlstand lebt lebt angenehm „.
Sie tun genau dies und leisten sich die Unverfrorenheit und Arroganz der Reichen und der ignoranten Machthaber.
Ich übersetze das aus meiner kleinen Sicht: Auf Ihre scheinbar demokratische Art sind Sie auch nur ein kleiner “ Jammeh „, Diktator und Machthaber der Strenge, also der Unmenschlichkeit.
Die Juden und Schwulen würden im Faschismus unter Ihnen sicherlich auch auf keinen grünen Zweig kommen.

Ehrenamtliche Helfer sind wichtig ? Für Ihr Alibi ? Damit wir doch gute Deutsche sind? Aber mit Ihrer faschistoiden Haltung nehmen Sie allen Helfern gleichzeitg die Bemühungen weg, machen nachträglich überflüssisg, was für Sie vordergründig so bedeutend und hilfreich war.

Profis zu Besuch – trifft auf Kultur an der Realschule Waibstadt.

Die Lyrikerin Vanja Simeonova sowie die Musiker Michael Schneider und Walter Pfundstein präsentierten Lyrik und Musik unter dem Motto: Das Fremde in dir und deiner Welt.
Das zur Zeit alles beherrschende Thema Flüchtlinge und wie gehe ich mit dem Fremden um wurde der neunten Klasse von Frau Sibylle Bachmaier in einer kleinen Poetikdozentur anhand von gereimten sowie frei assoziierten Gedichten verdeutlicht.
Lesen Schüler heute noch Gedichte ? Ja, mehrere sogar unter den 24 SchülerInnen. Zwei von ihnen verfassten sogar eines während der 120 minütigen Veranstaltung.
Ist ein Rap von Bushido ein Gedicht ? Im Vergleich mit einem Song-Text von Bob Dylan wurde schnell klar, dass Bushido auflistend seine Probleme beschreibt.
Worte wie auch Zusammenhänge werden aneinander gereiht, resultieren aber nicht in einer Überhöhung des Erzählten.
Die Transformierung in eine neue Dimension kann sowohl in einem besonderen Sprachduktus als auch in Verbindung mit Musik geschehen.
Ganz besonders beeindruckt zeigten sich die Jugendlichen nach Vanjas Vortrag eines eigenen Gedichts über Ausgrenzung/Mobbing. Diesen Text unterlegten ein Cello und ein Kontrabass mit langen Bordun Tönen und sparsam eingeflochtenen frei improvisierten Passagen.
Die Wirkung: Text und Musik sorgten für absolute Stille während und noch lange nach dem Vortrag.
Die Botschaft war angekommen: irgendwo, irgendwie in deinem Körper oder deiner Seele will etwas zum Schwingen gebracht werden. Dann kannst du dich gemeinsam mit dem Fremden, Unbekannten verständigen, ihm eine Tür zu deiner Seele öffnen.
Der Schulleiter Herr Sauer ließ es sich nicht nehmen, eine Weile ebenfalls schweigend die Schulbank zu drücken.
Jetzt fehlt aber noch das wichtigste in der Berichterstattung:
Die Französisch Lehrerin Andrea Häusl wird mit der Klasse 9 Gedichte von Vanja Simeonova ins Französische übersetzen.

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Profis zu Besuch – Michael Schneider ist offizieller Kooperationspartner der Realschule Waibstadt.

Profis zu Besuch. Der Philharmoniker Michael Schneider ist offizieller Kooperationspartner der Realschule Waibstadt.
Die Akteure am 18. November 2016:
Die Klasse 9 von Frau Sybille Bachmaier.
Die Französisch Lehrerin Andrea Häusl.
Die Schriftstellerin Vanja Simeonova.
Michael Schneider, Violoncello und Walter Pfundstein, Kontrabass.
David Loeb, Komponist, vertreten durch seine Dúo Kompositionen.

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Am 18. November 2016 präsentierte ein Lyrik-Musik Workshop den Schülern und Schülerinnen der neunten Klasse Musik des New Yorker Komponisten David Loeb sowie Lyrik von Klassik bis brandaktueller Prosa-Lyrik von Vanja Simeonova.
Schräge Musik für diese jungen Menschen, die andere Hörgewohnheiten haben als moderne klassische Musik oder inhaltlich heftige zeitgenössische Lyrik.
Aber es geht hier nicht um die Frage, ob der Klasse neun diese Musik gefällt. Es geht um die Frage der Ausgrenzung und Ablehnung von Unbekanntem, noch nie Gehörtem. Lasse ich mich darauf ein es kennen zu lernen, dann kann ich hinterher entscheiden ob es mir gefällt oder nicht. Dann habe ich bei meiner Entscheidung die Wahl zwischen zwei Erfahrungen. Lehne ich etwas ab ohne es genauer zu kennen, dann lebe ich ein Vorurteil, also eine einseitige Entscheidung.

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Aber: auch die “ Macher “ dieses Workshops konnten viel lernen an diesem Vormittag. Die SchülerInnen sollten von allzu hartem Tobak verschont bleiben, die Akteure wiollten die Jugend nicht verprellen.
Aber was waren die stärksten Momente dieser drei Schulstunden?
Ein Gedicht untermalt mit Musik. Natürlich wissen die Profis, wann es zuviel ist oder zuwenig und wann ein musikalischer Kommentar intensivierende Wirkung hat. Aber das war auch der Sinn dieses Workshops. Eine weitere sehr heftige Reaktion löste ein Gedicht von Vanja Simeonova aus, das sie selbst vortrug passend zum Leitthema der Realschule Waibsstadt : “ Wir geben Mobbing und Ausgrenzung keine Chance. „

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Neue Nachrichten vom Solocellisten Michael Schneider : eine neues Cello von Matthias Kohl, Heidelberg – ausgestattet mit optimal-finalem Zubehör.

1. Ein Totalschaden an meinem “ Bembel “ Cello ( so genannt wegen der gemusterten Randeinlagen ) in diesem Frühjahr sorgte für frischen Wind und Bewegung in der Cello Welt.
Geigenbaumeister Matthias Kohl präsentierte mir seinen Neubau aus Vogelahorn und Haselfichtendecke. Ein unglaublich leichtes Instrument, buchstäblich leicht wie eine Feder. Schon bei den ersten jungfräulichen Tönen vermittelte es Spielfreude und Wohlbefinden.
2. Einbau der Lauffer Feinstimmwirbel. Nie wieder Stau an den Feinstimmern, vorbei die ewige Kollision von Bogen- und Stimmhand.
3. Ein schwerer Ebenholz Saitenhalter, in diesem Fall Eigenbau. Dies empfiehlt Gerold Genssler zu seinen “ Golden Label “ Saiten.
4. Gerold Gensslers Spezial Aufhänge Seil. Inzwischen auch von den konservativsten Kontrabassisten empfohlen und anerkannt.
5. Jetzt kommt der Hammer: Die Genssler Saiten: schnelle Ansprache, warmer Ton ( besonders auch für die Freunde der historisch informierten Aufführungspraxis zu empfehlen ).
Leider riss dann eine gut eingespielte A-Saite. Das erwähne ich, weil ich schon mehrfach darüber geschrieben habe, dass Michael Schneider Anno 2010 ein halbes Jahr gebraucht hat um diese Saiten optimal zu handhaben. Das ist verständlicherweise ein Grund, warum diese Saiten nicht die erwartete allgemeine Anerkennung finden. Nicht jeder Cellist heisst Felix Schönfeld oder Michael Schneider und bleibt hier am Ball.
Jetzt kommt der absolute Hammer: Es ist Gerold Genssler gelungen eine A-Saite herzustellen, die schon am zweiten Tag perfekt reagiert und auch klingt.
Ich konnte sogar feststellen, dass die drei tiefen Saiten mit der neuen A-Saite ihren Kraft- und Wohlklang noch einmal verdoppeln.
Plötzlich hat mein Kohl-Cello eine richtig bassige C-Saite.
6. Die Recital Box liefert dazu das Klangvolumen einer Kathedrale mit langem halligen Nachklang. Wer im Internet recherchiert, der wird feststellen, dass dieses Gerät nicht nur in Heidelberg von mir begeistert genutzt wird.
Übrigens: Der Kontrabassist Walter Pfundstein benutzt die Cello Box auch auf seinem Fünfsaiter.

David Loeb – Werke für Cello und Kontrabass am Freitag den 18. November 2016 20 Uhr. Michael Schneider und Walter Pfundstein umrahmen die Lesung mit Vanja Michailova-Simeonova. Evangelische Bergkirche Schlierbach.

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Die Werke des New Yorker Komponisten David Loeb sind filigran und sehr kompakt. Wer den Cellopart der fünf Nocturnes für Cello und Kontrabass hört wird kaum etwas vermissen, so dicht klingt jeder einzelne Part dieser Duos. Häufig mitgespielte Bordun Saiten füllen den Klang jeder Solostimme ebenso wie die Verwendung von farbenreichen Flageolett Passagen.
Am Freitag den 18 November werden die folgenden Werke von David Loeb aufgeführt:
Eine dreisätzige Duo-Sonate, drei Pastoralen sowie die fünf Nocturnes für Violoncello und Kontrabass.

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Die Relation der Sichtweise auf das Veränderbare und das Unabänderliche. Eingefahrene Strukturen als Sicherheit für das Selbstwertgefühl in unsicheren Zeiten.

“ Da wo die Angst ist, da geht es lang “ sagen die Psychologen.
Ich habe aber keine Angst, weil ich da bleibe, wo ich bin. Dann verschliesse ich die Augen, ignoriere was um mich herum geschieht, habe meine Ruhe und kann weitermachen wie bisher.
Oder:
Ich habe eine vage Idee, dass alles auch ganz anders sein könnte.
Dann öffnet sich die Tür für Veränderung, dann habe ich die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Als Instrumentallehrer versuche ich nicht die Schüler von meiner Spielweise zu überzeugen, sondern ihnen eine weitere Möglichkeit anzubieten. Erst wenn sie beide Varianten beherrschen können sie sich entscheiden, welche sie verwenden möchten.
Das Unabänderliche verfestigt sich, wenn ich Veränderung nicht will. Dann bietet es ( vermeintliche ) Sicherheit auf die ich mich verlassen kann.
Will ich aber das Lebendige, dann bedeutet das Veränderung. Dann stelle ich Fragen. Dann stelle ich mich in Frage. Finde ich dann die Antwort darin, dass ich nichts verändern will, dann ist das eine Entscheidung die ich bewusst fälle. Grenze ich andere Möglichkeiten aus, dann bleibe ich bei dem mir Vertrauten ohne es zu hinterfragen, eine Alternative fehlt.
So berufen sich viele meiner ehemaligen Kontrabass Kollegen auf den Witz über Bassisten: Ein Bassist spielt immer nur einen Ton, während die anderen das Griffbrett rauf und runter turnen. Gefragt, was er da mache antwortet er: ich habe den Ton gefunden, die anderen suchen noch.
Ein banal-trivialer Witz und gar nicht witzig. Aber eine Mentalitätsdiagnose.
Diagnostiziert wird hier eine geistige Monokultur die sich in Ablehnung alles anderen manifestiert.
Eugen Lemberg ( Soziologe mit Schwerpunkt Nationalismus ) hat schon vor 50 Jahren erkannt und formuliert: Der Selbstwert einer Gruppe definiert sich auch durch Ablehnung des Andersartigen – also durch Bestätigung des eigenen Selbstwertgefühls durch Ablehnung anderer. Dazu braucht es Sündenböcke, Schuldige, Abweichler und die Distanzierung von ihnen.
Dieser heimliche Gruppenzwang drängt alle in die Konformität. Jeder Mensch will irgendwo und irgendwie dazugehören.

Im Philharmonischen Orchester Heidelberg hat der ehemalige Solokontrabassist in den letzten vier Jahren nicht mehr dazu gehört. Er hat sich für die Menschlichkeit entschieden und damit gegen den Gruppenzwang. Der Faschismus des gesamten Orchesters und Theaters lief ab nach dem Schema der “ Nashörner “ von Eugene Ionesco, der “ Welle “ oder “ Dogville „, einem menschlichen Katastrophenfilm mit Nicole Kidman.

Die Qual der Wahl für das eigene Glück. Michael Schneider, Solocellist aus Heidelberg empfiehlt: Genssler Saiten „ Golden Label „ für Violoncello.

Jeder Musiker kennt seinen persönlichen Albtraum: das Instrument ist perfekt eingerichtet, Zufriedenheit mit dem komfortablen Instrument herrscht vor. Doch dann kommt etwas dazwischen. Ein Riss, ein neuer Steg. Alles kann repariert werden. Eine neue Spiel Situation stellt sich ein, verlangt vom Spieler, dass er sich dem Neuen anpasst.
20 Jahre konnte Michael Schneider mit seinem Cello dies alles vermeiden.
Nicht vermeiden konnte er seine Neugier auf einen sehr kraftvollen und auch weichen Klang. Ein Ton, der den Saal füllt ohne durch brutale Gewalt erzeugt zu werden.
Viele Jahre haben mich die sehr guten Larsson Saiten auf dem Cello begleitet.
Dann kann Gerold Genssler ins Spiel, der mir 2010 einen Satz handgemachter neuer Saiten schenkte. Ich war schon auf dem Kontrabass 20 Jahre daran gewöhnt mit weichen Saiten zu spielen. Trotzdem habe ich ein halbes Jahr gebraucht um mich an diese neuartigen Saiten zu gewöhnen. Danach habe ich fünf Jahre lang diese Saiten spielen können, bis die A-Saite ihren Geist aufgab. Eine Katastrophe für mich.
Gerold Genssler fertigte mir eine neue Saite. Unspielbar dachte ich und nahm die Saite wieder ab. Gerold Genssler baute mir eine andere bessere A-Saite. Für mich eine noch schlimmere Katastrophe. Dann spiele ich doch lieber das Vorgängermodell.
Aber das Ziel von Gerold Genssler, präsente und weich klingende Saiten herzustellen hat auch immer wieder seinen Preis. Besseres Material mit immer besserer Qualität bringt das gewünschte Ziel, nicht aber immer gleichzeitig eine sehr lange Lebensdauer. ( Ich schreibe hier über einen Zeitraum von fünf Jahren !!! )
Der geniale Saitenmacher Gerold Genssler und der Heidelberger Solocellist Michael Schneider verstehen Cellisten, die sich nicht die Zeit nehmen wollen, sich auf diese neuen Saiten einzustellen. Der musikalische Alltag muss weitergehen ohne Unterbrechung, da kann kein Musiker mal eben ein paar Monate oder ein halbes Jahr daran arbeiten sich auf Neues einzustellen.
Ich habe es immer wieder getan, ich bin an neuen Entwicklungen von Gerold Genssler verzweifelt, habe neue Alternativen verlangt und bin immer mal wieder auf das Vorgängerangebot ausgewichen.
Jetzt ist für Michael Schneider ein neues Paradies angebrochen.
Es ist Gerold Genssler gelungen, eine A-Saite herzustellen, die nahezu auf Anhieb perfekt klingt.
Meine erste Feststellung: diese sehr präsente A-Saite braucht keine lange Einspielzeit. Sie spricht sofort an, verbessert den Klang der anderen drei Saiten des Instruments insgesamt. Schon am zweiten Tag stellt sich eine innere Beruhigung und Zufriedenheit ein über die zuverlässige Ansprache dieser fantastischen Neu-Entwicklung.
August 2016 nach einer Buchpräsentation in Berlin. Michael Schneider spielte Bach. Die Schriftstellerin Jenny Schon kommentierte die Performance Michael Schneiders so: „ Ich habe noch nie einen so weichen Cello Klang gehört wie heute, das kenne ich nicht. „
November 2016 in Heidelberg. Eine Cellistin aus dem Bonner Beethoven Orchester besucht mich, spielt Bach auf meinem Cello – und: hört nicht auf. Bach nur noch auf dem neuen Cello – gebaut von Geigenbaumeister Matthias Kohl, Heidelberg 2016 – mit den Genssler Cello Saiten „ Golden Label „.
Anno ca 2013. Eine private Einladung bei einer Cellistin. Auch gemeinsame Musik ist geplant. Die Gastgeberin – Michael Schneider will kein Spielverderber sein – darf auf seinem Cello spielen. Michael Schneider bangt gerade um die Seele seines schönen Cello Tons ( wegen Drückebergerei ), als die Gastgeberin fragt: „ Warum bekomme ich keinen Ton heraus ? „
Antworten finden Leser auf Youtube: Olga Magidenko sowie Lyrik-Kontra-Bass. Sowohl auf dem Cello als auch auf dem Kontrabass erleben Sie Genssler Saiten.


https://www.youtube.com/watch?

https://www.youtube.com/watch?v=un-C5HEVmJ8

https://www.youtube.com/watch?v=vYB3MAtlIVY

Der Philharmoniker Michael Schneider, sein Genssler Saiten-Cello, Johann Sebastian Bach und die Weltmusik. Eine philosophische Betrachtung menschlicher Merkwürdigkeiten.

Die Einsamkeit des eigenen Weges ist nicht die Mehrheit der Zurückgebliebenen.
Als Michael Schneider 1991 ein zweites Kontrabass Studium in Paris bei Francois Rabbath begann, da hörte er wortwörtlich von einem Kollegen: “ Bleib doch bei uns, verlass uns nicht „. Da war es schon zu spät, der Virus der Neugier: Ich verdanke ihn meinen Eltern, weiss immer noch nicht wie sie das gemacht haben, mich so zu prägen. Hat Gott es mir in die Wiege gelegt, liegt es an meinem Sternzeichen und seinem Aszendenten ?
Ich musste nach Rabbath auch noch Gerold Genssler über den Weg laufen: Ein neuer Virus traf mich: Die Genssler Saiten, zunächst für Kontrabass die “ Rabbath Golden Label „. Furchtbar ansteckend. Nicht mehr auszurotten nach Infizierung. Zum Glück ( für wen ? ) sind die meisten Kontrabassisten immun dagegen. ( Grosser Dank dafür an dieser Stelle ). Und dann die Cello Golden Label Saiten. Auch für Michael Schneider, den Soft-Spieler, alias Anti-Drückeberger des protzig-männlichen Bass- und Cello-Stils: eine Herausforderung. Aber dann: Gott hilf, eine Saite reisst, eine bessere stellt Gerold Genssler her, aber Michael Schneider will die alte, die “ göttliche “ erste Saite. Es hat lange gedauert sich daran zu gewöhnen. Aber dann sind diese Saiten das Paradies auf Erden. Mein Paradies. ( Jeder hat sein eigenes ! )
Besuch: Eine Cellistin aus dem Ruhrgebiet, tätig in Bonn, Kölner Philharmoniker und-so-weiter.
Sie darf auf meinem Genssler-Saiten-Cello spielen. Ich höre Bach. Sie hört nicht auf. Machen wir ein Konzert zusammen, mit Bach.
Ich höre: Aber nur wenn ich auf deinem Cello spielen darf. Höre ich richtig ? Haben Sie richtig gelesen ?
Immerhin, eine Profi Orchestermusikerin will Bach nur mit Genssler Saiten spielen. Wusste sie, was sie da sagt ? Nein, sie wusste nur: das klingt gut, das bereitet Spielfreude, das spricht leicht an und antwortet auf die Fragen des Spielers.
Und Michael Schneider denkt: “ Wenn ich so mein Cello höre, dann verdoppelt sich der Wert gleich einmal auf 18.000 Euro.“