Dr. Shamali Sen die Kulturbotschafterin im Querklang am Berghang. Stimme der Diversität aller Medien: Sängerin, Rezitator, Regisseur, Autorin. Im Schatten der Weltbühne “ Heidelberg „. Tatort: Bergkirche Schlierbach am 12. Mai 2017 um 20 Uhr.

Die Arroganz und Ignoranz der Etablierten ist vermutlich ein “ MUSS „, sonst wäre gemeinschaftliches Interesse das Minimum an Kooperation.
Das ist natürlich völlig falsch.
Es muss heissen :
Die “ Querklänger “ sind keine Netzwerker, die wollen alle Musik, Theater, Tanz machen und haben für das Business keine Zeit und wohl auch keine Lust.
Wovon, worüber schreibt Michael Schneider hier ?
Über Holger Schultze und Thorsten Schmidt verliere ich an dieser Stelle kein Wort. Aber zum Beispiel:
Olga Magidenko hat eine Bachsuite komponiert. Die hat Michael Schneider dem Eklat Festival für Neue Musik in Stuttgart zur Uraufführung angeboten. Es kam sogar eine Antwort: Wir nehmen keine fremden Auftragskompositionen an. Na, das ist doch mal ein Eklat. Will innovativ sein, bleibt aber auf seine Art so ignorant wie andere in Heidelberg.

Ein weiteres Konzert ist der Musik von Olga Magidenko gewidmet.

Dr. Shamali Sen

Dr. Shamali Sen

“ O Jerusalem “ von Hildegard von Bingen – ein Klang-Sprach-Melodram von Olga Magidenko.
Sprecherin: Dr. Shamali Sen
Gitarre: Michael Schneider
Kontrabass: Walter Pfundstein

Ein dritter ist mit dabei:
Claus Rosenfelder, Klarinette

IMG_2188 Solist

Olga Magidenko , ihre Komposition “ Erinnerung “ für Harfe, Violoncello und Kontrabass. Die Kulmination Neuer Musik auf unendlich vielen Saiten. Zählen Sie mit am Freitag den 12. Mai 2017 um 20 Uhr in der Bergkirche Schlierbach.

Wie ? Sie wissen nicht, wie viele Saiten eine Harfe, Cello und Kontrabass zusammen haben ?
Ich weiss es auch nicht. Kommen Sie in die Evangelische Bergkirche am Freitag den 12. Mai 2017 um 20 Uhr und zählen Sie nach. Mal wieder bis hundert zählen. Wann haben Sie das zuletzt geschafft ?
N.B.: Im PHV bei den Flüchtlingen wäre das eine grosse Leistung.
Ramona Römer ist die Solistin in diesem Lieblingswerk der Komponistin Olga Magidenko.
Das richtige Solo für Ramona Römer beginnt aber mit der Harfensonate von Olga Magidenko.

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Geniessen Sie die Begeisterung dieser jungen Harfenistin: Andere haben sich bedankt für die Ehre, diese Werke aufführen zu dürfen, verweigerten aber den Übeaufwand. Ohne Üben geht es besonders bei Olga Magidenko nicht.

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Olga erklärt ihre Musik ( siehe Beweisphoto ) und die Harfenistin Ramona weiss zu schätzen, was selten vorkommt: Eine Komponistin weiss ganz genau, was sie will und was sie wie geschrieben hat.
Wir, die anderen Mitspieler geniessen die Ehre aus allererster Hand die Intentionen der Komponistin zu erfahren.
Die anderen Musiker sind:
Dr. Shamali Sen, Sprecher
Claus Rosenfelder, Klarinette
Michael Schneider, Violoncello, Gitarre
Walter Pfundstein, Kontrabass

VioVoce von Olga Magidenko. Uraufführung am 12. Mai um 20 Uhr im Querklang am Berghang. Ein Meisterwerk der Heidelberger Komponistin. Der Bass Part quasi ein Kontrabass Konzert. Solist am Bass: Walter Pfundstein.

Die erste Sightseeing Tour durch das Notenmeer von VioVoce ist so stereotyp wie immer bei den Kompositionen von Olga Magidenko: Ach du Schreck, was ist denn das jetzt wieder ?
Unmöglich bis unspielbar. Aus einer ersten Horrorvorstellung entwickelt sich Musik und ein Suchtfaktor mit vitaler Spielfreude. Am Ende steht ein Duo für Cello und Kontrabass vor der Uraufführung das eigentlich ein KONTRABASS KONZERT der Neuen Musik ist.
Naheliegend dies einem Festival für Neue Musik anzubieten. Mit Dank wird dies abgelehnt: Das Eklat Festival für Neue Musik in Stuttgart präsentiert nur eigene Kompositionsaufträge. Weitere Anfragen andernorts kann Michael Schneider sich dann ersparen.
Dann machen wir, Walter Pfundstein und Michael Schneider gemeinsam mit der Komponistin Olga Magidenko unseren eigenen Eklat: Am 12. Mai 2017 um 20 Uhr in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach.
Gefördert wird dieses Projekt durch die Evangelische Kirchengemeinde Schlierbach, dem Kirchenvorstand und der PFARRERIN JULIA NIGMANN.

Die „ Bachsuite „ von Olga Magidenko. Ein Jahrhundertwerk der Cello Literatur. Michael Schneider, der Solocellist schlägt sie schon für das Bundesverdienstkreuz vor. Konzert zu Ehren dieser mutigen Frau am 12. Mai 2017 um 20 Uhr im Querklang am Berghang.

Die Idee zu einem Vorwort zu jeder einzelnen Bachsuite, die stammt nicht von Michael Schneider.
Jean-Guihen Queyras hatte die Idee, für jede der sechs Cellosuiten von Johann Sebastian Bach einen Komponisten um ein musikalisches Vorwort zu bitten.
Michael Schneider wollte das kopieren. Er begann bei Uli Johannes Kieckbusch, der keine Zeit hatte.
Olga Magidenko setzte diese Anfrage sofort in die Tat um. Daraus entstand eine komplette Bachsuite, die auch diesen Namen trägt. Inspiriert, aber nicht kopiert nach der ersten Cello Suite.
Die Uraufführung steht noch aus.
Seit 2012 setzt sich Michael Schneider aktiv für die Kammermusik dieser genialen Komponistin ein. Kammermusikalisch gibt es viele Verehrer und Mitstreiter, die ohne Wenn-und-aber ihre Musik vertreten.
Alle Versuche, die Sinfonien dieser Komponistin beim Philharmonischen Orchester Heidelberg zur Aufführung zu bringen , die scheiterten an der bekannt-üblichen Arroganz der Theater: Anregungen von Musikern? Die können nicht gut sein. Bessere Ideen von anderen ? Das geht gegen den Egomanismus der Intendanten und Konzertdramaturgen. Der GMD hat dann auch noch ein Wort mit zu reden.

Olga Magidenko ist der vital-lebende Beweis einer authentisch modernen Musik. Intensiv, kraftvoll, so erlebt Michael Schneider ihre Musik. Das Schweigen des Publikums nach einer Aufführung ist der „ redselige „ Beweis der Treffsicherheit ihrer intensiven Musik.
Auf Youtube gibt es unter „ Olga Magidenko „ viele Zeugnisse ihrer musikalischen Kraft.
Aber Propheten gelten nichts im eigenen Land, das ist ist auch in Heidelberg nicht neu.
Solange aufsteigende Projekte nichts besseres haben, solange ist „ Örtliches „ gern gesehen. Wird es besser, teurer !!! und international, dann gibt es Qualität nur noch in der Welt, aber nicht mehr vor Ort. Der Heidelberger Frühling hat die Vernachlässigung zu diesem Theme wesentlich mit zu verantworten, trotz aller grossen Worte die anderes suggerieren.
Thorsten Schmidt ist inzwischen „ Intendant „ des Heidelberger Frühlings. Michael Schneider hat noch erlebt, wie er als Mitarbeiter des damaligen GMD Thomas Kalb plötzlich den „ Frühling „ übernommen hat. Das klingt nach Schach, bei dem einige Züge übersprungen werden. Eigentlich ein Grund zur Disqualifizierung. Aber Heidelberg ist dem Faschismus und der Vetternwirtschaft immer noch sehr verbunden.

Mut zur Freiheit – Karla Kreh-Rahls, Saskia Muriel Gompf und Michael Schneider im artort der VHS Stuttgart.

Begegnung der Generationen – in der Kunst, Tanz, Malerei, Musik, gibt es keine Grenzen, keine Altersgrenzen. Die Grenzenlosen trafen sich zur Vernissage im artort der VHS in Stuttgart. Die Aktionsmalerin Karla Kreh-Rahls ergriff das Wort, das malerische Wort zu Ton und Tat.
Ouvertüre:
VHS Karla Kreh Performance 2017 12

Michael Schneider trägt eine Brille. Der Blickkontakt mit der Tänzerin schenkt inspirative Momente. Dieser Blick in “ arbeitende Augen “ ist ein phänomenaler Moment der Nähe in kreativen Momenten.

Exposition: Der Knoten wird geschürt.
VHS Karla Kreh Performance 2017 10

Michael Schneider hat auch Ohren, er hört den Tanz. Der vage Blick aus einem Augenblick ist die Musik der Inspiration für neue, noch nie erlebte Wege und Klänge auf dem Cello.

Die Durchführung:
VHS Karla Kreh Performance 2017 02

Die Finger folgen den Bewegungen der Tänzerin. Sie können sie aber nicht erreichen, können nur auf einer schwarzen Ebenholzfläche nachmalen was körperlich im Raum geschieht.

Reprise:
VHS Karla Kreh Performance 2017 23

Der Kraft der Farben erliegt tatsächlich der Tanz der göttlichen Inspiration einer getanzten Begeisterung.

Coda:
VHS Karla Kreh Performance 2017 14

Wie in Shakespeare’s Sommernachtstraum endet der Spuk nach seiner Zeit und das Geschehen bleibt als Erinnerung auf drei Plexiglas Wänden erstarrt. Eine gemalte Erinnerung an einen artort. War er in New York oder wo ?

Finale:
VHS Karla Kreh Performance 2017 26

Karla Kreh-Rahls ist glücklich, es war wieder eine inspirative Performance. Sie weiss aber auch: mit ihr kann es gar nicht anders sein.

Johann Sebastian Bach – der Ewige nach Gott und dem Universum. Das Menuett II der ersten Cello Suite: Die genialste Etüde für Anfänger in der ersten Cello Stunde um das Pivot und den Krabbengang zu lernen. Ergo: Unterricht bei Michael Schneider.

Etüden? Wofür ?
Michael Schneider bevorzugt Musik. Die Musik von Johann Sebastian Bach. Sie hat mich fünfzig Jahre begleitet, ist nie langweilig oder schlecht geworden.
Heute, in einer Unterrichtsstunde wurde mir klar: Wofür Etüden schreiben ? Seitenlang, endlos und schwierig, oft changierend zwischen vielen Tonarten, immer das gleiche Problem wiederholend mit suggerierender Wichtigkeit. “ Arbeitsbeschaffung “ – nenne ich das. Vollbeschäftigung um das Erlernen des Cellos schwer zu machen. So wie Klavierlehrer in vielen Generationen die Fingersätze auf dem Klavier sinnlos unsinnig und schwer gemacht haben um bürgerlichen Töchtern den Erfolg zu verweigern. So kommen mir die meterdicken Etüden vor. Für Cello und Kontrabass. Jetzt gibt es ein Heilmittel: Die Rabbath Technik. Aber so wie die Pharmaindustrie alternative Medizin blockiert und bekämpft, so sind auch die Musikpädagogen konservativ eingestellt: Bach als Etüde und Musik ? Das ist ein Sakrileg. Aber nicht für den Schüler: Sofort ein Konzertmeister, aber mindestens Kammermusiker ab der ersten Stunde.
Im Kontrabass Unterricht haben mich immer wieder angehende Pubertisten gefragt: “ Diese Etüden sind so langweilig, gibt es nichts besseres ? “ Das waren noch die Unterrichts Zeiten mit Simandl auf dem Kontrabass. Beim Cello gähnte es mir ähnlich entgegen.
Mit Bach sind Lehrer wie Schüler permanent bester Laune.
Jetzt sind wir beim Titel angekommen: Johann Sebastian Bach und das zweite Menuett der G-Dur Suite.

Dieses Menuett ist eine Etüde par excellance um den Wechsel zwischen erster und gewöhnlicher Lage zu lernen/üben. Mit dem Pivot und dem Krabbengang.

Jetzt steht Michael Schneider wieder hier in seinem Gehirn herum und überlegt, wie er in Worten beschreiben kann, was der persönliche Unterricht klar vor Augen führt.

Ein – weiterer – Versuch:
Das Pivot bezeichnet die Lagenwechsel-Verweigerung – auf Deutsch: Faulheit sich zu bewegen. Das Ziel ist aber nicht die Faulheit, sondern die elegante Treffsicherheit ohne den Handkantenschlag eines Lagenwechsels. Statt Lagenwechsel also eine gleitend-fliegende Bewegung die den an seiner Position verbleibenden Daumen als Drehpunkt benutzt. Der Daumen bleibt, während die Hand ohne Verspannung dorthin geflogen !!! wird wo der entsprechende Finger landen soll.
Ein Sprung vom Es zum D auf der D-Saite wird somit nicht mit einem weiten Griff ausgeführt – der unweigerlich die Verspannung der linken Hand folgt – sondern die Hand bleibt so entspannt wie sie sich in der ersten Lage für vier Halbtöne verhält. Dann wird vom Es die Hand ohne Veränderung einen halben Ton auf das G geschoben. Dabei ist immer der jeweilige Finger der den neuen Ton greifen soll in der Luft und fliegt wie eine Sternschnuppe zu seinem Ziel.

Für diejenigen, die es genauer wissen möchten folgen hier die Noten mit meinen Fingersätzen und Zeichenerklärungen.

Bach - Menuett II

Pheobe Killdeer, ein Treppengeländer, eine Mülltonne und ein Ehe ? -Ring als Perkussion. Simple Minded Power, Understatement als kreative Kraft. Das Fehlen der Wichtigkeit als Selbstwertgefühl.

Es ist nichts wesentlich Neues was Michael Schneider hier zu berichten hat. Aber dass “ Phoebe Killdeer and the Short Straws “ in ihrem Understatement noch weiter nach unten gehen – das ist für mich das faszinierend Aufregende daran – und ein Treppengeländer und eine Mülltonne als Perkussion einsetzen und dann noch mit einem Ring am Finger noch weiter reduzieren, das ist für mich totale Entspannung. Das ist für den Solokontrabassisten des Philharmonischen Orchesters Heidelberg eine Traumvorstellung wie sie in 35 Jahren in diesem Berufsorchester nur Felice Venanzoni herstellen konnte.

Phoebe Killdeer and the Short Straws

Die Souveränität des Loslassens ist eigentlich, nein, sie ist: Teil der Zen Philosophie. “ Zen in der Kunst des Bogenschiessens “ von Alfred Herrigel.
Diese Abhandlung, dieses Buch über die Suche nach dem West-Ost Verbindenden lehrt die Philosophie des Geschehen-Lasssens. Den Volltreffer ins Schwarze kannst du nicht erzwingen. Es geht nur über das Loslassen. Das will auch die Rabbath Technik vermitteln: Perfektion durch Entspannung. Sie lehrt auch den Weg zum Selbst und einem dauerhaften Glückshormon.
Rabbath und Zen stehen für das Lebensgefühl eines Virtuosen. Aber nicht in dem Sinn der Überheblichkeit über andere. Es geht nur um das eigene persönliche Lebensgefühl.

Falls Sie schon mal auf dieser Seite gestöbert haben: Was haben Sie gelesen ?
In jedem Satz das positive Glücksgefühl eines vom Leben reich beschenkten Musikers.

Johann Sebastian Bach und das Präludium der ersten Cello Suite G-Dur. Von Null auf Hundert: in 12 Wochen im Unterricht von Michael Schneider.

Ein Familienvater will es wissen. Das Cello hat es ihm angetan, ebenso wie die Webseite von Michael Schneider. Also landet er auch bei ihm.
Die zweite Stunde beginnt nach einer Tonleiter mit dem ersten Bachpräludium. Michael Schneider hat keine Lust auf Etüden, die meisten Schüler ebenfalls nicht. Also überspringen wir das und gehen gleich in Medias Res. Die erste Stunde reicht bis einschliesslich des dritten Taktes: Michael Schneider rechnet vor: das Präludium hat 42 Takte. Also soviel wie das offizielle Schuljahr Wochenstunden hat. 42 geteilt durch drei ? Das macht ungefähr 14. Somit kann dieser Familienvater bei gleichbleibendem Tempo – jede Woche drei Takte – in 14 Wochen das Präludium spielen.
Mindestens theoretisch. Dann kommt noch die Praxis und der Alltag hinzu. Vielleicht noch eine Grippe oder Ferien liegen noch dazwischen. Das ist dann die Praxis. Jetzt könnte noch eine Konfirmation, bzw. Kommunion für Unterbrechung sorgen.
Aber dennoch: 14 Wochen wären machbar.

Dabei inbegriffen ist das neue Verständnis für und über die Rabbath Technik auf dem Cello.
Kaum herkömmliche Lagenwechsel sondern Pivot, Krabbengang sowie der versteckte Krabbengang – die Kombination der Finger mit dem Daumen hinter dem Hals um höhere entferntere Töne zu erreichen. Dabei lernt der Schüler schon in den ersten Stunden, dass das Drücken der Finger und des Daumens nicht dem Zerquetschen des Halses dient, sondern ganz anders bei der Rabbath Technik ist der Daumen mehr ein Haltepunkt – Pivot: Drehscharnier. Die Finger immer schön rund gekrümmt hängen sich an das Griffbrett. Hat der Schüler das einmal verstanden, dann kostet das „ Drücken „ der Töne auch keine Kraft mehr.
Der Krabbengang führt auch sehr schnell zu einer lockeren Unabhängigkeit der Finger der linken Hand.
Krabbengang bedeutet, dass kein Lagenwechsel ausgeführt wird. Der Vierte Finger z.B. bleibt liegen, alle anderen Finger gehen in die Höhe und der erste Finger setzt sich einen halben Ton unter den vierten. Hat der erste Finger seinen Halt gefunden, dann bleibt er auf dem Griffbrett und die Hand wird nach oben hin in eine ordentliche Position gebracht.
Allem voran wird sofort auf einen schönen Ton geachtet. Damit verbunden ist die richtige Bogengeschwindigkeit. Also: zunächst einmal für lange Zeit immer horizontal denken und mit grosser Bogengeschwindigkeit ( fast ) den ganzen Bogen ausnutzen.
Hier ein Bild dafür: auf der Autobahn fahren nicht die Trecker, sondern die schnellen Wagen. Der Feldweg befindet sich „ Ponticello „ in der Nähe des Steges. Hier lässt sich mit viel Gewicht und langsamer Bogengeschwindigkeit in Trecker-Geschwindigkeit ein guter Ton erzeugen.

Der Familienvater ist guter Dinge, auch wenn er mir diese Behauptungen noch nicht glaubt. Aber darauf kommt es auch gar nicht an. Wir haben Freude an dieser Theorie weil wir so den meterdicken Etüden entkommen sind und freuen uns geradezu hämisch darüber und ebenfalls freuen wir uns über Musik, die auch nach vielen Jahren und Üben nicht ranzig wird.

Ach ja, wir haben auch schon die herkömmliche Daumenlage ( also den Oktavpunkt ) nach unten und oben verschoben. Schon in der ersten Stunde konnte dieser totale Neuanfänger in jeder beliebigen Tonart und Tonhöhe „ Alle meine Entchen „ spielen. Das dürfen normalerweise nur Weltmeister nach vielen Jahren – besser sollte ich schreiben: Alle meine Entchen in allen Tonarten , das können nur Weltmeister.
Mit der grandiosen „ Kapodaster-Technik „ geht das aber schon in der ersten Stunde. Das vermittelt Interessierten vielleicht einen Aspekt der neuen weiten und souveränen Aspekte der Rabbath-Technik auf dem Cello.

Ein Meister dieser Idee ist übrigens Fernando Grillo, ein italienischer Kontrabassist, der in seinen Kompositionen schon vor über 30 Jahren mit dem Einsatz des Daumens in den tiefsten Lagen sehr präzise und jederzeit wiederholbare künstliche Flageoletts hervorzaubern konnte.

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Michael Schneider versucht Bach !

Phoebe Killdeer and the Short Straws – drogenmässiger Groove, perfektes Timing im Minimal Bereich. Michael Schneider – Anhänger der “ Faktor Feeling “ Bewegung.

Diese Band hat es drauf. In Chalon sur Saone habe ich auf dem Strassentheater Festival Gruppen gehört, die mit Pappkartons und Spülbürste eine perfekte Perkussion Abteilung präsentierten.
Und jetzt kommt Phoebe Killdeer mit einer Kuhglocke und einem Gitarrenkoffer als Rhythm Section bei den Berlin Sessions daher. Auf Youtube habe ich das entdeckt. Geht es einfacher, geht es provozierend einfacher ? Da klopft einer ab und zu auf den Gitarrenkoffer. Geht es noch “ cooler “ ? Der Gitarrist: ein Meister der Sparsamkeit, klingt nach amerikanischem Southern Sound mit südamerikanischer Kuhglocke und Gitarrenkoffer.
Rhythm is it. Mehr gibt es dazu kaum zu sagen. Der “ Feeling “ – Solokontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg war 35 Jahre diesem Timing auf der Spur. Dann, nach 35 Jahren kommt diese Musik auf Youtube daher.

https://www.youtube.com/watch?v=nGEesJU92K8

Nehmen Sie das nicht zu ernst. Es kam schon oft vor. Aber dazu brauchte es gute Dirigenten und Musiker die bereit sind auch in der Klassik diesen groovigen Charakter der Musik auszuführen. Das lieben Klassiker nicht unbedingt. Die wissen, was sie gelernt haben. Und sie wollen das dann auch nicht ändern. Jedem Jazzer wird gesagt: bei einer Abweichung vom richtigen Timing ab 5 %: Such dir einen neuen Job. Die Klassiker sind aber quasi Musikbeamte, die suchen sich keinen neuen Job. Wovon rede ich ? Von meinen Kollegen in den vielen Orchestern.
Wer seinen Beruf zum Geldverdienen gewählt hat, der will arbeiten, seine Arbeit machen. Vom Faktor Feeling oder Rhythm is it: Das geht ihm dann einfach zu weit.

In diesem Youtube Video stehen die Musiker in der Gegend vom Schlesischen Tor in Berlin etwas herum, dann “ nuschelt “ einer wer sie sind. Dann geht es mit Rassel und Kuhglocke los. Nach fünf Takten setzt dann der “ Bass Drummer “ mit einem Faustschlag auf den Gitarrenkoffer ein. Alle zwei Takte.
Minimal Music pur. Diese sparsame Reduktion auf das Minimum und seine permanente Repetition: Das ist der Groove der Minimal Music von Philipp Glass.

Michael Schneider improvisiert auf seinem neuen Matthias Kohl “ Gorilla “ Cello zum Tanz von Saskia Muriel Gompf. Daraus entsteht ein gemaltes Bild der Künstlerin Karla Kreh.

art-ort: vhs-Kunstalerie in Stuttgart.Donnerstag 27.April 2017 um 19 Uhr.

Tanz – Musik – Malerei. Ein perfektes Trio – Kunst entsteht aus dem Moment und der spontanen Eingebung.
Harmonie wie Dissonanz spiegeln sich als gemalte Ewigkeit auf Papier, Karton, Plexiglas wider. Ewig – sofern sie nicht übermalt werden. Aber sehr oft entwickelt die Malerin Karla Kreh aus diesen spontan Entwürfen komplexere Bilder, indem sie die Zeit als Kreativ-Moment auf das Papier bannt.
Der jugendliche Impetus der “ freien “ Tänzerin Saskia Muriel Gompf gibt Michael Schneider reichlich und vielfältig Impulse für eine musikalische Entdeckungsreise nach neuen Klängen und ebenso neuesten Raumerfahrungen auf seinem Instrument.
Jeder Musiker, der Klassiker wie der Free Jazz Freak, alle haben mindestens einen kleinen Handwerkskasten an Strickmustern, Techniken – das sind bewährte Variablen, die sequenzweise oder bruchstückhaft ein gewisses Repertoire bilden. Jeder Musiker spielt sich irgendwann irgendwie auf sich selbst ein.
Aber dann kommen Karla und Saskia – die eine Frau: viel Lebenserfahrung, vom Leben zu reifer Schönheit entwickelt. Die andere Frau: sehr jung, frisch von der Hochschule, naiv-neugierig ohne Lebenserfahrung – ohne langjährige zumindest.
Da helfen dem Cellisten eingefahrene Strickmuster nicht mehr. Da hilft nur eines weiter: Risiko und Neugier. Neue Kontinente auf dem Cello suchen und dann finden.
Dann denkt auch der Cellist Michael Schneider: Nein, falsch, das ist es eben: Es ist ganz anders: Er hört auf zu denken und es geschieht einfach.
Das war es, was ich sagen wollte.

Saskia Muriel Gompf

Saskia Muriel Gompf

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